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"Fussball - Bundesliga" - Buch (aus der Wikipedia ... - Tobias Vogt

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Borussia Dortmund 171<br />

Zuschauer und Fankultur<br />

Die Fans des BVB<br />

Borussia Dortmund ist nicht nur aufgrund seiner sportlichen Erfolge<br />

einer <strong>der</strong> bekanntesten Vereine Europas; die aktive Fanszene <strong>der</strong><br />

Borussia gilt als eine <strong>der</strong> kreativsten und bedeutendsten in<br />

Deutschland. [45] Neben <strong>der</strong> Tatsache, dass <strong>der</strong> Verein seit vielen<br />

Jahren die meisten Zuschauer im deutschen Fußball anzieht und<br />

regelmäßig zu den Vereinen mit dem höchsten Zuschauerschnitt in<br />

Europa gehört, verfügen die Fans <strong>der</strong> Borussia mit <strong>der</strong> Informations-<br />

und Diskussionsplattform Schwatzgelb.de zudem über eines <strong>der</strong><br />

größten Fanzines in Deutschland.<br />

Bereits zweimal (2003/04 und 2004/05) wurde im Westfalenstadion<br />

die höchste Durchschnittszuschauerzahl in Europa gemessen, im<br />

deutschen Fußball ist die Rekordmarke von ca. 1,35 Millionen<br />

Zuschauern <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Saison 2003/04, <strong>der</strong> ersten nach dem letzten<br />

Stadions<strong>aus</strong>bau, unerreicht. Der BVB verkauft für jede Saison etwa<br />

45.000 Dauerkarten – so viele wie kein an<strong>der</strong>er deutscher Verein. In<br />

<strong>der</strong> Saison 2009/10 stellte <strong>der</strong> Verein mit 50.675 verkauften<br />

Dauerkarten einen neuen Rekord in <strong>der</strong> Bundesliga auf. [46]<br />

Borussia Dortmund hat über 500 offizielle Fanklubs in <strong>der</strong> ganzen<br />

Welt, mehr als 25.000 BVB-Fans sind darin organisiert. [47]<br />

Schwerpunktmäßig kommen die Fans <strong>der</strong> Borussia allerdings <strong>aus</strong><br />

Fans von Borussia Dortmund<br />

„Wir sind Deutscher Meister!“ (2002)<br />

Dortmund und dem westfälischen Umland. Neben Dortmund sind insbeson<strong>der</strong>e Hagen, Hamm, <strong>der</strong><br />

Ennepe-Ruhr-Kreis, <strong>der</strong> Kreis Unna, <strong>der</strong> östliche Teil des Kreises Recklingh<strong>aus</strong>en, <strong>der</strong> Kreis Soest sowie das<br />

Sauer- [48] , das Münster- und das Siegerland BVB-Fan-Hochburgen. Die fanatischsten unter ihnen verfolgen die<br />

Heimspiele ihrer Borussia auf <strong>der</strong> Südtribüne des Signal Iduna Parks, <strong>der</strong> mit etwa 25.000 Plätzen größten<br />

Stehplatztribüne Europas. Seit 2004 existiert auch die inzwischen als offizielle Vereinsabteilung anerkannte<br />

BVB-Fanabteilung, die die Interessen <strong>der</strong> zahlreichen Anhänger des Klubs vertritt und ihnen eine Stimme im Verein<br />

verleiht.<br />

Neben zahlreichen unpolitischen Fangruppen gab und gibt es auch beim BVB Zusammenschlüsse rechtsradikaler<br />

Fans. Vor allem die gewaltbereite Borussenfront um „SS-Siggi“ Borchardt machte bundesweite Schlagzeilen, als im<br />

September 1983 ein Artikel im Stern unter dem Titel „Blut, Blut muss fließen…“ erschienen war. Vor<strong>aus</strong>gegangen<br />

waren sowohl brutale Übergriffe auf Anhänger <strong>aus</strong> dem linksalternativen Milieu in <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Nordstadt als<br />

auch rechtsradikale Schlachtrufe auf <strong>der</strong> Südtribüne. Begegnet wurde diesem Phänomen durch die Einrichtung eines<br />

Fanprojekts und verschiedener Arbeitsprojekte im Vereinsumfeld, die gemeinsam mit <strong>der</strong> aktiven Fanszene um die<br />

Dortmun<strong>der</strong> Ultragruppierung The Unity auch heute noch dafür sorgen, dass die Borussenfront nur sehr dezent bei<br />

Spielen des BVB auftritt und keinen wesentlichen Einfluss auf die Fankultur in Dortmund besitzt. Diese konsequente<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit rechtsextremen Tendenzen im Vereinsfußball wurde 2007 mit dem Julius-Hirsch-Preis für<br />

das Dortmun<strong>der</strong> Fanprojekt <strong>aus</strong>gezeichnet. Dennoch sind insbeson<strong>der</strong>e bei Spielen gegen den FC Schalke 04 auch<br />

heute noch Schmähgesänge im Stadion zu hören, <strong>der</strong>en Texte dem Nazijargon entlehnt sind bzw. in denen auf<br />

typische Topoi wie die Klassifikation von Leben als „unwert“ o<strong>der</strong> die physische Vernichtung des „Feindes“ und<br />

Schändung seiner Grabstätte zurückgegriffen wird. [49]

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