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Schulprogramm - Martinschule Rietberg-Verl

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Der Unterricht in der Schulstation vollzieht sich in Anlehnung an das TZI-Modell von Ruth<br />

Cohn (Themenzentrierte Interaktion). Es beinhaltet das themenzentrierte Unterrichten, bei<br />

dem (bedeutsame) Störungen Vorrang haben, so dass diese sofort bearbeitet und notwendige<br />

Konsequenzen unmittelbar umgesetzt werden können, um dann am Thema weiter zu arbeiten.<br />

Gemäß den Grundsätzen der TZI wird ein dynamisches Gleichgewicht zwischen dem Ich,<br />

dem Wir und dem Thema angestrebt. Eine besondere Schwierigkeit unter dieser Zielsetzung<br />

ist die Heterogenität der Gruppe hinsichtlich ihres Alters (in der Regel zwischen 9 und 16<br />

Jahren) und ihres Lernpotentials, das neben dem ersten Förderschwerpunkt („Emotionale und<br />

soziale Entwicklung“) weitere Förderschwerpunkte wie z.B. „Geistige Entwicklung“, „Lernen“<br />

und / oder „Sprache“ umfassen kann. In der Regel entstammen die Schüler auch unterschiedlichen<br />

Schulformen (versch. Förderschulen, Grund-, Haupt- und Realschule, Gymnasium).<br />

Um dennoch das zitierte „dynamische Gleichgewicht“ (Ich-Wir-Thema) realisieren zu<br />

können, haben sich im Unterricht der Schulstation je nach aktueller Schülerschaft folgende<br />

Möglichkeiten bewährt:<br />

Themenwahl aus dem Bereich „Emotionale und soziale Entwicklung“ (themen- und<br />

zielgleiches Unterrichten mit individueller Ausrichtung oder themengleiches und zieldifferentes<br />

Unterrichten)<br />

fachbezogene Themenwahl unter Berücksichtigung emotionaler und sozialer Lernmöglichkeiten<br />

(fachlich zieldifferent, emotional/sozial zielgleich oder fachlich zielgleich<br />

und sozial/emotional zieldifferent)<br />

handlungsorientiertes Lernen als „Erforschen von Sachverhalten“, um Aufmerksamkeit,<br />

Bewegungsdrang und Selbsttätigkeit (mit Fehlern und Erfolgen = Prozesscharakter)<br />

zu ermöglichen<br />

deutliche Unterscheidung zwischen Lernsituationen (Prozesscharakter, Fehler sind<br />

erwünscht....) und Leistungssituationen (Reproduktion von Erlerntem)<br />

Einzel- und/oder Partnerarbeit, wobei zunächst die Förderung erfolgreicher Einzelarbeit<br />

im Vordergrund steht, um dann auf der Basis eines erhöhten Selbstwertgefühls<br />

auf die Ebene der Partnerarbeit zu wechseln (auch: Entwicklung von Helfersystemen<br />

in der Partnerarbeit)<br />

Tages- und/oder Wochenplanarbeit mit z.T. gleichen Zielsetzungen für zwei oder<br />

mehrere Schüler oder durchgehend zieldifferent<br />

„Veröffentlichung“ der Arbeiten eines Schülers/einer Schülergruppe am Ende einer<br />

Lernsequenz/eines Unterrichtstages/einer Schulwoche/eines Projektes, um dem<br />

Gleichgewicht zwischen dem „Ich-Wir-Thema“ Rechnung zu tragen<br />

Frontalunterricht insbesondere im Dienste der Einübung von Ritualen<br />

4.5.3 Bedeutung von Bindung und Bindungsangeboten<br />

So verschiedenartig die Ursachen für die Barrieren in der Teilhabe an der Gesellschaft und am<br />

Lernen der Kinder / Jugendlichen auch sein mögen, so weisen sie jedoch in der Regel als<br />

gemeinsames Merkmal eine durch die Kinder- und Jugendpsychiatrie diagnostizierte „erhebliche<br />

Bindungsstörung“ bereits im frühkindlichen Alter auf. Verhaltensauffälligkeit hat immer<br />

zu tun mit einer Störung in Beziehungen.<br />

<strong>Schulprogramm</strong> <strong>Martinschule</strong> Seite 316

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