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22 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

Weiter ist der Deutsche <strong>Kultur</strong>rat der Auffassung, dass der Frage der kulturellen Vielfalt<br />

verstärkte Aufmerksamkeit in internationalen Verhandlungen geschenkt werden muss. Die<br />

Universale Erklärung zur kulturellen Vielfalt der UNESCO-Generalkonferenz vom 2.<br />

Oktober 2001 wird vom Deutschen <strong>Kultur</strong>rat geteilt. D.h. der kulturellen Vielfalt ist ebensolche<br />

Aufmerksamkeit zu schenken wie der Biodiversität. Nachhaltige <strong>Kultur</strong>politik muss<br />

daher darauf ausgerichtet sein, die kulturelle Vielfalt zu sichern und damit auch die Entwicklung<br />

einer nationalen <strong>Kultur</strong>wirtschaft zu ermöglichen.<br />

Mit Blick auf die Bildungsdienstleistungen geht der Deutsche <strong>Kultur</strong>rat mit der Bund-<br />

Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung konform, die fordert,<br />

dass sektorale Verpflichtungen auf private finanzierte Bildungsdienstleistungen beschränkt<br />

bleiben sollen.<br />

Die Befürworter der Liberalisierung schlagen teilweise vor, für den <strong>Kultur</strong>bereich abschließende<br />

Listen zu erstellen, in denen aufgeführt wird, welche <strong>Kultur</strong>dienstleistungen <strong>zum</strong><br />

hoheitlichen Bereich gezählt werden, damit sie von der Liberalisierung ausgenommen werden.<br />

Solche abschließenden Listen hätten zur Folge, dass all jene Einrichtungen, die nicht<br />

auf der Liste stehen, zur Liberalisierung freigegeben wären. Dies hätte für neue Einrichtungstypen<br />

verheerende Folgen, da sie bei einer möglichen Liberalisierung des <strong>Kultur</strong>sektors<br />

nur schwerlich mit dem Argument, dass sie <strong>zum</strong> hoheitlichen Bereich gehören, geschützt<br />

werden können. Darüber hinaus würden solche Listen in Deutschland in die Autonomie<br />

der Länder sowie der Städte und Gemeinden eingreifen, die den größten Teil der<br />

<strong>Kultur</strong>finanzierung übernehmen.<br />

2.1.5 Konvention <strong>zum</strong> Schutz der kulturellen Vielfalt<br />

Anlässlich ihrer 32. Generalkonferenz im Oktober 2003 hat die UNESCO die Ausarbeitung<br />

einer Konvention <strong>zum</strong> Schutz der kulturellen Vielfalt beschlossen. Ziel dieser Konvention<br />

ist die Erhaltung kultureller Vielfalt unter den Rahmenbedingungen von Globalisierung<br />

und Liberalisierung im Kontext des Allgemeinen Abkommens <strong>zum</strong> Handel mit<br />

Dienstleistungen (GATS). Bezugspunkt ist die „Allgemeine Erklärung der UNESCO zur<br />

kulturellen Vielfalt“, in der die UNESCO betont, dass die Erhaltung der kulturellen Vielfalt<br />

einen ebenso hohen Stellenwert hat, wie die Biodiversität.<br />

Unter anderem auf Anregung des Deutschen <strong>Kultur</strong>rat ist bei der Deutschen UNESCO-<br />

Kommission die Nationale Koalition <strong>Kultur</strong>elle Vielfalt angesiedelt. Die Nationale Koalition<br />

hat das Ziel, den Diskussionsprozess zur Konvention <strong>zum</strong> Schutz der kulturellen Vielfalt<br />

in Deutschland zu beleben und nationale Anliegen in den internationalen Diskussionsprozess<br />

einzubringen.<br />

Äußerst zügig wird zur Zeit auf internationaler Ebene am Entwurf zur Konvention <strong>zum</strong> Schutz<br />

der kulturellen Vielfalt gearbeitet. Bereits im Juli 2004 lag ein erster Entwurf vor. Im Februar<br />

2005 fand die zweite zwischenstaatliche Konferenz <strong>zum</strong> Textentwurf statt. Ehrgeiziges Ziel ist<br />

es, bereits bei der 33. Generalversammlung der UNESCO im Oktober 2005 den Konventionsentwurf<br />

zu verabschieden. Damit wäre innerhalb eines zweijährigen Arbeitsprozesses dieses<br />

wichtige Dokument vollendet. Sollten die Arbeiten bis <strong>zum</strong> Herbst 2005 nicht abgeschlossen<br />

sein, erfolgt die Abstimmung im Herbst 2007 bei der 34. Generalkonferenz der<br />

UNESCO: Zwischenzeitlich wäre jedoch, wenn die Welthandelsorganisation ihren Zeitplan<br />

einhalten kann, die so genannte Doha-Runde, d.h. die derzeit laufende GATS-Verhandlungsrunde,<br />

deren Ende für Januar 2006 terminiert ist, abgeschlossen.

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