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Schulprogramm - Martinschule Rietberg-Verl

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gilt auch für die Förderschulen, die zwar ohnehin schon immer einen besonderen Erziehungsauftrag<br />

hatten, aber die Bedeutsamkeit von Erziehung als Voraussetzung für Bildungsarbeit<br />

hat sicherlich auch in unserer Schulform tendenziell zugenommen. Es ist daher von enormer<br />

Bedeutung, dem Erziehungsauftrag der Schule durch ein passendes und stimmiges Konzept<br />

für die Erziehung der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Im Laufe der Jahre wurde<br />

an der <strong>Martinschule</strong> ein Erziehungskonzept entwickelt, dessen Grundlagen und Bestandteile<br />

im Folgenden dargestellt werden sollen.<br />

2.1.1 Pädagogischer Bezug zum Schüler<br />

Grundlage jeder Erziehung und Bildung ist der Pädagogische Bezug (Heinrich Nohl) zum<br />

Schüler. Insbesondere in der Förderschule ist er die grundlegende Basis für alle Bildungs- und<br />

Erziehungsprozesse. Die Entwicklung einer emotional geprägten Beziehung und Bindung zu<br />

den Schülerinnen und Schülern ist Voraussetzung für die Schaffung pädagogischer Einwirkungsmöglichkeiten.<br />

Die neuere Lernforschung hat belegt, dass auch Lern- und Bildungsprozesse nicht nur auf der<br />

sachlich fachlichen Ebene statt finden, sondern jedes kognitive Lernen hat immer auch emotionale<br />

und soziale Anteile. Lernen wird immer begleitet und verstärkt durch Emotionen im<br />

Kontext sozialer Beziehungen. Emotionen beziehen sich zum Einen auf „die Sachen“, die<br />

Lerngegenstände, aber natürlich auch auf den Lehrer. Dies kann so weit gehen, dass insbesondere<br />

jüngere Schüler/innen „für ihre/n Lehrer/in“ lernen, ihre Lernmotivation also in hohem<br />

Maße durch ihren Bezug zum/zur Lehrer/in geprägt wird. Dies gilt auch im Umkehrschluss:<br />

lehnt der Schüler/die Schülerin seinen/ihren Lehrer/in ab oder mag ihn/sie nicht leiden,<br />

wird Erziehung und auch Bildung zumindest erschwert.<br />

Erkenntnisse der Lernforschung haben darüber hinaus gezeigt, dass es ein entscheidender<br />

Punkt für den Lernerfolg ist, wie (und nicht was) jemand etwas als Lehrperson vermittelt. Das<br />

Gehirn des Lernenden merkt, ob die lehrende Person authentisch und selber vom Inhalt begeistert<br />

ist (oder eben auch nicht). Authentizität und emotionale Beteiligung sind Bestandteile<br />

eines pädagogischen Bezugs zum Schüler.<br />

Die oben genannten grundlegenden Aussagen über die Bedeutung des pädagogischen Bezugs<br />

zum Schüler für Erziehungs- und Bildungsprozesse gehören zum Grundkonsens der Lehrerinnen<br />

und Lehrer der <strong>Martinschule</strong>.<br />

2.1.2 Grundhaltungen und Leitziele<br />

Der pädagogische Bezug zum Schüler sollte geprägt sein von Respekt und Wertschätzung<br />

sowie emotionaler Wärme und Empathie sowie verlässlicher Bindung in Kombination mit<br />

professioneller Distanz. Diese Grundhaltung ist Konsens aller am Erziehungsprozess Beteiligten<br />

in der <strong>Martinschule</strong>. Der so charakterisierte Pädagogische Bezug wird in erster Linie<br />

durch die Klassenlehrer „gelebt“ und tagtäglich umgesetzt. Aber auch alle anderen<br />

„Miterzieher“ wie Fachlehrer, pädagogische Mitarbeiter und nicht pädagogische Mitarbeiter<br />

teilen das oben genannte Leitbild und setzen es im Rahmen ihrer Tätigkeit um.<br />

Auf der Basis dieser Grundhaltung besteht Einigkeit über die folgenden Leitziele:<br />

<strong>Schulprogramm</strong> <strong>Martinschule</strong> Seite 20

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