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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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leinstehend, andere in gekoppelter Bauweise errichtet. Viele dieser Gebäude weisen mehr als 1 Geschoß<br />

auf.<br />

Einfachere Bürger und Handwerker konnten sich „nur“ eingeschoßige Gebäude leisten, die häufig in gekop-<br />

pelter Bauweise errichtet wurden und in Form und Kubatur der Bauweise in Dörfern („Straßendörfer“) gli-<br />

chen. In nicht wenigen Fällen wurden im hinteren Gebäudebereich (ähnlich wie bei Bauernhöfen) gewerbli-<br />

che Tätigkeiten entfaltet.<br />

Gewohnt wird fast ausschließlich in den oberirdischen Geschoßen, der Keller (oder Teilkeller) bleiben der<br />

Lagerung sowie der „Entfeuchtung“ des Erdgeschoßes vorbehalten. Das Dachgeschoß wird ebensowenig<br />

bewohnt und ist meist als Steildach ausgeführt.<br />

In der Bauweise handelt es sich meist um eine Mischbauweise, die aus massiven Außen- und Innenwänden<br />

sowie Kellerwänden und -decke und leichten Geschoßdecken und Dach besteht.<br />

4.1.2 Außenwände und erdberührte Außenwände<br />

Die Außenwände wurden in der Gründerzeit in den meisten Fällen mit Vollziegeln errichtet, wobei die Ver-<br />

bände je nach Region sich unterscheiden. Die Vermauerung erfolgte meist mit Kalkmörteln. Laut [Atlas<br />

2008] wurden dafür vor allem Luftkalk eingesetzt, der in Verbindung mit Luft aushärtet. Der Mörtel im Inne-<br />

ren der Mauern härtete daher erst deutlich verzögert aus.<br />

Je nach Region wurden vor allem auch im Kellerbereich Natursteine eingesetzt (Feuchteschutz), wobei teil-<br />

weise auch innenseitig mit Ziegeln aufgemauert wurde. In geringerem Maße war vor allem bei Kellerwänden<br />

auch eine zweischalige Ausführung üblich, bei der zwischen 2 Ziegelverbänden außen und innen Bruchstei-<br />

ne und Schutt eingefüllt wurde.<br />

Vor allem im ländlichen Bereich war auch eine Mischbauweise (Abbruchsteine etc. mit Vollziegel gemischt)<br />

üblich, um gebrannte Ziegel zu sparen.<br />

Die Wände wurden mit Kalkputz innen und meist auch außen in mehreren Lagen verputzt. Die Putzstärken<br />

waren hoch (innen zwischen 2 und 3 cm, außen zwischen 2 und 5 cm).<br />

In dieser Arbeit wird der Mauerwerksverband im altösterreichischen Format dargestellt: 29*14*6,5 cm. Die<br />

Mauerwerkstärken werden allerdings in den Tabellen meist näherungweise in den üblichen Stärken angege-<br />

ben (z.B. Mauerwerk 30 und nicht 29 cm)<br />

Die Stärke der tragenden Außenmauern, die meist parallel zur Straßen errichtet waren, wurde von unten<br />

nach oben verjüngt, um Material zu sparen. Waren die Kellerwände bei mehrgeschoßigen Gebäuden zwi-<br />

schen 60 und 80 cm stark, so waren im obersten bewohnten Geschoß Stärken von 44 cm üblich, im Dach-<br />

geschoß von 30 cm. Die Feuermauern sind in den meisten Fällen ca. 25–30 cm stark (je nach Format). Das<br />

Gebäude steht auf verbreiterten Fundamenten.<br />

196 Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS

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