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"Fussball - Bundesliga" - Buch (aus der Wikipedia ... - Tobias Vogt

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Borussia Mönchengladbach 387<br />

Die Hinrunde <strong>der</strong> darauffolgenden Saison 1970/71 schloss <strong>der</strong> Verein mit lediglich einer Nie<strong>der</strong>lage ab. In <strong>der</strong><br />

Geschichte <strong>der</strong> Bundesliga einmalig ist ein Zwischenfall im Heimspiel des 27. Spieltages gegen Wer<strong>der</strong> Bremen,<br />

bekannt als <strong>der</strong> Pfostenbruch. Beim Spiel am 3. April 1971 knickte nach einer Strafraumszene in <strong>der</strong> 88.<br />

Spielminute, bei <strong>der</strong> Stürmer Herbert Laumen nach einer Kopfballaktion zusammen mit dem Bremer Torwart Günter<br />

Bernard ins Netz stürzte, <strong>der</strong> linke Torpfosten um. Nach erfolglosen Reparaturversuchen brach <strong>der</strong> Schiedsrichter<br />

das Spiel beim Stand von 1:1 ab, da kein Ersatztor aufgestellt werden konnte. Das DFB-Sportgericht in Frankfurt<br />

wertete das Spiel als 2:0-Sieg für Bremen. Eine Konsequenz war eine Verpflichtung des DFB, nach <strong>der</strong> die Vereine<br />

für beide Tore einen Ersatz bereitzustellen hätten. Die Meisterschaft entschied sich erst am letzten Spieltag als<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen mit Bayern München. Neun Wochen nach dem Pfostenbruchspiel, am 5. Juni 1971,<br />

verteidigte Borussia als erste Mannschaft in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Bundesliga erfolgreich ihren Meistertitel mit einem<br />

Sieg bei Eintracht Frankfurt.<br />

Am 20. Oktober 1971 fand im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister das als Büchsenwurfspiel in die Fußballgeschichte<br />

eingegangene Spiel gegen Inter Mailand statt. Die Borussia gewann das Spiel im Bökelbergstadion mit 7:1, die<br />

UEFA annullierte das Spiel jedoch, da <strong>der</strong> italienische Stürmer Roberto Boninsegna von einer leeren Büchse<br />

getroffen wurde und sich ärztlich behandeln ließ. [17] Matt Busby, ein UEFA-Beobachter, beschrieb das Spiel <strong>der</strong><br />

Fohlen: [18]<br />

„Gegen diese Mannschaft hätte heute niemand auf <strong>der</strong> Welt gewonnen. Das war Fußball in höchster<br />

Perfektion.“<br />

Nach einer 4:2-Auswärtsnie<strong>der</strong>lage in Mailand und einem torlosen Unentschieden im Wie<strong>der</strong>holungsspiel im<br />

Berliner Olympiastadion schied die Borussia <strong>aus</strong> dem Pokal <strong>der</strong> Landesmeister <strong>aus</strong>.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1972/73 gewann am 23. Juni 1973 Borussia zum zweiten Mal den DFB-Pokal. Die Borussia besiegte<br />

im Rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln durch ein Tor von Günter Netzer, <strong>der</strong> sich in diesem Spiel, ohne<br />

Rücksprache mit Trainer Weisweiler zu halten, nach <strong>der</strong> regulären Spielzeit selbst einwechselte (→ Spieldaten des<br />

Endspiels um den DFB-Pokal 1973). [19] Für Netzer war dieses das letzte Spiel für die Borussia, er verließ den Verein<br />

und wechselte zu Real Madrid. [20] Abgesehen von <strong>der</strong> spielentscheidenden Szene in <strong>der</strong> 93. Minute durch das Tor<br />

von Netzer gab es zahlreiche weitere Highlights im 30. Pokalendspiel <strong>der</strong> Geschichte, das als eines <strong>der</strong> besten,<br />

spielerisch hoch stehenswerten und spannendsten in <strong>der</strong> Geschichte dieses Wettbewerbs in die Annalen einging und<br />

von dem man nur in höchsten Tönen schwärmen konnte (Kicker). [21] In <strong>der</strong> Saison 1972/73 wurde mit dem Israeli<br />

Schmuel Rosenthal zum ersten Mal ein Spieler jüdischen Glaubens bei einem Bundesliga-Verein verpflichtet. Die<br />

Verpflichtung und Freundschaftsspiele gegen israelische Vereine zogen eine über die nächsten Jahrzehnte<br />

andauernde Freundschaft zum Israelischen Fußballverband nach sich, die bis in die Gegenwart Bestand hat. [22]<br />

Die erste internationale Endspielteilnahme fand am 9. Mai 1973 statt. Der FC Liverpool gewann das Hinspiel im<br />

UEFA-Pokal mit 3:0 im zweiten Anlauf, nachdem das Spiel am Vortag wegen Regens abgebrochen wurde. Das<br />

Rückspiel am 23. Mai 1973 gewann Borussia Mönchengladbach mit 2:0, <strong>der</strong> Pokal ging durch den Sieg im Hinspiel<br />

nach Liverpool (→ Spieldaten <strong>der</strong> Endspiele um den UEFA-Pokal 1973). [23]<br />

Die nachfolgenden Spielzeiten waren geprägt vom Weggang bekannter Spieler, die Torgefährlichkeit <strong>der</strong><br />

Mönchengladbacher Stürmer blieb jedoch bestehen. Jupp Heynckes errang in <strong>der</strong> Saison 1973/74 mit 30 Toren den<br />

Titel als erster Torschützenkönig in <strong>der</strong> Bundesliga für Borussia Mönchengladbach, als es den Borussen im ersten<br />

Jahr nach dem Weggang von Günter Netzer gelang, mit einem Punkt Rückstand zu Meister Bayern München die<br />

Vizemeisterschaft zu erringen. Mit insgesamt 93 geschossenen Toren stellte Borussia einen neuen Vereinsrekord auf.<br />

Borussia schloss in den nachfolgenden Jahren 1972 bis 1974 die Meisterschaft auf dem dritten und fünften Platz<br />

sowie als Vizemeister ab.<br />

Borussia legte in <strong>der</strong> Saison 1974/75 den Grundstein für eine bis dahin in <strong>der</strong> Bundesliga nicht gekannte<br />

Erfolgsserie. Am 17. Spieltag eroberten die „Fohlen“ die Tabellenspitze <strong>der</strong> Liga und gaben die Tabellenführung bis<br />

zum Gewinn <strong>der</strong> Meisterschaft am 14. Juni 1975 nicht mehr ab. Die Freude über den Titel trübte <strong>der</strong> Weggang von<br />

Trainer Hennes Weisweiler, <strong>der</strong> den Verein nach elf Jahren in Richtung FC Barcelona verließ. [24] Das nächste

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