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KULTURPÄDAGOGIK UND SCHULE 241<br />

Selbst wenn man nur im <strong>Kultur</strong>-Bereich bleibt, hat man es mit verschiedenen Typen von<br />

Partnern zu tun, u.a.:<br />

· <strong>Kultur</strong>einrichtungen wie Konzerthallen, Opernhäusern, Theatern, Museen, z. T. mit, z. T.<br />

ohne entsprechende (theater-, opern-, museums-)pädagogische Abteilung,<br />

· kulturpädagogische Einrichtungen wie etwa Musik- und Jugendkunstschulen, wobei hier die<br />

oft unterschiedliche Ressortzuteilung (<strong>Kultur</strong>dezernat, Jugenddezernat) nicht unwichtig ist,<br />

· professionelle KünstlerInnen und ihre Organisationen, z. B. Bildende Künstler/BBK,<br />

· kulturpädagogische oder künstlerische Projektgruppen,<br />

· kommerziell-gewerbliche kulturpädagogische oder <strong>Kultur</strong>angebote (Kinos, private Musik-<br />

und Tanzschulen etc.).<br />

Diese Typologie ist zu erweitern um die anderen in der Grafik aufgeführten Akteure oder<br />

Organisationen. So haben sich in der Jugendpolitik und in der <strong>Kultur</strong>politik verschiedene<br />

Traditionen – und auch „Gründungsdokumente“ – einer Kooperation von Schule mit außerschulischen<br />

Einrichtungen herausge<strong>bildet</strong>.<br />

Für die kulturelle Bildungspolitik ist ein wichtiges Dokument der „Ergänzungsplan musisch-kulturelle<br />

Bildung“ des Bildungsgesamtplanes Ende der 70er Jahre. Dort wird Schule<br />

im Netzwerk („kulturpädagogischer Dienst“) mit unterschiedlichen Kooperationspartnern<br />

aus dem <strong>Kultur</strong>bereich gesehen – und mit einer kulturbezogenen Sprache begründet. Für<br />

solche Kooperationsformen gelten die oben vorgestellten pädagogischen Standards nicht<br />

unbedingt – sie ließen sich aufgrund der anderen Mentalität der Akteure auch nicht unbedingt<br />

durchsetzen. Das heißt jedoch nicht, dass es für solche Kooperationen keine Standards<br />

und Qualitätsmaßstäbe gäbe – und es könnte durchaus sein, dass eine entsprechende<br />

Analyse einen Katalog <strong>zum</strong> Ergebnis hat, der dem oben vorgestellten (Abb. 32) nahe kommt.<br />

Doch müsste diese Arbeit zunächst einmal getan werden.<br />

Werfen wir einen Blick in das weite Feld der Sozialpädagogik. Wie oben erwähnt, gibt es<br />

auch in der kulturellen Bildungsarbeit vor Ort Trägerstrukturen und Projekte, die im Jugend-/Sozialdezernat<br />

der Kommune oder des Landes ressortieren. Für diese gelten die oben<br />

vorgestellten Maßstäbe, da sie dem Selbstverständnis einer pädagogisch orientierten Jugendarbeit<br />

entsprechen. Nun ist die Jugendhilfe in unterschiedliche Arbeitsfelder und Bereiche<br />

gegliedert. Frühpädagogik ist zu unterscheiden von der Jugendarbeit, Jugendgerichtshilfe<br />

ist etwas anderes als Schulsozialarbeit. Es gibt Bereiche der Jugendhilfe, die stark von<br />

Methoden und Prinzipien der Sozialarbeit („social work“) geprägt sind, obwohl das Fach<br />

offenbar zunehmend „Sozialpädagogik“ als gemeinsame Überschrift akzeptiert. Zu erinnern<br />

ist jedoch an die Entstehung und die (theoretischen und praktischen) Konstitutionsprobleme<br />

dieses Faches, speziell in der Weimarer Zeit (s. o.). Mit dem damaligen Jugendwohlfahrtsgesetz<br />

wurde zwar eine Grundlage für die Sozialpädagogik geschaffen, diese als<br />

Erziehungsfeld aber zugleich als deutlich zweitrangig hinter der Schule bestimmt. Die Schule<br />

war zwar zu bestimmten Zeiten und in einzelnen Formen durchaus als umfassende Bildungs-<br />

und Erziehungsinstanz gedacht, doch insgesamt muss man feststellen, dass die Schule<br />

keine sozialpädagogische Einrichtung ist und überwiegend auch nicht sein will (Haufeldt in<br />

Hartnuß/Maykus 2004).<br />

Nun gibt es traditionell das Arbeitsfeld der Schulsozialarbeit. Wer sich heute eine Schule in<br />

einem sozialen Brennpunkt (wer es entsprechend der Vorliebe der heutigen Politik lieber<br />

euphemistisch mag: in einem Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf) ansieht, stellt<br />

schnell fest, dass hier all die Krisen unserer Gesellschaft kulminieren: Gewalt und Aggression,<br />

Drogen und andere Formen von Kriminalität, Existenzängste und Hoffnungslosigkeit.

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