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Schulprogramm - Martinschule Rietberg-Verl

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2.20 Sprachförderung von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte<br />

2.20.1 Begründung und Möglichkeiten<br />

In den Familien der Schüler mit Migrationshintergrund wird Deutsch als Familiensprache nur<br />

selten gebraucht. Teilweise wird mit nur einem Elternteil und den Geschwistern Deutsch gesprochen,<br />

mit dem anderen Elternteil, mit den Großeltern und bei Familienzusammenkünften<br />

wird die Erstsprache benutzt. Deutsch steht den Schülern mit Migrationshintergrund also häufig<br />

nur als Zweitsprache zur Verfügung. Für sie ist der Zugang zu neuen Bedeutungen über<br />

Assoziationen und Emotionen nur sehr eingeschränkt vorhanden. Dies führt dazu, dass sie in<br />

der deutschen Sprache kaum ein Gefühl dafür bekommen, was richtig oder falsch ist. Ebenso<br />

bleibt ihnen die Semantik von Begriffen und Redewendungen verschlossen. Günstigenfalls<br />

haben sie bis zum Schuleintritt durch Umfeld und Kindergarten einen Zugang zum Deutschen<br />

als Alltagsorientierung gefunden.<br />

Da gute Sprachkompetenzen in der Schulsprache Deutsch für alle Schüler eine unabdingbare<br />

Voraussetzung für ihren Schul-, Bildungs- und Berufserfolg sind, erwächst aus der besonderen<br />

Situation der Schüler mit Migrationshintergrund die Notwendigkeit der Sprachförderung.<br />

Besondere Aufmerksamkeit gilt daher der Sprachförderung ausländischer Schüler bzw. von<br />

Schülern mit Migrationshintergrund, die erfahrungsgemäß (und durch zahlreiche Untersuchungen<br />

belegt) besondere Einschränkungen ihrer sprachlichen Kompetenz zeigen.<br />

Der engere Sprachunterricht für Kinder mit Migrationshintergrund kann darüber hinaus<br />

Deutsch als Zweitsprache vermitteln, das heißt u.a., sprachliche Schwierigkeiten besonders zu<br />

üben, bestimmte Sprachlernmethoden anzuwenden usw.<br />

2.20.2 Zielsetzungen und Grenzen der Sprachförderung von<br />

Migrantenkindern<br />

Die Migrantenkinder stellen innerhalb der Gruppe der Schüler mit erschwerten Bedingungen<br />

noch einmal eine Risikogruppe dar. Da die deutsche Sprache nicht die Sprache der frühkindlichen<br />

kognitiv-sprachlichen Entwicklung der Kinder mit Migrationshintergrund ist, kann<br />

Sprachförderung bei Migrantenkindern ihre Sprachkompetenz erweitern, aber in der Regel<br />

nicht nachholen, was ein Kind mit deutscher Muttersprache an Sprachfähigkeit erworben hat.<br />

Die Förderung des Sprachverständnisses und der Sprachfähigkeit ist dabei zunächst Aufgabe<br />

des Unterrichts in allen Fächern. Wo es sich anbietet, sollte hier auch die Herkunftssprache<br />

des Kindes mit einbezogen werden, um bewusste Zweisprachigkeit zu fördern.<br />

Oberstes Ziel der Sprachförderung der Migrantenkinder ist der allgemeine Ausbau alltagskommunikativer<br />

Fähigkeiten. Da der Erfolg im Unterricht abhängig von einer gefestigten<br />

Kompetenz in der Unterrichtssprache ist, liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Vermittlung<br />

notwendiger Sprachkompetenzen für die erfolgreiche Teilnahme am Unterricht. Dies<br />

kann nur mit einer kontinuierlichen Förderung erreicht werden.<br />

Darüber hinaus versteht sich die Sprachförderung auch als ein Baustein für verständnisvolles<br />

und friedliches Miteinander. Denn: Nur wer versteht, kann Verständnis für andere entwickeln.<br />

<strong>Schulprogramm</strong> <strong>Martinschule</strong> Seite 136

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