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128 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

· Durch die Auseinandersetzung mit Kunstwerken und ästhetischen Alltagsphänomenen<br />

ermöglicht die Kunstpädagogik den Erwerb von Kenntnissen über Herkunft und Funktion<br />

der Bilder und befähigt zu Toleranz und Empathie im Dialog der <strong>Kultur</strong>en.<br />

· Kunstpädagoginnen und Kunstpädagogen beteiligen sich an der Weiterentwicklung der<br />

Bild- und Darstellungskompetenz (produktiv und rezeptiv, kontemplativ und pragmatisch)<br />

in lebenslangen Lernprozessen sowie an der Erforschung und Gestaltung von Rahmenbedingungen<br />

für kompetenten und kreativen Bildgebrauch.<br />

· Kunstpädagoginnen und Kunstpädagogen leisten damit elementare Beiträge zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

und Integrationsfähigkeit<br />

Im Vergleich <strong>zum</strong> Schulfach Musik wird dem Schulfach Kunst ein deutlich breiteres Themenspektrum<br />

zugeordnet. Das Schulfach Musik soll sich unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen<br />

Veränderungen vor allem auf die künstlerische Ausdrucksform Musik konzentrieren.<br />

Demgegenüber soll das Schulfach Kunst auf die herkömmlichen bildkünstlerischen<br />

Ausdrucksformen wie Malerei, Grafik, Druck, Plastik, sowie die Medienbildung<br />

und die Baukultur eingehen. Das Schulfach Kunst wird daher sicherlich nicht aus Zufall<br />

gleich zu Beginn der Rahmenvereinbarung zu diesem Fach auch als Ästhetische Bildung<br />

apostrophiert. Die große Bedeutung, die diesem Fach von der Kultusministerkonferenz<br />

in der erwähnten Rahmenvereinbarung beigemessen wird, wird, wie gezeigt, vom Fachverband,<br />

dem Bundesverband Deutscher Kunsterzieher, geteilt. Sie kontrastiert aber zur<br />

vielfach festzustellenden Realität des Kunstunterrichts. Epochenunterricht im Wechsel<br />

mit dem Schulfach Musik sind vielfach trauriger Alltag. Sowohl Kunst als auch Musik<br />

werden als so genannte Nebenfächer oftmals als weniger wichtig erachtet und daher an<br />

den Rand gedrängt. Mit Blick auf die Grundschule wird von den Fachverbänden beklagt,<br />

dass der Unterricht oftmals fachfremd erteilt wird und daher ein adäquater Unterricht<br />

kaum möglich ist.<br />

Zu bedauern ist, dass die Kultusministerkonferenz sich bislang in noch keiner Rahmenvereinbarung<br />

<strong>zum</strong> Fach Darstellendes Spiel positioniert hat, obwohl dieses Fach bereits in<br />

einigen Bundesländern ein eingeführtes Schulfach ist. Sowohl hinsichtlich der Ausbildung<br />

im Schulfach Darstellendes Spiel als auch mit Blick auf seine Position in der Schule wäre<br />

eine klare Position der Kultusministerkonferenz, zu diesem Fach, das wie kein anderes die<br />

Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler fördert und darüber hinaus verschiedene<br />

Disziplinen der kulturellen Bildung anspricht, hilfreich.<br />

Ebenso fehlt eine klare Position zur filmkulturellen Bildung. Zwar wird diese teilweise, je<br />

nach Interesse des Fachlehrers, teilweise im Schulfach Kunst vermittelt, doch kann dieses<br />

mit einer Verankerung dieses Bildungsfeldes in der Schule nicht gleichgesetzt werden. Angesichts<br />

der vollen Stundentafeln ist es kaum realistisch, ein weiteres Fach einzuführen.<br />

Zumal selbst in der Schulform mit der längsten Schulzeit, den Gymnasien, auf Grund der<br />

Bestrebungen die Schulzeit bis <strong>zum</strong> Abitur von 13 auf 12 Jahre zu verkürzen, der Lehrstoff<br />

gedrängter vermittelt werden muss.<br />

Die Öffnung der Schule zur Ganztagsschule, die u.a. auch einen veränderten Rhythmus an<br />

Schulfächern und fächerübergreifenden Unterricht bedeuten kann, bietet Chancen, integrative<br />

Modelle zu entwickeln, um ein erweitertes Konzept kultureller Bildung unter Berücksichtigung<br />

der verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen zu verwirklichen.

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