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"Fussball - Bundesliga" - Buch (aus der Wikipedia ... - Tobias Vogt

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FC Schalke 04 178<br />

1912 bis 1924: Vom „Turnverein 1877“ zum „FC Schalke 04“<br />

In den damaligen Fußballverband, den Westdeutschen Spielverband, wurden die Schalker Kicker auch als Verein<br />

zunächst noch nicht aufgenommen. Daher fusionierten die „Westfalen“ 1912 mit dem Schalker Turnverein 1877<br />

unter Präsident Fritz Unkel, <strong>der</strong> diesem Verband bereits angehörte. Die Fußballer blieben allerdings eine<br />

eigenständige Abteilung innerhalb des Vereins.<br />

Der Beginn des Weltkriegs 1914 beeinflusste auch den Sportverein <strong>aus</strong> Schalke; <strong>der</strong> Spielbetrieb wurde eingestellt.<br />

1915 versuchte Robert Schuermann ihn mit einer Neugründung <strong>der</strong> Westfalia auf dem Gelände des Turnvereins<br />

wie<strong>der</strong> aufzunehmen; bis 1917 gelang dies, dann kam <strong>der</strong> Spielbetrieb endgültig für die Zeit des Krieges zum<br />

Erliegen.<br />

Nach Ende des Krieges schlossen sich am 24. Juli 1919 <strong>der</strong> Schalker Turnverein 1877 und <strong>der</strong> Sportverein Westfalia<br />

Schalke endgültig zusammen; <strong>aus</strong> ihnen wird <strong>der</strong> Turn- und Sportverein Schalke 1877. Wenige Wochen zuvor, <strong>der</strong><br />

Legende nach am 25. Mai 1919 [9] , gab es ein für die Zukunft ebenso wichtiges Ereignis: Ernst Kuzorra machte als<br />

B-Jugendlicher gegen Erle 08 sein erstes Spiel für den Verein.<br />

1920 hatte <strong>der</strong> TuS 1877 im Fußballbereich fünf Senioren- und vier Jugendmannschaften [10] ; ein Team stieg in<br />

diesem Jahr in die A-Klasse, ein Jahr später als Meister in die Emscher-Kreisliga auf. Im August 1922 machte <strong>der</strong><br />

Verein sein erstes Spiel gegen eine Mannschaft <strong>aus</strong> dem Ausland – den Halbprofis des österreichischen Erstligisten<br />

und amtierenden Pokalsiegers Wiener Associationfootball-Club unterliegen an <strong>der</strong> Grenzstraße die „Knappen“ knapp<br />

mit 1:2.<br />

Wichtigste Schalker sind in dieser Zeit neben dem ersten Mannschaftskapitän Thomas Student die Brü<strong>der</strong> Hans und<br />

Friedrich („Fred“) Ballmann. Sie waren in Dortmund geboren; mit drei Jahren wan<strong>der</strong>ten sie nach England <strong>aus</strong>, wo<br />

sie vom schottischen Kombinationsfußball mit seinen kurzen und flachen Pässen beeinflusst wurden. Fritz Unkel<br />

erinnerte sich 1934: „…als sie 1919 wie<strong>der</strong> nach Deutschland zurückkamen, galt es als eine Sensation, die<br />

‚Englän<strong>der</strong>‘ spielen zu sehen. Ihr System […] kannte man in Deutschland nicht.“ [11] Was sie von <strong>der</strong> Insel<br />

mitgebracht hatten, waren „Flachpass-Spiel. Dribbeln. Täuschen. Freilaufen.“ [11] Die Grundlagen für das, was, später<br />

mit den Namen Ernst Kuzorra und Fritz Szepan verbunden, zum Erfolgsrezept des Teams in den 1930er Jahren<br />

wurde: den „Schalker Kreisel“.<br />

Am 5. Januar 1924 spaltete sich im Zuge <strong>der</strong> „Reinlichen Scheidung“ [12] auf einer Sitzung beim Vereinswirt<br />

Oeldemann die Turn- von <strong>der</strong> Fußballabteilung des Vereins ab. [13] Die Fußballer wählten als neuen Namen<br />

Fußballklub Schalke 04 e.V. und die Vereinsfarben Blau und Weiß. Hans J. König schrieb das Vereinslied „Blau und<br />

Weiß, wie lieb’ ich dich “, das mit <strong>der</strong> Zeile „T<strong>aus</strong>end Feuer in <strong>der</strong> Nacht haben uns das große Glück gebracht“ [14]<br />

auch von <strong>der</strong> Gelsenkirchener Schwerindustrie kündet.<br />

1924 bis 1930: Mit dem „Kreisel“ zur Westdeutschen Meisterschaft<br />

Hans Ballmann hatte den Verein im Oktober 1923 verlassen. Er wurde später Küster in Philadelphia [10] , doch sein<br />

Bru<strong>der</strong> kümmerte sich bis 1926 weiter um die Verbesserung <strong>der</strong> „Kreiseltechnik“. Seine erfolgreichsten „Schüler“<br />

waren dabei Ernst Kuzorra und dessen Schwager Fritz Szepan. 1924 wurden die Mannen Bezirksmeister <strong>der</strong><br />

Kreisliga.<br />

1925 verpflichteten die Gelsenkirchener zum ersten Mal einen richtigen Trainer – den ehemaligen Nationalspieler<br />

Heinz Ludewig. Mit ihm wurden sie Meister <strong>der</strong> Emscherkreisliga, Ruhrgaumeister <strong>der</strong> Kreisliga und Westdeutscher<br />

Meister <strong>der</strong> Kreisliga. Damit hätten die Schalker bereits eine weitere Stufe erklommen, hätte <strong>der</strong> Verband nicht eine<br />

Aufstiegssperre verhängt gehabt. Noch Jahre später witterten die damaligen Aktiven darin eine Verschwörung gegen<br />

den Verein. „Die wollten uns nicht in ihrer höchsten Klasse dabei haben“, zitiert die WAZ den ehemaligen Torwart<br />

August Sobotka. [10] Mit „die“, also mit denjenigen, die mit dem Arbeiterverein Schalke nichts zu tun haben wollten,<br />

waren <strong>der</strong> Verband und die „bürgerlichen“ Vereine <strong>der</strong> Region, wie Schwarz-Weiß Essen, gemeint.

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