Schulprogramm - Martinschule Rietberg-Verl

wieder kehrenden Alltagskonflikte sind, die oft zu einer Belastung des Unterrichtsgeschehens
werden, bietet dieses Modell, durchaus eine reelle Möglichkeit, soziales Lernen mit dem Ziel
zu verbinden, Schülern und Lehrern den Alltag zu erleichtern.
Streitschlichtung verlangt den jeweiligen Schlichtern recht hohe soziale und sprachliche
Kompetenzen ab. Da sie aber gleichzeitig einen stark ritualisierten Ablauf mit klar fest gelegten
Regeln bietet, stellt sie für unsere Schüler durchaus eine Chance dar, Konflikte häufiger
selbstständig lösen zu können.
2.13.3 Durchführung
Die Ausbildung der Schlichter erfolgt in Form einer AG, die für die Schüler der Oberstufe
angeboten wird. Sie dauert ein halbes Jahr und findet einmal wöchentlich statt. Inhalte der
Schlichtung sind u. a. Förderung:
- der Eigen- und Fremdwahrnehmung (Sensibilisieren für Gestik, Mimik)
- der Selbstkontrolle (sich neutral verhalten können)
- der Gesprächsführung (aktives Zuhören, Gesprächsregeln kennen, einhalten, Gehörtes
wiedergeben)
- der Fähigkeit, sich in andere hineinversetzen zu können
Im Einzelnen umfasst sie die Bearbeitung folgender Bausteine:
- Konflikte
- Gefühle
- Aktives Zuhören
- Ablauf einer Schlichtung
- Schlichtungsgespräche
Die Anzahl der sich aus der AG rekrutierenden Schüler, die nach der Ausbildung als aktive
Schlichter zur Verfügung stehen, hängt jeweils stark von der entsprechenden persönlichen
Qualifikation, aber auch von der Bereitschaft und Motivation der jeweiligen Schüler ab, regelmäßig
persönliche Pausenzeit für die Schlichtungsgespräche zu opfern. Sie variiert daher
von Schuljahr zu Schuljahr.
2.13.4 Derzeitiger Stand und Ausblick
Nach dem letzten Ausbildungsdurchgang stehen zurzeit 8 Streitschlichterinnen zur Verfügung,
die – im Wechsel – zweimal wöchentlich in der großen Pause für die Schüler und
Schülerinnen der Klassen 1 – 6 Schlichtungstermine anbieten.
Nach den nun mehrjährigen Erfahrungen im Schlichtungsprojekt, lässt sich von unserer Seite
festhalten, dass alle teilnehmenden Schüler von der Vermittlung der sozialen Basisqualifikationen
profitieren und eine höhere Sensibilität und Kompetenz im Umgang mit Konfliktsituati-
Schulprogramm Martinschule Seite 66