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Schulprogramm - Martinschule Rietberg-Verl

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4.10.4 Mitbestimmung bei der Auswahl und Vermittlung von Unterrichtsinhalten<br />

Dieses Mitbestimmungsprinzip gilt vor allem in der Aufbauklasse. Um dem Ziel der Wiedergewinnung<br />

von Lernfreude zu entsprechen, können die Schüler bei der Auswahl von Lerninhalten<br />

und –methoden mitbestimmen. Diese Mitbestimmung erfordert zugleich die federführende<br />

Mitarbeit bei ihrer Umsetzung. Es wurde ein höhenverstellbares Stehpult (zugleich<br />

Schülerarbeitstisch zur Konzentrationsförderung) gekauft, das den Schülern während ihrer<br />

Vorträge Sicherheit bietet, ihnen das Gefühl der Selbstwerterhöhung vermittelt, einen Gegenstand<br />

des Festhaltens und Blickschutzes im unteren Körperbereich. Dieses Pult ist täglich im<br />

Gebrauch und erfreut sich höchster Beliebtheit bei den Schülern. Einige Schüler müssen in<br />

kleinsten Schritten an das Sprechen vor einer kleinen Gemeinschaft herangeführt werden und<br />

haben einen langen Lernprozess hinter sich, wenn sie erstmals eigenverantwortlich ein unterrichtliches<br />

Thema darstellen.<br />

4.10.5 Mitbestimmung durch Schüleraktivitäten im Unterricht<br />

Schüler, die der Schulstation zugewiesen werden, sind eine aktive Mitarbeit im Unterricht<br />

über einen sehr langen Zeitraum nicht mehr gewöhnt. Sie haben den inneren Rückzug, Verweigerung<br />

von Unterricht, das Fernbleiben von der Schule, die Provokation zum „Hinauswurf“<br />

aus dem Unterricht (massives Störverhalten), das Zuführen zur Schule durch Polizeikräfte,<br />

das Eigenleben in einer Parallelwelt zur Schule gelebt.<br />

Durch u.a. spiegelnden und konstruktiven Sprachgebrauch in der neuen Umgebung sollen die<br />

Schüler konkret erfahren, dass ihre Verhaltensweisen konstituierende Faktoren für die Unterrichtsplanung,<br />

also auch eine Form der Mitbestimmung darstellen. So wird z.B. gemäß des<br />

Ansatzes der themenzentrierten Interaktion bei einer massiven Störung des Zusammenlebens<br />

sofort eine entsprechende Sequenz zur Aufarbeitung des Konfliktes in den laufenden Unterricht<br />

eingebaut. Ziel dabei ist es immer, eine konstruktive Lösung zu finden, also einen guten,<br />

versöhnlichen Ausklang. Der Wert dieses Prozesses soll in diesem Sinn auch immer<br />

versprachlicht werden (Bsp.: „Dennis hat uns dazu gebracht, uns mit<br />

…………………auseinanderzusetzen. Dabei haben alle geholfen, zu verstehen, Ideen einzubringen<br />

und eine gute Lösung zu finden. Jetzt können wir zu unserem vorherigen Thema zurückkehren.“)<br />

Oftmals sind es nur kleine Hinweise der Schüler, die die Unterrichtsplanung stark beeinflussen,<br />

wie z.B. eine mitgebrachte Idee, eine spontane Handlung, ein Wunsch, eine auffällige<br />

Verhaltensweise. So setzte das spontane Blasen auf einem mitgebrachten Abwasserrohr eines<br />

auf Rohre fixierten Asperger Autisten z.B. das Thema „Didgeridoos im Musikunterricht und<br />

<strong>Schulprogramm</strong> <strong>Martinschule</strong> Seite 360

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