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"Fussball - Bundesliga" - Buch (aus der Wikipedia ... - Tobias Vogt

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FC Schalke 04 180<br />

So amüsant die Anekdote auch sein mag, so traurig war die Realität: Schalkes Schatzmeister Willy Nier nahm sich<br />

<strong>aus</strong> Scham über die Ereignisse das Leben, indem er sich im Rhein-Herne-Kanal ertränkte.<br />

Bereits im Januar 1931 wurde <strong>der</strong> Verein wie<strong>der</strong> in den Verband aufgenommen, die gesperrten Spieler zum 1. Juni<br />

1931 begnadigt. 70.000 Zuschauer sahen an diesem Tage in <strong>der</strong> Glückauf-Kampfbahn das Comeback ihrer Spieler<br />

gegen Fortuna Düsseldorf. [16] Auch für die Nationalmannschaft werden die Schalker bald wie<strong>der</strong> berücksichtigt; im<br />

September spielen Kuzorra, Szepan – zum einzigen Male gemeinsam – und Tibulski für den DFB in Hannover<br />

gegen Dänemark.<br />

Szepan und Kuzorra sind in diesen Tagen die treibenden Kräfte <strong>der</strong> Schalker Mannschaft, verantwortlich für Taktik<br />

und Aufstellung, wenn auch offiziell Hans Sauermann als Trainer fungierte. 1932 erreichen die „Knappen“ so erneut<br />

die Endrunde <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft; erst im Halbfinale ist gegen Eintracht Frankfurt (1:2) Endstation.<br />

Es mag strittig sein, ob <strong>der</strong> Verein auch ohne die Machtergreifung durch die NSDAP seine großen Erfolge in den<br />

1930er und 1940er Jahren hätte feiern können; klar ist aber, dass er vor <strong>der</strong> Zeit des Nationalsozialismus auf einem<br />

Weg war, <strong>der</strong> stetig bergauf ging. [17] Auch 1933 erreichte Schalke als Westdeutscher Meister die Endrunde <strong>der</strong><br />

Deutschen Meisterschaft; nach Siegen gegen den Berliner FC Viktoria 89 und FSV Frankfurt gewannen die<br />

Blau-Weißen diesmal auch das Halbfinale, im Leipziger Probstheidaer Stadion gegen 1860 München. Im Finale<br />

ging es in Köln am 11. Juni 1933 gegen Fortuna Düsseldorf, das in <strong>der</strong> Westdeutschen Meisterschaft noch hinter den<br />

Schalkern gelandet war. Doch vor 60.000 Zuschauern im Müngersdorfer Stadion war es die Fortuna, die das Spiel<br />

mit 3:0 für sich entschied. Bis zur ersten Deutschen Meisterschaft sollte es noch ein Jahr dauern.<br />

1933 bis 1945: Titelsammler unter dem Hakenkreuz<br />

Saison Liga Platz<br />

1933/34 Gauliga Westfalen 1*<br />

1934/35 Gauliga Westfalen 1*<br />

1935/36 Gauliga Westfalen 1<br />

1936/37 Gauliga Westfalen 1*<br />

1937/38 Gauliga Westfalen 1<br />

1938/39 Gauliga Westfalen 1*<br />

1939/40 Gauliga Westfalen 1*<br />

1940/41 Gauliga Westfalen 1<br />

1941/42 Gauliga Westfalen 1*<br />

1942/43 Gauliga Westfalen 1<br />

1943/44 Gauliga Westfalen 1<br />

1944/45 Gauliga Westfalen, Gr.<br />

1<br />

*Deutscher Meister<br />

Die erfolgreichsten Jahre des FC Schalke 04 fielen in die Zeit des Nationalsozialismus. Zwischen 1934 und 1942<br />

stand die Mannschaft jedes Jahr mindestens im Meisterschafts- o<strong>der</strong> Pokalfinale. Sechsmal gewann sie die<br />

Meisterschaft, einmal (1937) zusätzlich den Tschammerpokal. Die Erfolge <strong>der</strong> Mannschaft wurden von den<br />

Nationalsozialisten ideologisch <strong>aus</strong>geschlachtet, die Spieler instrumentalisiert o<strong>der</strong> ließen sich bewusst einspannen.<br />

Die Meisterschaftsendspiele wurden ab 1937 im Olympiastadion Berlin <strong>aus</strong>getragen und <strong>der</strong> Kampf- und Teamgeist<br />

<strong>der</strong> Spieler propagandistisch in den Vor<strong>der</strong>grund gestellt. Absurd war an <strong>der</strong> NS-Propaganda insbeson<strong>der</strong>e, dass<br />

damals die Mannschaftsaufstellungen dank <strong>der</strong> Nachkommen vieler masurischer, Posener und schlesischer<br />

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