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"Fussball - Bundesliga" - Buch (aus der Wikipedia ... - Tobias Vogt

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TSG 1899 Hoffenheim 328<br />

Geprägt war die Vereinsarbeit anfangs <strong>aus</strong>schließlich vom Turnen, wozu in <strong>der</strong> damaligen Zeit auch die Gymnastik<br />

und leichtathletische Disziplinen gehörten. Die ersten Turngeräte wurden dem jungen Verein vom bereits 1861<br />

gegründeten TV Sinsheim leihweise überlassen, um den Hoffenheimern den Beginn des Turnbetriebes zu<br />

ermöglichen. Geturnt wurde auf den Grundstücken verschiedener Gaststätten. Das zehnjährige Jubiläum im Jahr<br />

1909 feierte man mit einem mehrtägigen Sportfest, an dem über 500 Turner <strong>aus</strong> 23 Vereinen teilnahmen. Auf <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung vom 3. April 1913 beschloss <strong>der</strong> Verein, eine eigene Fahne zu erwerben, die mittels<br />

Spenden und Sammlungen im Ort finanziert wurde. Am 10. August desselben Jahres wurde die Fahne im Rahmen<br />

des in Hoffenheim stattfindenden Gauturnfests des Elsenz-Turngaues geweiht.<br />

Während des Ersten Weltkriegs kam das Vereinsleben fast vollständig zum Erliegen, da die meisten Mitglie<strong>der</strong> zum<br />

Militär eingezogen wurden. Von 92 Mitglie<strong>der</strong>n, die am Krieg teilnehmen mussten, waren 28 gefallen o<strong>der</strong> blieben<br />

vermisst. Schon wenige Wochen nach Kriegsende fand am 25. Januar 1919 die erste Generalversammlung nach dem<br />

Krieg statt, an <strong>der</strong> noch 33 Personen teilnahmen. Die Vereinsarbeit im Turnverein wurde wie<strong>der</strong> aufgenommen, hatte<br />

jedoch zu Beginn <strong>der</strong> 1920er Jahre einige Krisen zu überstehen. Der Vorstand des Vereins bemängelte fehlende<br />

Disziplin. Versammlungen sowie die sportlichen Angebote wurden nur noch von einer Min<strong>der</strong>heit <strong>der</strong><br />

Vereinsmitglie<strong>der</strong> wahrgenommen. [3] Die in <strong>der</strong> Weimarer Republik um sich greifende Inflation trieb zudem die<br />

Beitragssätze enorm in die Höhe und schwächte die Vereinskasse.<br />

Dem Fußball im Dorf widmete sich <strong>der</strong> 1920 gegründete Fußballverein Hoffenheim. Dieser versuchte schon bald<br />

nach seiner Gründung einen Zusammenschluss mit dem Turnverein zu erreichen. Auf <strong>der</strong> Versammlung des<br />

Turnvereins am 6. März 1920 wurde die Entscheidung über den Antrag des Hoffenheimer Fußballvereins zu einem<br />

Zusammenschluss <strong>der</strong> beiden Vereine vertagt und schließlich am 17. April 1920 abgelehnt, „da <strong>der</strong> Fußball-Verein<br />

schon wie<strong>der</strong> am Abnehmen sei“. [4] Im Sommer 1922 versuchte <strong>der</strong> örtliche Fußballverein erneut die Fusion zu<br />

beantragen. Da <strong>der</strong> Fußballverein keine <strong>der</strong> von den Turnern gestellten Bedingungen erfüllen konnte, erfolgte am 22.<br />

August 1922 eine erneute Absage durch den Turnverein.<br />

Nach den missglückten Fusionsversuchen mit dem Fußballverein Hoffenheim begann in <strong>der</strong> Folge im Turnverein die<br />

Aufglie<strong>der</strong>ung nach Sportarten und damit in Abteilungen. Zunächst wurde bei <strong>der</strong> Sitzung am 30. Januar 1926 eine<br />

Spielabteilung, in <strong>der</strong> alles außer Fußball gespielt werden durfte, gegründet. Im Juli 1929 folgte eine Frauenabteilung<br />

im bis dahin <strong>aus</strong>schließlich Männern vorbehaltenen Verein. Kurze Zeit später wurde eine Handballabteilung ins<br />

Leben gerufen.<br />

Ebenfalls im Jahr 1929 wurde die Hoffenheimer Turn- und Gesangshalle eröffnet. Der Bau <strong>der</strong> neuen Halle ging auf<br />

einen gemeinsamen Beschluss des Turnvereins und des örtlichen Gesangsvereins vom Mai 1925 zurück. Die<br />

offizielle Einweihung erfolgte im Rahmen des aufgrund des 30-jährigen Vereinsjubiläums in Hoffenheim<br />

<strong>aus</strong>getragenen Gauturnfestes im Juni 1929.<br />

Mit Beginn des Nationalsozialismus schlossen sich auch die Hoffenheimer Vereine den neuen Machthabern an. Sie<br />

übernahmen die allen Vereinen verordnete Einheitssatzung und wurden „gleichgeschaltet“. Während des Zweiten<br />

Weltkriegs wurde die örtliche Turnhalle von einem Rüstungsbetrieb genutzt und brannte gegen Ende des Krieges<br />

<strong>aus</strong>. Erst in den 1950er-Jahren wurden die Schäden repariert und die Halle wie<strong>der</strong> für den Sportbetrieb genutzt. Nach<br />

Kriegsende erfolgte im Mai 1945 die Fusion des Turnvereins mit dem Fußballverein Hoffenheim; dar<strong>aus</strong> entstand als<br />

Nachfolgeverein die Turn- und Sportgemeinschaft 1899 Hoffenheim.

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