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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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Zeit vollständig verlegt und verliert ihre Funktion. Werden keine Kontroll- und Spülschächte ausgeführt,<br />

ist es sinnvoller, auf das Verlegen einer Drainage zu verzichten.<br />

3. Das gesammelte Wasser ist entweder in einen Vorfluter bzw. Kanal zu leiten oder in einem Sickerschacht<br />

zu versickern. Der Sickerschacht ist ausreichend zu dimensionieren (Schneeschmelze) bzw. die<br />

Versickerungsfähigkeit des Bodens ist zu berechnen. Hat der Boden keine ausreichende Versickerungsfähigkeit,<br />

so ist ebenfalls auf die Ausführung einer Drainage zu verzichten. Ebenso auf die Ausführung<br />

einer Drainage ist zu verzichten, wenn nicht sicher vermieden werden kann, dass Wasser durch die<br />

Drainage zum Gebäude zurückgeleitet werden kann. Läuft z.B. der Straßenkanal bei Starkregen über<br />

bzw. wird verstopft, kann Wasser über den Kanal und die Drainage zurückgeleitet werden, wenn eine<br />

Rückstauklappe fehlt.<br />

Der Tiefpunkt der Ringleitung sollte nicht unterhalb der Fundamentunterkante des Streifenfundaments bzw.<br />

der Bodenplatte liegen, der Hochpunkt nicht über der Oberkante des Fundaments. Das Drainagerohr wird in<br />

einem Drainagekörper (Kieskoffer) verlegt, der vom umgebenden Boden durch ein Filtervlies getrennt wird.<br />

Das Filtervlies soll das Einschlämmen von Bodenfeinteilen in den Kieskoffer verhindern. Über die Jahre und<br />

Jahrzehnte werden jedoch trotz des Filtervlieses Feinteile in den Kieskoffer und die Drainagerohre einge-<br />

schwemmt, sodass eine regelmäßige Wartung (Spülung) der Drainage unumgänglich ist. Das Wasser aus<br />

dem Boden bzw. dem Kieskoffer wird durch die Drainagerohre nur bis zur Unterkante des Rohrs abgeleitet,<br />

unterhalb des Rohres bleibt Wasser im Kieskoffer stehen, sodass es in diesem Bereich zur Feuchtigkeitsan-<br />

reicherung bzw. einer Befeuchtung der Fundamente kommt.<br />

Bei bindigen Böden (Lehm, Tone, Schluffe) ist die Ausführung einer Drainage sehr sorgfältig zu überlegen.<br />

Bindige Böden nehmen Wasser sehr langsam auf und geben es wieder sehr langsam ab, speichern Wasser<br />

also über einen langen Zeitraum. Das in Tonen und Schluffen gespeicherte Wasser stellt im Allgemeinen<br />

keine Gefährdung von Gebäuden mit einer technisch richtig ausgeführten Feuchtigkeitsabdichtung dar, da-<br />

her ist auch keine Drainagierung erforderlich. Auf eine sichere Ableitung von Oberflächen- bzw. Regenwas-<br />

ser weg vom Gebäude ist jedenfalls zu achten. Wird doch eine Drainage ausgeführt, so kann sich der um-<br />

gekehrte Effekt einstellen, dass sich im Kieskoffer mehr Wasser sammelt, als es ohne Drainage der Fall wä-<br />

re, und somit das Gebäude „bewässert“ statt entwässert wird.<br />

3.3 Zu Kellerklima und erdberührten Böden ohne Feuchteabdichtung: Grundlegende<br />

Zusammenhänge<br />

3.3.1 Keller Modellbeschreibung<br />

Das Ausgangsmodell der in den folgenden Abschnitten dargestellten Berechnungen ist ein zweidimensiona-<br />

ler Schnitt durch den Keller und das Erdgeschoß eines typischen Gründerzeithauses. Die Simulationsmodel-<br />

le zur Fensterlüftung sind in der Symmetrieebene der Mittelmauer abgeschnitten und an der Außenseite mit<br />

2 m, an der Unterseite mit 0,5 m Erdreich umgeben. Das Modell weist eine Kellerraumhöhe von 2,60 m, ei-<br />

ne Trakttiefe von 4,90 m und eine Abschnittstiefe von 4,00 m auf.<br />

Für die weiteren Simulationen werden vereinfachte Modelle herangezogen, die einen halben Keller darstel-<br />

len und somit nur die Außenwand sowie einen zwei Meter langen Deckenabschnitt mit adiabatischem Ab-<br />

schluss in der halben Raumtiefe des Kellers aufweisen. Dieses Modell entspricht nicht dem typischen Grün-<br />

40 Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS

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