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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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Der Schadstofferkundungsbericht ist ausschlaggebend für die weiteren Sanierungsmaßnahmen. Die schad-<br />

stoffbelasteten Bauteile müssen entsprechend der festgelegten Sanierungsmaßnahmen unter Berücksichti-<br />

gung der in Kapitel 7.6 genannten gesetzlichen und normativen Vorgaben sowie Leitfäden entfernt, räumlich<br />

abgetrennt, beschichtet, bekleidet oder chemisch behandelt/beschichtet werden. Gegebenenfalls können<br />

auch nur belastete Bereiche oder Einzelflächen von Bauteilen entfernt werden. Sekundärbelastete Materia-<br />

lien oder Gegenstände, z.B. Möbel oder Textilien, sind entsprechend der Sanierungsvorgaben zu entfernen<br />

oder reinigen. Nach Beendigung der Sanierungsarbeiten sollen keine gesundheitlichen Gefahren mehr für<br />

den Nutzer bestehen. Der Erfolg der Sanierung sollte z.B. durch Raumluftmessung nachgewiesen werden.<br />

Idealerweise werden dabei die Vorsorgewerte (siehe Kapitel 7.3 Schadstoffbelastungen in Innenräumen<br />

durch neue Bauprodukte) eingehalten (Zwiener 2006). Für die Behandlung und Entsorgung gelten die ent-<br />

sprechenden abfallrechtlichen Vorschriften.<br />

7.3 Schadstoffbelastungen in Innenräumen durch neue Bauprodukte<br />

Nach der Schadstoffsanierung des Gebäudes können im Zuge von thermischen Sanierungsmaßnahmen,<br />

Umbauten und sonstigen Renovierungsarbeiten durch neue Bauprodukte erneut Schadstoffe eingetragen<br />

werden. Besonders relevant können dabei Emissionen aus Bodenbelägen und Bodenbelagsklebern, Holz-<br />

und Holzwerkstoffen, Lacken und Beschichtungen, Dicht- und sonstigen Klebstoffen, Dämmaterialien, Reini-<br />

gungs- und Pflegemitteln sein. Die Emissionen können eine Vielzahl von flüchtigen organischen Verbindun-<br />

gen wie z.B. Aldehyde, Ketone, Styrol, Glykolverbindungen, Isothiazolinone oder Terpene umfassen. Die<br />

gesundheitlichen Auswirkungen der Emissionen äußern sich in allgemeinen Symptomen wie Unwohlsein,<br />

Kopfschmerzen usw., die von diversen Stoffen ausgelöst werden können. Einige Stoffe besitzen außerdem<br />

1. reizende und/oder sensibilisierende,<br />

2. reproduktionstoxische, mutagene und/oder kanzerogene Wirkungen.<br />

Auch neue Bauprodukte können zudem umwelt- und humantoxikologisch relevante Inhaltsstoffe wie z.B. Bi-<br />

ozide, Weichmacher und Schwermetalle enthalten. Es können während der Nutzung außerdem Reaktions-<br />

oder Zerfallsprodukte entstehen, die als Sekundäremissionen in der Innenraumluft nachweisbar sind.<br />

Um Schadstoffbelastungen der Innenraumluft im Sinne einer gesundheitlichen Vorsorge weitestgehend zu<br />

vermeiden, sollten bei der Sanierung schadstofffreie bzw. wo dies nicht möglich ist, schadstoffarme und ins-<br />

besondere emissionsarme Bauprodukte ausgewählt werden. Nach Zwiener (2006) ist der Begriff „emissi-<br />

onsarme Bauproukte“ bisher nicht allgemeingültig definiert. Im Rahmen von Zertifizierungsprogrammen für<br />

Bauprodukte 5 existieren jedoch konkrete Anforderungen. Als Beispiel zeigt Tabelle 3 die Emissionsgrenz-<br />

werte von natureplus e.V. für innenraumrelevante Bauprodukte.<br />

5 z. B. Der Blaue Engel, EMICODE ® Siegel, natureplus Qualitätszeichen, Österreichisches Umweltzeichen<br />

596 Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS

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