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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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3.5.2 Regenschutz von Fassaden<br />

Den Regenschutz von Wandkonstruktionen regelt DIN 4108-3 in Abhängigkeit von der Beanspruchungs-<br />

gruppe, die durch die regionalen klimatischen Bedingungen, die örtliche Lage und die Gebäudeart definiert<br />

wird. Wird Gebäuden oder Bauteilen eine mittlere Schlagregenbeanspruchung zugeordnet, ist z.B. auf Au-<br />

ßenwänden aus Mauerwerk ein wasserhemmender Außenputz zu verwenden, bei starker Schlagregenbe-<br />

anspruchung ein wasserabweisender Außenputz. Die erforderlichen technischen Kennwerte wasserhem-<br />

mender und wasserabweisender Putze zeigt nachfolgende Tabelle. Der Außenputz ist dementsprechend<br />

auszuwählen.<br />

Wasseraufnahmekoeffizient<br />

w [kg/(m² h 0,5 )]<br />

Wasserdampfdiffusionsäquiv.<br />

Luftschichtdicke sd [m]<br />

Produkt<br />

w * sd [kg/(m h 0,5 )]<br />

wasserhemmend 0,5 < w < 2,0 Keine Festlegung Keine Festlegung<br />

wasserabweisend w ≤ 0,5 ≤ 2,0 ≤ 0,2<br />

Tab. 5: Kriterien für den Regenschutz von Putzen und Beschichtungen entsprechend DIN 4108-3, (aus<br />

Mauerwerk-Kalender 2009)<br />

Die Regenschutzanforderungen sollen verhindern, dass die Wärmedämmwirkung beeinträchtigt wird oder<br />

Frostschäden auftreten. Für die Beurteilung des mikrobiologischen Wachstumsrisikos ist jedoch weniger der<br />

Wassergehalt sondern die Oberflächenfeuchte der Wand von Bedeutung (Künzel und Fitz, 2006).<br />

3.5.3 Bauphysikalische Maßnahmen zur Vermeidung von Oberflächenfeuchte<br />

Neben dem Mikro- und Makroklima am Standort sehen Sedlbauer et al. (2004) in diesem Zusammenhang<br />

vor allem die übermäßige Bildung von Tauwasser als Ursache für die Erhöhung der Oberflächenfeuchte.<br />

Sedlbauer et al. (2004) untersuchten die Tauwasserbildung auf monolithischen Außenwandkonstruktionen<br />

und auf Wärmedämmverbundsystemen (WDVS). Insgesamt zeigte sich, dass Außenwandkonstruktionen mit<br />

WDVS deutlich anfälliger für die Bildung von Oberflächentauwasser waren, da ihnen die nötige Wärmespei-<br />

cherkapazität in den oberflächennahen Bauteilschichten fehlt. Diese Systeme neigen somit eher zur Bildung<br />

von Mikroorganismen als monolithische Konstruktionen (wobei auch für diese Tauwasserfreiheit nicht garan-<br />

tiert werden kann). (Sedlbauer et al. 2004) (Krus et al. 2008)Künzel und Fitz (2006) und Krus et al. (2008)<br />

analysierten die hygrothermischen Eigenschaften von Anstrichen und Putzen auf WDVS-Fassaden im Labor<br />

und im Freiland. Sie stellten fest, dass Oberflächenwasser vor allem auf hydrophoben Anstrichen wie der<br />

untersuchten Silikonharzfarbe, welche die Anforderungen an den Schlagregenschutz problemlos erfüllte, in<br />

größeren Mengen auftritt als auf diffusionsoffenerer Dispersionssilikat- oder Mikrostrukturfarbe. Dem stan-<br />

dardmäßigen Dünnputzsystem stellten sie außerdem eine Dickputzbeschichtung sowie Beschichtungssys-<br />

teme mit Phasenwechselmaterialien (PCM) und IR-reflektierenden Partikeln gegenüber:<br />

Bereits das Auftragen eines Dickputzes oder ein Anstrich mit einer IR-reflektierenden Farbe reduzierte rech-<br />

nerisch die Dauer der Taupunktunterschreitung um 20 % bzw. 30 %. Noch wirksamer waren PCM, z.B. auf<br />

Paraffinbasis, die die Wärmekapazität sehr stark erhöhen und die Dauer der Taupunktunterschreitung um<br />

70 % senken können, vorausgesetzt, der Schmelzpunkt wurde hinsichtlich der lokalen Klimabedingungen<br />

optimiert. Für die Kombination von PCM mit einem IR-wirksamen Anstrich wurden die kürzesten Phasen der<br />

Taupunktunterschreitung ermittelt. Die Laborergebnisse konnten durch die Freilandversuche weitestgehend<br />

Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS 191

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