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Schulprogramm - Martinschule Rietberg-Verl

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Konfrontation gewalttätigen Handelns heißt: Konfrontation mit der Opferperspektive, da sich<br />

gewaltbereite Jugendliche damit nicht auseinandersetzen. Ihr Credo lautet: Gewalt macht<br />

Spaß, ich kenne keine Opfer, ich kenne nur Gegner.<br />

Eine Veränderung der Verhaltensdisposition kann nur auf der Gefühlsebene angebahnt werden.<br />

Bislang gilt für diese Jugendlichen: Mit Gewalt habe ich Macht. Diese Macht will ich<br />

nicht verlieren.<br />

Konfrontation und Grenzziehung sind in diesem Zusammenhang kein Selbstzweck, sondern<br />

dienen der Normverdeutlichung im Kontext eines Demokratieverständnisses, das fördern und<br />

fordern will. Die Selbstverantwortung der Jugendlichen hat dabei eine zentrale Rolle.<br />

Eine weitere entscheidende Rolle spielt die Haltung des CT Trainers, bzw. die des Lehrers.<br />

Ich muss als Trainer, ebenso wie als Lehrer, klar und eindeutig sein. Dies bedeutet für die<br />

tägliche Arbeit:<br />

Keine sprachlichen Weichmacher wie `eigentlich`, `vielleicht`.<br />

Keine `Dyskalkulie` wie: „Ich habe dir schon 100 Mal gesagt, dass ...“<br />

Keine Algebra für Fortgeschrittene: „Ich habe dir schon X Mal gesagt, dass, ...“<br />

Keine Quizsendung: „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ...?“ Diese Vorgehensweisen<br />

führen häufig in die sprachliche Eskalation. Wenig hilfreich sind<br />

moralisierenden Vorträge, diese lassen die Jugendlichen eher an sich „vorbeirauschen“.<br />

Für eine Verhaltensänderung gewaltbereiter Jugendlicher muss für sie eine emotionale Auseinandersetzung<br />

mit der Opferperspektive erfolgen.<br />

CT dient als Trainingsangebot zur:<br />

Verbesserung der Handlungskompetenz in konfliktträchtigen Situationen,<br />

Gewaltprävention und – intervention in der Schule.<br />

Die Voraussetzung für ein erfolgreiches CT ist die Annahme: Kinder und Jugendliche sind in<br />

der Lage, sich gegenseitig positiv zu beeinflussen und verantwortungsvoll untereinander<br />

Streit zu schlichten. Voraussetzung dafür wiederum ist jedoch die sogenannte „peer-group<br />

education“. In einer gewaltträchtigen Situation ist die größte Gruppe immer die der Zuschauer,<br />

diese gilt es zu stärken, den Mut zum Einmischen/Hilfe holen aufzubringen. Es gibt kein<br />

Petzen, sogenanntes Petzen ist immer ein Hilferuf.<br />

Ziele des CT sind:<br />

Verbesserung der sozialen Kompetenz,<br />

Fördern der Kultur des Hinschauens, der friedfertigen Einmischung,<br />

Es dient der Reduzierung der Feindseeligkeitswahrnehmung,<br />

Fördert die Selbstbehauptung des deeskalierenden Verhaltens in Konfliktsituationen<br />

Wichtigstes Ziel: Opfervermeidung<br />

Verfolgt wird:<br />

die Stärkung der Opfer<br />

die Sensibilisierung der Täter<br />

<strong>Schulprogramm</strong> <strong>Martinschule</strong> Seite 148

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