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"Fussball - Bundesliga" - Buch (aus der Wikipedia ... - Tobias Vogt

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1. FC Nürnberg 294<br />

Platzes war das nahegelegene Lokal „Burenhütte“. Hier fand nicht nur am 4. Mai 1900 die Gründung des Vereins<br />

statt, das Lokal diente auch als Vereinsheim und Umklei<strong>der</strong>aum. Als <strong>der</strong> Club für seine ersten Spiele gegen<br />

<strong>aus</strong>wärtige Gegner Eintritt verlangen wollte, zeigte sich die Notwendigkeit einer Umzäunung des Geländes. Der<br />

Magistrat <strong>der</strong> Stadt Nürnberg verweigerte sich jedoch diesem Ansinnen. [24]<br />

Ziegelgasse<br />

Der Verein pachtete nun ein 10.000 Quadratmeter großes Sportfeld in <strong>der</strong> Ziegelgasse im Nürnberger Stadtteil<br />

Steinbühl. Für insgesamt 14.000 Mark baute <strong>der</strong> Verein eine Umkleidehütte, Kassenhäuschen, eine Holztribüne mit<br />

300 Sitzplätzen und natürlich einen Zaun. Mit dem beginnenden Ligabetrieb im Jahr 1905 gab es regelmäßige Spiele<br />

und <strong>aus</strong>reichenden Besuch, um die Kosten schnell zu decken. Das größte Ereignis an <strong>der</strong> Ziegelgasse war das<br />

Endspiel um die dritte deutsche Meisterschaft 1906 zwischen dem VfB Leipzig und dem 1. FC Pforzheim. Der<br />

Andrang von 1.100 Zuschauern zeigte bereits die Grenzen des Platzes auf. [25]<br />

Schweinau<br />

Der Verein war bei <strong>der</strong> Suche nach einem größeren Gelände schnell fündig geworden und eröffnete bereits am 28.<br />

Februar 1908 einen neuen, doppelt so großen Platz im 1899 eingemeindeten Vorort Schweinau. Die Pachtsumme für<br />

fünf Jahre betrug 25.000 Mark. Der Platz mit Laufbahn war von Erdwällen für Zuschauer umgeben und verfügte<br />

über eine kleine überdachte Holztribüne, die auch Umklei<strong>der</strong>äume mit sanitären Anlagen beherbergte. Im Herbst<br />

1911 strömten zum Derby gegen die SpVgg Fürth 6.000 Zuschauer. Damit war auch dieser Platz rasch zu klein<br />

geworden. [26]<br />

Zerzabelshof I<br />

Im September 1910 hatte <strong>der</strong> Lokalrivale <strong>aus</strong> Fürth mit dem Stadion am Ronhofer Weg ein 8.000 Zuschauer<br />

fassendes Stadion eröffnet, das als mo<strong>der</strong>nstes Stadion Deutschlands galt und den Fürthern hohe regelmäßige<br />

Zuschauereinnahmen garantierte. [27] So war es eine Mischung <strong>aus</strong> Konkurrenzdenken und praktischer<br />

Notwendigkeit, die den 1. FC Nürnberg unter dem Vorsitz des Gründungsvorstandes Christoph Heinz dazu bewegte,<br />

ein eigenes Grundstück zu kaufen. Denn bereits zweimal hatte <strong>der</strong> Verein Geld in gepachtete Grundstücke investiert,<br />

die rasch zu klein geworden waren. [26] Im außerhalb <strong>der</strong> Stadtgrenzen gelegenen Zerzabelshof, das erst 1923 nach<br />

Nürnberg eingemeindet wurde, kaufte <strong>der</strong> Verein seinem Mitglied Karl Hertel für 130.000 Mark ein 47.000<br />

Quadratmeter großes Grundstück ab. Ein Nebeneffekt war, dass die Gemeinde Zerzabelshof auf den Eintrittspreis für<br />

Fußballspiele keine Lustbarkeitssteuer erhob. [28] Für 300.000 Mark errichtete <strong>der</strong> Club Übungsplätze, ein<br />

Vereinsheim, Tennisplätze für die Tennisabteilung und schließlich ein Stadion. [26] Die Ausgaben refinanzierte <strong>der</strong><br />

Club auf eine vielfältige Weise. Ein Mitglied übernahm einen Teil <strong>der</strong> Kosten, Anteilsscheine von <strong>der</strong> Investition in<br />

den Schweinauer Platz wurden nicht voll <strong>aus</strong>gezahlt, Reklamemarken mit <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> Sportarten im FCN<br />

erlösten 1.200 Mark. Die Freiherllich von Tucher’sche Brauerei gewährte dem Verein eine günstig verzinste<br />

Hypothek, die Nürnberger Lebensversicherungsbank übernahm die erste Hypothek. Schließlich wurde <strong>der</strong> Preis für<br />

Dauerkarten erhöht und die Ermäßigung auf den Vorverkauf abgeschafft. [28] Am 24. September 1913 wurde das<br />

8.000 Zuschauer fassende Rund gegen Eintracht Braunschweig eingeweiht. [26] Die Architekten Heinz und Richard<br />

Gerling hatten nicht nur ein Stadion mit Laufbahn errichtet, son<strong>der</strong>n für den Verein einen Sportpark mit<br />

Schwimmbad und Tennisplätzen errichtet. Während in an<strong>der</strong>en Städten wie Köln, Frankfurt am Main o<strong>der</strong> Altona<br />

die Kommunen Sportparks errichteten, war die Finanzierung <strong>aus</strong> Vereinsmitteln durch den 1. FC Nürnberg die<br />

Ausnahme in Deutschland. [28] Zudem ließ sich die Stadt Nürnberg nicht davon abhalten, nach dem Ersten Weltkrieg<br />

rund um das Städtische Stadion ebenfalls einen kommunalen Sportpark zu bauen (siehe unten). Während <strong>der</strong> Ort<br />

Zerzabelshof im Volksmund „Zabala“ genannt wurde, prägte ein Vereinsmitglied im Jahr 1915 den Begriff „Zabo“<br />

als Kosenamen für das Stadion. Bis 1926 wurde das Stadion auf eine Kapazität von 25.000 Zuschauern erweitert.<br />

Hinter einem <strong>der</strong> beiden Spielfeldtore überragte ein eindrucksvolles Kriegsmahnmal die Zuschauertribünen. [26]

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