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Schulprogramm - Martinschule Rietberg-Verl

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Schüler mit in das Schulleben einbringen. Das Thema „Rechte des Individuums / Rechte<br />

der Gemeinschaft“ ist durchgängig im Unterricht der Schulstation vertreten und wird u.a.<br />

mit der Methode: „Pro und Kontra“ bearbeitet.<br />

4.5.6 Aufnahme eines neuen Schülers und Flexibilisierung des Unterrichts<br />

Jeder Schüler erhält vor seinem ersten Schultag in der Schulstation ein Begrüßungsbuch, das<br />

seine Neugierde wecken und seine Skepsis oder Ängste mindern soll. Dieses Buch ist in jeder<br />

Wohngruppe vorhanden. Ein Erzieher bespricht es mit dem Neuankömmling in der Gruppe.<br />

Der neue Schüler wird für die Dauer der Orientierungsphase, der Aufbauphase und während<br />

seiner beginnenden Stabilisierung in der Regel der Basisklasse zugewiesen. In Absprache<br />

zwischen den Erwachsenen wird später der Übergang in die Aufbauklasse flexibel individuell<br />

gestaltet. In besonderen Situationen, wie z.B. der Belegung der Basisklasse mit vornehmlich<br />

jungen Schülern bei gleichzeitiger Neuaufnahme eines Jugendlichen im Alter von 14 Jahren<br />

mit „umfassenden Lebenserfahrungen“, wird ein neuer Schüler der Aufbaugruppe zugewiesen.<br />

Der Schüler soll erleben, dass er willkommen ist, dass er Respekt erfährt, dass er sich Zeit<br />

lassen kann, dass die Erwachsenen ihn halten und aushalten.<br />

Eine Neuaufnahme in eine kleine Schülergemeinschaft mit z.T. massiven Barrieren in der<br />

Teilhabe an sozialen Gruppen und am Lernen löst in beiden Lerngruppen Verunsicherung aus<br />

in Form von neu aufbrechender Eifersucht, verdeckten Provokationen und allgemeinem<br />

Ordnungsgerangel im hierarchischen Gefüge. Dieser Einschnitt kann so massiv sein, dass der<br />

Unterricht sofort wieder „zurückgefahren“ wird auf ein bereits überwundenes Niveau:<br />

deutliches Abgrenzen von unerwünschtem Einzelverhalten unter grundlegendem Respekt<br />

vor der Persönlichkeit des neuen Schülers<br />

eindeutiges Benennen und Demonstrieren der Rangordnung (Erwachsene stehen über<br />

den Schülern, bis die Fähigkeiten der Selbstverantwortung und –steuerung auf Seiten<br />

des Schülers gewachsen sind)<br />

Zurückfahren des Anforderungsniveaus<br />

Befriedigung von Grundbedürfnissen (Zuwendung, satt werden, Ruhe, Entspannung,<br />

Zuhören, positives emotionales Klima...)<br />

Lernen auf der Verhaltensebene steht wieder stark im Vordergrund<br />

Rituale und Regeln werden wieder stringenter gehandhabt<br />

Lob wird wieder für jedes Wohlverhalten ausgesprochen (auch kleinste Vorkommnisse)<br />

das unterrichtsbegleitende Sprechen in Bezug auf die Verhaltensebene wird wieder<br />

verstärkt<br />

der Support von stabileren Schülern wird stark einbezogen (Beteiligung an Integrationsschritten,<br />

Erklären von Regeln, Ritualen...)<br />

handlungsorientiertes Lernen wird wieder sehr verstärkt<br />

der exemplarische Umgang mit Stärken und Schwächen wird wieder betont<br />

Entspannungsphasen werden wieder vermehrt eingesetzt<br />

Sanktionieren und Verzeihen werden betont voneinander abgegrenzt eingesetzt<br />

<strong>Schulprogramm</strong> <strong>Martinschule</strong> Seite 321

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