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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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2. Atemwegs-, Augen- und Hautreizungen wie MMIS (Mucous Membrane Irritation Syndrom), ODTS<br />

(Organic Dust Toxic Syndrom)<br />

3. Infektionen wie pulmonale Mykose (selten, bei besonders geschwächten Personen)<br />

4. Intoxikationen (Mykotoxine) mit u.a. karzinogener, neurotoxischer, mutagener, immunsuppressiver<br />

und organschädigender Wirkung<br />

Typische Syptome sind die o.g. Reizerscheinungen oder allergische Reaktionen, Grippesymptome, Erschöp-<br />

fungserscheinungen (Chronic Fatigue Syndrom), Konzentrationsstörung, Verdauungsstörungen und Übel-<br />

keit. (Zwiener 2012)<br />

7.4.4 Vorgehensweise bei (Verdacht auf) Schimmelpilzbefall<br />

Bei Verdacht auf Schimmelpilzbefall, z.B. aufgrund<br />

1. sichtbarer Schäden<br />

2. Materialfeuchtigkeit oder bauphysikalischer Auffälligkeiten ohne sichtbare Schaden<br />

3. Gesundheitlicher Beschwerden oder<br />

4. Geruchsbelästigung (charakteristischer Schimmelpilzgeruch)<br />

wird eine gründliche Gebäudeanamnese durchgeführt. Die Gebäudeanamnese kann z.B. in Anlehnung an<br />

den „Schimmelpilz-Leitfaden“ (UBA 2002) bzw. „Schimmelpilzsanierungs-Leitfaden“ (UBA 2005) erfolgen.<br />

Sie besteht aus einer Ortsbegehung und Erhebung der Randbedingungen. Wird ein starker sichtbarer<br />

Schimmelpilzbefall festgestellt, werden eine abschließende Beurteilung, u.U. gestützt durch Material- oder<br />

Oberflächenkontaktproben, und das Sanierungskonzept erstellt.<br />

Besteht lediglich ein Verdacht auf Schimmelpilzbefall, d.h. ist kein Befall sichtbar, wird unter Berücksichti-<br />

gung des Anlassfalls der Begehung (Materialfeuchtigkeit, gesundheitliche Beschwerden oder Geruchsbeläs-<br />

tigung) eine Messstrategie entwickelt. Als Nachweisverfahren eignen sich<br />

1. Materialproben bei Materialfeuchtigkeit, bei der Sanierungskontrolle oder bei Desinfektionsver-<br />

dacht 8<br />

2. Luftproben (auch ergänzend zu Materialproben) zur Ermittlung von Konzentration und Arten, da-<br />

mit verbunden auch von Hinweisen auf Quellen<br />

3. Staubproben bei Verdacht auf Sekundärkontamination<br />

4. Spürhund bei verdecktem Befall und Verdacht auf MVOC<br />

Das Verfahren schließt wieder mit einer Beurteilung und der Erstellung eines Sanierungskonzepts ab. Sind<br />

umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich, die immer von Facharbeitern durchgeführt werden müs-<br />

sen, ist zur Vorbereitung der Sanierungsmaßnahmen die Dringlichkeit der Sanierung und die Gefährdung<br />

der Nutzer und ArbeitnehmerInnen (siehe hierzu auch Verordnung biologische Arbeitsstoffe – VbA) festzu-<br />

stellen. Dementsprechend werden die notwendigen Schutzmaßnahmen getroffen und die erfordelichen Sa-<br />

nierungsmaßnahmen durchgeführt. Zu beachten ist, dass eine Desinfektion allein oft nicht ausreicht, da<br />

auch von abgetöteten Pilze (siehe oben, Mykotoxine) Gesundheitsgefahren ausgehen können. Die Arbeiten<br />

sollten immer mit einer Feinreinigung und der Kontrolle der Sanierungsmaßnahmen abschließen. Ziel der<br />

8 Desinfektionsverdacht: es besteht der Verdacht, dass (bei früheren Sanierungsmaßnahmen) Desinfektionsverfahren eingesetzt,<br />

befallene Materialen aber nur unzureichend und nicht sachgemäß entfernt wurden.<br />

600 Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS

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