04.11.2013 Aufrufe

zum Download (8,57 MB) - Kultur bildet

zum Download (8,57 MB) - Kultur bildet

zum Download (8,57 MB) - Kultur bildet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TAGUNG KULTURELLE BILDUNG 317<br />

Eske Nannen<br />

WIE KULTURVERMITTLUNG UND KUNSTPRÄSENTATION<br />

ZUSAMMENGEHÖREN<br />

Z<br />

unächst möchte ich Ihnen etwas über unser Haus erzählen: die Kunsthalle in Emden<br />

wurde am 3. Oktober 1986 eröffnet. Träger ist die Stiftung Henri und Eske Nannen, in<br />

die mein Mann sein gesamtes Vermögen und seine Sammlung des Deutschen Expressionismus<br />

und der Neuen Sachlichkeit eingebracht hat.<br />

Am Sonntag feiern wir den 18. Geburtstag der Kunsthalle. Über 1,4 Millionen Kunstfreunde<br />

haben bisher unsere Sammlungen und Wechselausstellungen besucht. Das ist doch<br />

eine ganz erfreuliche Zahl, wenn man bedenkt, dass die Stadt Emden mit ihren 50.000<br />

Einwohner ziemlich am Rande Deutschlands liegt und von viel Wasser umgeben ist.<br />

Unser Wunsch war es „ eine lebendige Begegnungsstätte zwischen Bildern und Bürgern“ zu<br />

schaffen.<br />

So haben wir u.a. in unserer Satzung festgeschrieben: „Zur weiteren Verwirklichung ihres<br />

kulturellen Zwecks unterhält die Kunsthalle Räume und technische Einrichtungen, die dazu<br />

dienen, Kindern und Jugendlichen die Kunst durch eigene, kreative, von Künstlern geförderte<br />

Tätigkeit nacherlebbar zu machen. Es ist der ausdrückliche Wille der Stifter, allen Bürgern die<br />

Begegnung mit Kunst und Künstlern aller <strong>Kultur</strong>kreis der Klassischen Moderne und der Gegenwart<br />

zu ermöglichen und besonders bei jungen Menschen der Reizüberflutung durch die elektronischen<br />

Medien entgegenzuwirken und anstelle des lediglich passiven Hinnehmens von Sinneseindrücken<br />

die eigenschöpferische und selbstverantwortliche künstlerische Initiative zu entwickeln.“<br />

Sie sehen, „die Förderung der Fantasie und Kreativität von Kindern und Jugendlichen“ hat bei<br />

uns einen ganz besonderen Stellenwert. Bereits im August 1983 haben wir eine Malschule<br />

gegründet. Und diese Gründung ist mit einer sehr persönlichen Geschichte verbunden.<br />

Ich lebte von 1970 – 1981 in Berlin, dort wurde auch 1972 mein Sohn Bernd geboren.<br />

Schon in jungen Jahren hatte er große Freude am Malen. Das wollte ich fördern und fragte<br />

an, ob man nicht in der Nationalgalerie Berlin Kurse für Kinder einrichten konnte. Man<br />

war begeistert. Aber die Idee scheiterte an deutschen Formalien: Es mussten kleine Klöchen<br />

und kleine Waschbecken installiert werden, und dafür fehlte das Geld.<br />

Aber diese Idee konnte ich dann in meiner Heimatstadt Emden verwirklichen; Glücklicherweise<br />

fand ich in Henri Nannen einen wunderbaren Mitstreiter.<br />

So kam es, dass 1983 – drei Jahre vor Gründung der Kunsthalle die Malschule in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zur Kunsthalle eröffnet wurde. Heute, nach über zwanzig Jahren ist sie<br />

die größte Kunstschule Niedersachsens.<br />

Wir begannen mit 5 Malkursen. Heute umfasst unser Programm 50 Angebote in den Bereichen<br />

Malerei, Druck, Bildhauerei, Neue Medien, Keramik, Gold- und Silberschmiede<br />

und Theater. Bei uns können Kinder ab drei Jahren bis hin zu Erwachsenen selber kreativ<br />

tätig werden. Für die unterschiedlichen Techniken stehen Ateliers und Werkräume mit<br />

insgesamt rund 350 m² Fläche zur Verfügung.<br />

Die Museumspädagogik, als weiterer Aspekt dieser Vermittlungsarbeit, bietet neben den klassischen<br />

Führungen unterschiedlich gestaltete Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene,<br />

die <strong>zum</strong> Teil auch in den Ateliers und Werkstätten der Malschule stattfinden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!