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138 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

Die Ganztagsschule bietet die Chance auch jene Bereiche kultureller Bildung einzubeziehen,<br />

die bislang nicht oder nur unzureichend Gegenstand des Unterrichts sind. Dazu gehören<br />

die Disziplinen: Baukultur, Film und Tanz sowie die Medienpädagogik.<br />

Im Bereich der Baukultur haben die Architektenkammern der Länder in den letzten Jahren<br />

verschiedene Modellprojekte initiiert, in denen freiberufliche Architektinnen und Architekten<br />

mit Schülerinnen und Schülern zusammenarbeiten. Die Stiftung Denkmalschutz<br />

führt die Maßnahme „denkmal aktiv“ und unterstützt Jugendbauhütten. Bei den letztgenannten<br />

Projekten sammeln Schülerinnen und Schüler nicht nur Erfahrungen im Umgang<br />

mit dem baukulturellen Erbe, es ergeben sich zusätzliche weitere Verbindungen zu Schulfächern<br />

wie Geschichte, Geografie oder Sozialkunde. Die filmkulturelle Bildung gehört teilweise<br />

noch zu den Stiefkindern der kulturellen Bildung. Der Film ist stark kulturwirtschaftlich<br />

geprägt. Umso wichtiger ist es im Sinne einer breiten kulturellen Bildung, sich mit dem<br />

Medium Film auseinander zu setzen, um auch eine Filmsprache kennen zu lernen, die<br />

jenseits des üblichen Mainstreams besteht.<br />

Darüber hinaus ist ein wichtiges Ziel in der Ganztagsschule, dass Schülerinnen und Schüler<br />

mit Angehörigen solcher Berufe in Berührung kommen, die nicht von vorneherein einen<br />

pädagogischen Impetus haben. In diesem Zusammenhang werden auch bildende Künstlerinnen<br />

und Künstler genannt. Der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler<br />

hat diese Idee aufgegriffen. Die Landes- und Regionalverbände bemühen sich – in teilweise<br />

unterschiedlicher Intensität – darum, mit Schulen Kontakt aufzunehmen, um bildende<br />

Künstlerinnen und Künstler an Schulen zu vermitteln. In Mecklenburg-Vorpommern findet<br />

dieses bereits seit mehreren Jahren auf Projektebene statt. Es soll nunmehr auch in<br />

anderen Ländern, dann aber mit größerer Kontinuität und Verbindlichkeit institutionalisiert<br />

werden. Für Bildende Künstlerinnen und Künstler bietet sich die Chance in einem<br />

kunstnahen Beruf, zusätzliches Einkommen zu erzielen. Schülerinnen und Schüler lernen<br />

Angehörige einer Berufsgruppe kennen, zu denen die meisten keinen Zugang haben. Die<br />

unmittelbare Erfahrung der künstlerischen Arbeit kann zusätzliche Kreativität freisetzen.<br />

In den Städten, die über ein Theater verfügen, sind die Theater bereits seit langem Kooperationspartner<br />

der Schulen. Sei es durch besondere Vorstellungen für Schülerinnen und<br />

Schüler, sei es durch spezifische Projekte. Von den Theaterpädagogen wurde in den vergangenen<br />

Jahrzehnten eine breit gefächerte Praxis entwickelt, wie Kinder und Jugendliche für<br />

das Theater begeistert werden können. Im Rahmen der Entwicklung der Ganztagsschule<br />

sind diese Kooperationen sicherlich noch ausbaufähig.<br />

5.3 Zusammenarbeit mit weiteren Partnern<br />

Kooperation und Vernetzung im Bereich der kulturellen Bildung bezieht sich jedoch nicht<br />

allein auf die Schule. Es geht insgesamt darum, Partner zur Vermittlung kultureller Bildung<br />

zu gewinnen. Die Stiftung Lesen kooperiert bereits seit vielen Jahren mit verschiedenen<br />

Partnern, um für das Lesen zu werben. So arbeitet sie mit Kinderärzten zusammen, um<br />

diese zu sensibilisieren, bei den Vorsorgeuntersuchungen das Thema Lesen bzw. Buch anzusprechen.<br />

Hier gibt es die Möglichkeit auch bildungsferne Bevölkerungsgruppen anzusprechen,<br />

die von sich aus keine Bibliothek oder Buchhandlung aufsuchen würden. Ebenso<br />

arbeitet die Stiftung Lesen mit der Deutschen Bahn zusammen, um für das Lesen zu werben.<br />

Diese Beispiele zeigen, dass es darum geht auch über den engeren Bereich der Bil-

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