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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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Umwelt- und Gesundheitsaspekte<br />

Herstellung<br />

Die Herstellung ist mit einem hohen Aufwand an Energie, Chemikalien und Infrastruktur, insbesondere zur<br />

Herstellung des Ethylbenzols, verbunden. Prozessbedingt dominieren Emissionen von Kohlenwasserstoffen<br />

in die Luft. ➔ Benzol ist als „beim Menschen krebserzeugend“ eingestuft. Styrol ist ein Nervengift, jedoch<br />

nach heutigem Kenntnisstand wahrscheinlich nicht krebsauslösend. Grenzwerte für Styrol-, Ethylbenzol-<br />

und Benzol-Konzentrationen werden in westeuropäischen Werken im Normalbetrieb deutlich unterschritten,<br />

bei Störfällen sind allerdings Überschreitungen möglich. In den Werken kommt es zu Geruchsbelästigung<br />

durch Styrol und z.T. zu erhöhten Lärmbelastungen.<br />

Verarbeitung und Nutzung<br />

Bei der Verarbeitung treten nur bei Erhitzung der Platten (z. B. Schneiden mit Glühdraht) relevante Styrole-<br />

missionen auf. Allenfalls sind Emissionen aus Kunstharzkleber, Grundierung etc. relevant.<br />

In der Nutzungsphase wird aus EPS-Platten Styrol emittiert. Der Styrolgehalt im Fertigprodukt liegt in west-<br />

europäischen Ländern unter 1000 ppm, Ausgasungsraten klingen exponentiell ab. Wie [Hoffmann 1994] und<br />

[Münzenberg 2003] nachgewiesen haben, kann auch aus außenseitig aufgebrachten EPS-Platten Styrol in<br />

die Raumluft gelangen. Die Styrolkonzentrationen in Innenräumen sind jedoch so gering, dass das toxikolo-<br />

gische Risiko der Styrolemissionen unter den heute allgemein akzeptierten Risiken für Wohnräume liegt<br />

(nach einigen Monaten deutlich unter 1/10 des WHO-Grenzwertes). Für XPS liegen keine Messwerte für<br />

Styrolemissionen vor, es ist allerdings von einem dem expandierten Polystyrol (EPS) ähnlichen Verhalten<br />

auszugehen. Das Treibmittel Pentan emittiert aus den Platten und trägt zur bodennahen Ozonbildung (Pho-<br />

tosmog) und bei raumseitiger Verlegung zur Verschlechterung der Raumluft bei. Im Niedrigdosisbereich gibt<br />

es noch keine Daten zur toxikologischen Wirkung von Pentan [Münzenberg 2003], vorsorglich sollte in der<br />

Anfangsphase besonders gut gelüftet werden. HFKW-Treibmittel emittieren während der Nutzungsphase<br />

und tragen wegen ihres hohen Treibhauspotentials zum Treibhauseffekt bei. Die 2002 erlassene österrei-<br />

chische Verordnung (HFKW-FKW-SF6-VO: BGBl. 447/2002) sieht daher ein Verbot für die mengenmäßig<br />

wichtigsten HFKW-Anwendungen vor.<br />

Die starke Qualmbildung im Brandfall erschwert die Orientierung. Durch den Einsatz bromierter Flamm-<br />

schutzmittel kann es zudem zur Bildung von gesundheitsschädlichen Verbindungen (u.a. Dioxine, Furane)<br />

kommen.<br />

Wartung/Lebensdauer<br />

EPS und XPS sind gegenüber organischen Lösemitteln wie Klebern, Anstrichstoffen, Trennmitteln auf ölhal-<br />

tiger Basis, Teerprodukten, Fluxmitteln sowie konzentrierten Dämpfen dieser Stoffe empfindlich. Bei direk-<br />

tem Kontakt mit PVC-Folien können Weichmacher in den Dämmstoff wandern und Schaden anrichten. EPS<br />

und XPS sind biologisch nicht abbaubar. Sie können aber Insekten und Nagetieren als Nistplatz, zur Ablage<br />

von Eiern oder zum Anlegen von Futtervorräten dienen.<br />

402 Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS

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