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"Fussball - Bundesliga" - Buch (aus der Wikipedia ... - Tobias Vogt

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1. FC Nürnberg 279<br />

Meisterschaft bis zum Pokalsieg 2007 <strong>der</strong> letzte Titelgewinn des 1. FC Nürnberg im Fußball.<br />

1968 gab es auch einen internationalen Erfolg, als <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg (zusammen mit 13 weiteren Mannschaften)<br />

den Intertoto-Cup gewann. In einer Gruppe mit dem RSC An<strong>der</strong>lecht und Inter Mailand gewann <strong>der</strong> Club bis auf ein<br />

Unentschieden gegen die Belgier alle Spiele. Das damalige Turnier glich jedoch eher einer Testspielreihe als einem<br />

Europapokal.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Saison stieg <strong>der</strong> Club als Titelverteidiger <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga ab, was bis heute einmalig ist. Die<br />

Schuld wird meist bei Max Merkels großem Spielerumbruch <strong>aus</strong>gemacht, <strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Saison 1968/69 zehn Spieler,<br />

darunter Meisterspieler wie Ferschl, Starek und Torjäger Brungs abgab. Mit den Neuverpflichtungen hatte Merkel<br />

den Club für den Europapokal konkurrenzfähig machen wollen. Stattdessen schied <strong>der</strong> FCN in <strong>der</strong> 1. Runde des<br />

Europapokals <strong>aus</strong>. Weitere Ursachen waren eine beispiellose Leistungsdichte im Verlauf <strong>der</strong> Saison 1968/69.<br />

Nürnberg als Absteiger landete nur neun Punkte hinter Vizemeister Aachen. Schließlich gilt noch Bestechung als<br />

Ursache. So behauptet Verteidiger Wenauer, dass Torhüter Rynio am vorletzten Spieltag beim 2:2 gegen die<br />

ebenfalls abstiegsbedrohten Dortmun<strong>der</strong> bestochen war: „Bekannt ist, dass Borussia Dortmund unseren Torhüter<br />

Jürgen Rynio eingekauft hat, <strong>der</strong> im Schicksalsspiel, dem 2:2 gegen Dortmund, zumindest einen vermutlich<br />

haltbaren Treffer passieren ließ.“ [5] Nachgewiesen wurde dies jedoch nicht. Problematisch war <strong>der</strong> Abstieg nicht nur<br />

<strong>aus</strong> sportlicher, son<strong>der</strong>n auch <strong>aus</strong> finanzieller Sicht. Denn mit dem Bau des am 31. Oktober 1968 eingeweihten<br />

Trainingsgeländes hatte sich <strong>der</strong> Verein in <strong>der</strong> Hoffnung auf lukrative Einnahmen in Bundesliga und Europapokal<br />

verschuldet. Der 1. FC Nürnberg ging mit den mo<strong>der</strong>nsten Trainingsanlagen Europas in die Zweitklassigkeit, für<br />

sportliche Verstärkungen fehlten jedoch Finanzmittel.<br />

Neun Jahre in <strong>der</strong> Zweitklassigkeit<br />

Saisonbilanzen 1969–1978<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauer [7]<br />

1969/70 3. Platz 64:29 57:19 12.184<br />

1970/71 1. Platz 81:39 55:17 13.278<br />

1971/72 9. Platz 49:62 34:38 13.944<br />

1972/73 5. Platz 61:52 41:27 14.353<br />

1973/74 2. Platz 63:42 44:24 18.588<br />

1974/75 6. Platz 70:52 42:34 13.131<br />

1975/76 2. Platz 78:42 54:22 19.586<br />

1976/77 5. Platz 77:51 49:27 10.799<br />

1977/78 2. Platz 75:46 53:23 16.340<br />

orange unterlegt: Regionalliga; ab 1974/75 Zweite Bundesliga<br />

Nach nur sechs Jahren Zugehörigkeit zur Bundesliga musste <strong>der</strong> deutsche Rekordmeister wie<strong>der</strong> im regionalen<br />

Fußball antreten. Den zweitklassigen Unterbau <strong>der</strong> Bundesliga bildeten damals noch fünf Regionalligen (Süd,<br />

Südwest, West, Nord, Berlin), wobei die Regionalliga Süd das Gebiet <strong>der</strong> ehemaligen Oberliga Süd umfasste. Der<br />

sportliche Abstieg bedeutete, auf viele alte bekannte Gegner <strong>aus</strong> Oberligazeiten wie die SpVgg Fürth und den FC<br />

Schweinfurt, den Karlsruher SC und den VfR Mannheim zu treffen. Wie erwähnt, war <strong>der</strong> Verein finanziell schwer<br />

belastet und <strong>der</strong> völlig unerwartete Abstieg traf die Führung schwer. Präsident Walter Luther musste sich mit dem<br />

Problem <strong>der</strong> Finanzierung des Wie<strong>der</strong>aufstiegs <strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>setzen, statt den Verein wie geplant zu europäischen<br />

Erfolgen zu führen. Nach den ersten zwei Jahren in <strong>der</strong> Regionalliga wurde Luther durch den Handballer Hans Ehrt<br />

abgelöst, <strong>der</strong> in seiner Amtszeit bis 1977 den Schuldenberg von sechs Millionen D-Mark um zwei Millionen DM [8]<br />

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