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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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5.2.3.8 Zellulosefaser-Dämmflocken und -Dämmplatten<br />

Beschreibung<br />

Zellulosefaser-Dämmflocken werden mit Hilfe einer Verarbeitungsmaschine pneumatisch in das zu däm-<br />

mende Bauteil eingebracht. Dies geschieht durch offenes Aufblasen, Einblasen oder Aufsprühen. Zellulose-<br />

faser-Dämmflocken werden überwiegend aus Altpapier (Druckereiabfälle) hergestellt. Hochglanz- und ver-<br />

unreinigtes Papier werden händisch aussortiert. Seltener bestehen die Flocken aus Rohcellulose (Holz). Als<br />

Brandschutz werden ➔ Borsalze oder ➔ Ammoniumpolyphosphate/sulfate zugegeben (ca. 14–20 M%).<br />

Das Papier wird in einem mehrstufigen Zerreiß- und Mahlverfahren zerfasert und trocken mit dem Flamm-<br />

schutzmittel vermengt. Zur Herstellung von Zellulosefaserplatten wird das Altpapier mit Kunststofffasern o-<br />

der Stärkefasern verstärkt und gebunden.<br />

Umwelt- und Gesundheitsaspekte<br />

Die Herstellung verursacht nur sehr geringe Umweltbelastungen. Der Einsatz eines ausreichend vorhande-<br />

nen Sekundärrohstoffes vermeidet Umweltbelastungen. Bei der Einbringung kann es zu sehr hohen Staub-<br />

belastungen kommen. Alle sich im Baustellenbereich aufhaltenden Personen müssen geeignete Staubfilter<br />

oder Frischlufthelme benutzen. Bei der Innenanwendung muss auch die Staubübertragung in umliegende<br />

Räume verhindert und der Arbeitsbereich nach Abschluss der Einblasarbeiten sorgfältig gereinigt werden.<br />

Für Zellulosefasern existieren in arbeitsmedizinischer Hinsicht keine besonderen Einstufungen. Hinweise für<br />

eine krebserzeugende Wirkung von natürlichen organischen Fasern wie z.B. Zellulosefasern gibt es in der<br />

Literatur bisher keine. Hingegen sind berufsbedingte gutartige Lungenerkrankungen als Folge des Einat-<br />

mens von organischen Stäuben bekannt (z.B. Byssinose durch Baumwollstaub, Berufsasthma, allergische<br />

Alveolitis). Bei luftdichten Konstruktionen können keine Fasern in den Innenraum gelangen. Bei sortenreiner<br />

Rückgewinnung können die Zellulosefasern verwertet werden, indem die Fasern abgesaugt, getrocknet und<br />

neu eingeblasen werden. Beim Ausbau ohne Absaugmaschinen können hohe Staubkonzentrationen auftre-<br />

ten. Zellulosefaserplatten sind wiederverwendbar, vom Hersteller wurde dafür auch eine Rücknahmelogistik<br />

aufgebaut. Die Beseitigung erfolgt in Müllverbrennungsanlagen. Die Deponierung von organischen Abfällen<br />

wie Zellulose-Dämmflocken ist nur mehr in Ausnahmefällen (als Teil von Bauschutt in geringem Ausmaß)<br />

erlaubt. Selbstbausysteme sind nicht zu empfehlen. Geschulte Fachbetriebe wissen über Verarbeitungs-<br />

schritte zur optimalen Verdichtung und zur Vermeidung von Hohlstellen in der Konstruktion Bescheid. Mit<br />

einer Thermokamera kann die vollständige Verfüllung der Hohlräume überprüft werden.<br />

5.3 Außenseitige Wärmedämmung von Außenwänden<br />

5.3.1 Eigenschaften des Bestands und Vorbereitung der Sanierung<br />

Als Bestandwände sind die folgenden typisch:<br />

§� Mauerwerk verputzt und unverputzt (beispielsweise hinter Faserzementplatten)<br />

§� Stahlbeton in Sicht oder verputzt, meist mit Innenvorsatzschale aus Holzwolleleichtbauplatte<br />

§� Mantelbetonsteine oder Mantelsysteme verputzt<br />

§� Ziegelmauerwerk mit Klinker- oder Steinverblendung<br />

412 Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS

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