04.11.2013 Aufrufe

zum Download (8,57 MB) - Kultur bildet

zum Download (8,57 MB) - Kultur bildet

zum Download (8,57 MB) - Kultur bildet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TAGUNG KULTURELLE BILDUNG 315<br />

richt auf erzählende Literatur ausgerichtet ist, erhalten die Jungen in der Schule zu wenig<br />

Anregungen zur Lektüre. Es wäre deshalb zu fordern, dass die Schule ihr Lektüreangebot<br />

überprüft.<br />

Für die Ursachen der unterschiedlichen Leseweisen von Jungen und Mädchen gibt es<br />

bislang keine schlüssige Erklärung. Tatsache ist, dass schon im Kindergarten Jungen eine<br />

besondere Affinität zu Bilderbüchern mit Sachthemen, z.B. dem Feuerwehrauto haben.<br />

Die Intensität der Beschäftigung mit Büchern ist zwischen beiden Geschlechtern allerdings<br />

bis in die Grundschuljahre hinein gleich. Danach entwickelt sich die Differenz dahingehend,<br />

dass Jungen deutlich weniger in Büchern lesen als Mädchen. Bei Zeitschriften<br />

besteht diese Geschlechterdifferenz allerdings nicht, wie das Zeitschriftenprojekt der Stiftung<br />

Lesen zeigt. Entscheidend ist, dass Lesefreude sich nur in einem von Zensuren freien<br />

Raum entwickeln kann. Dieser Auffassung waren auch alle Leseförderungs-Fachleute<br />

aus zwanzig Ländern Europas, die im Frühjahr 2004 zu einer internationalen Konferenz<br />

der Stiftung Lesen mit Unterstützung des Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

zusammen kamen.<br />

Das Interesse an Zeitungen und Zeitschriften, das in der Schule gefördert werden kann,<br />

korrespondiert unmittelbar mit dem dritten Ziel der Stiftung Lesen, das da lautet: „Wir<br />

wollen, dass Leseförderung die Kinder und Jugendlichen dort abholt wo sie sind: in einer<br />

multimedialen Welt.“ Neben den Zeitungs- und Zeitschriftenprojekten hat die Stiftung<br />

seit Jahren eine sehr erfolgreiche Leseförderung im Medienverbund entwickelt. Besonders<br />

erfolgreich sind die Kampagnen zu aktuellen Kinofilmen, die <strong>zum</strong> Anlass genommen werden,<br />

um für das Lesen zu werben. So wurden beispielsweise die Handreichungen für Lehrer<br />

zu den Filmen Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen, Das Wunder von Bern, Luther,<br />

Sams in Gefahr, Blueprint, School of Rock, Das Urteil – Jeder ist käuflich, The Day After<br />

Tomorrow und I, Robot entweder an alle 17.000 weiterführenden Schulen oder aber auch<br />

an 15.000 Grundschulen geliefert.<br />

Die Stiftung Lesen hat sich außerdem noch sieben weitere Ziele auf die Fahnen geschrieben.<br />

Aber sie schreibt nicht nur, sondern sie versucht auch, diese Ziele durch Projekte der<br />

verschiedensten Art zu erreichen. So will die Stiftung Lesen, dass Leseförderung auch in<br />

und mit sozialen Randgruppen stattfindet; sie will für das Lesen werben; sie will, dass sich<br />

Politik und Gesellschaft für das Lesen engagieren; sie will auf dem neuesten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisstand für das Lesen tätig sein und damit die Leseforschung fördern; sie<br />

will, dass Leseförderung international vernetzt wird; sie will, dass die Anliegen der Leseförderung<br />

in die Presse und Öffentlichkeit transportiert werden. Ihr viertes definiertes Ziel ist,<br />

dass die Stiftung Lesen das Know How in der Leseförderung verbessern will.<br />

Neben zahlreichen anderen Projekten ist zu diesem Zweck eine einzigartige Kooperation,<br />

die zeitgemäße Leseförderungskonzepte vermitteln will, im Frühjahr dieses Jahres gegründet<br />

worden: die Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der Niedersächsischen<br />

Landesbibliothek Hannover. Die Akademie wird unterstützt vom Wissenschafts- und vom<br />

Kultusministerium des Landes Niedersachsen. Letzteres hat drei in der Leseförderung erfahrene<br />

Pädagogen an die Niedersächsische Landesbibliothek abgeordnet. Die Niedersächsische<br />

Landesbibliothek besitzt selbst durch ihre Abteilung Zentrum für Aus- und Fortbildung<br />

eine jahrzehntelange Erfahrung im Bildungsbereich und war und ist in der Aus- und<br />

Fortbildung von Bibliothekaren tätig.<br />

Ziel der Akademie ist es, Instrumente für eine regionalisierte Förderung der Lesekultur zu<br />

untersuchen und aufzubauen. Zwei Arbeitsschwerpunkte wurden dem Projekt gesetzt:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!