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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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hohlraum erhöht, aber den Balkenkopf besonders abkühlt. Das starke Abkühlen im Deckenhohlraum scheint<br />

unrealistisch, da durch Konvektion ein starker Austausch von warmen zu kalten Oberflächen stattfindet.<br />

3.4.2.6 „Risikofaktor Balkenkopf? Holzbalkendecken und die Innendämmung [Ruisinger 2011]<br />

Interessanter Übersichtsartikel mit eigenen Simulations- und Messergebnissen. Es wird die Problematik in<br />

ihrer Vielfältigkeit dargestellt. Auf das hohe Risiko von stark sperrenden Dampfbremsen wird explizit hinge-<br />

wiesen: Das Austrocknungspotential wird nach innen deutlich reduziert, von außen eindringende Feuchte<br />

bleibt länger im Bauteil.<br />

Das Thema Luftumspülung wird ausführlich kommentiert: Eine Umspülung mit Raumluft aus einer älteren<br />

Untersuchung [Gnoth 2007] mittels 2D-Simulation wird referiert: Sehr hohe und sehr niedrige Luftgeschwin-<br />

digkeiten erweisen sich als tendeziell unproblematisch, da im ersteren neben (Raumluft)-Feuchte auch grö-<br />

ßere Mengen an Wärmen transportieren und damit den Balkenkopf erwärmen (u >= 0,1 m/s) während bei<br />

letzteren der Feuchteeintrag minimiert ist (u = 0,005 m/s). Da erstere Lösung nicht realistisch erscheint, wird<br />

die zweite angestrebt: Konvektionshemmender Anschluss des durchgehenden Dämmstoffs an den Holzbal-<br />

ken mittels Kompribändern oder Mörtelverstrich.<br />

Simulationsergebnisse von aero-hygrothermischen 2D-Simulationen mit einem zylindrischen Koordinaten-<br />

system werden präsentiert: Es handelt sich um eine 25 cm starke Sandsteinmauer (w = 1 kg/m²h 0,5 ) mit in-<br />

nen 12 cm Ziegelmauerwerk, in die ein „runder“ Holzbalken einmündet. Die Modellierung der restlichen De-<br />

cke (Deckenhohlraum) ist nicht dargestellt und erscheint mit rotationssymmetrischen Koordinaten auch nicht<br />

trivial. Bei durchgehender Innendämmung erscheint der Einfluss allerdings auch nicht so relevant.<br />

Es wird eine Sanierungsvariante mit Mineraldämmplatte (Mineralschaumplatte?) und alternativ mit Holzfa-<br />

serplatte 8 cm mit Wärmeleitfühigkeit jeweils 0,045 W/mK vorgestellt. Die Anisotropie von Holz wird nicht<br />

berücksichtigt, ein Luftwechsel von (Frage Autoren bezogen auf welches Volumen? Seitlich nach Skizze<br />

kein Luftraum zu Ziegel) n=0,05/h wird angegeben (Bezogen auf welches Volumen?), die Außenwand ist<br />

nach Westen orientiert. Das Klima außen wird mit Passau, kalter Winter angegeben (Konkrete Angabe feh-<br />

len, langfristiger Durchschnitt 1961-1990 Jännerdurchschnitt Ta = -1,7°C), innen 20°C/50% (Sommer nicht<br />

dokumentiert). Die Holzfeuchte liegt um 4 M% über der ungedämmte Konstruktion (Spitzen 14/10 M% un-<br />

saniert, 17,5/11 M% Holzfaserplatte, 18/10 % Mineraldämmplatte), aber noch deutlich unter dem Grenzwert<br />

von 20 M% gemäß DIN 68800-3.<br />

Inwieweit eine Dämmung im Deckenhohlraum sinnvoll ist, wird nicht klar entschieden, in der präsentierten<br />

Simulation wurde durchgedämmt. Auf die Messungen von [Loga 2005] an Holzbalkenköpfen wird explizit<br />

hingewiesen, in welcher bei nicht durchgedämmten Hohlräumen leicht geringere Holzfeuchten als bei<br />

durchgedämmten auftreten. Auf eine mögliche Schimmelbildung an Wandoberflächen im Deckenhohlraum<br />

wird explizit hingewiesen.<br />

Als besonders kritisch werden Fassaden mit Sichtmauerwerk eingestuft. Es kann auf diffusionsoffene, hyd-<br />

rophobe Imprägnierungen oder chemischen Holzschutz zurückgegriffen werden.<br />

Weiters wird die in [Stopp 2010] vorgeschlagene Temperierung aufgegriffen (Heizungsbypass, elektrische<br />

Begleitheizung). Bedenken werden wegen der hohen Anforderungen an die Handerwerker und der zusätzli-<br />

chen Wärmeenergieverluste geäußert.<br />

Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS 139

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