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296 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

gendeine Vorstellung davon, wie es gesellschaftlich weiter gehen soll. Statt dessen aber begnüge<br />

sie sich vielfach damit, Jugend als Problem, als Risiko, als Bedrohung, im besten Fall<br />

als hilfsbedürftig anzusehen.<br />

Die kulturelle Kinder- und Jugendarbeit kommt auf der strategischen Ebene m.E. nicht<br />

darum herum, die Politik sehr deutlich und nachdrücklich mit diesen Fragen zu konfrontieren<br />

und zugleich auf die eigenen, durchaus plausiblen Zugänge, Potenziale und Antworten<br />

zu verweisen. Angesichts allerorten anstehender Kürzungen helfen pauschale Wehklagen<br />

(Es kann doch nicht..., Man darf doch nicht einfach..., ), Verweise auf die traditionsreiche<br />

Vergangenheit, oder programmatische Leerformeln („Abbau des Sozialstaats“) nur bedingt<br />

weiter, weil diese die (kulturelle) Kinder- und Jugendarbeit immer wieder in den,<br />

auch aus anderen Branchen sattsam bekannten, Ruch der Weinerlichkeit von Lobbyisten in<br />

eigener Sache bringen, die allenfalls ihr eigene Haut retten wollen. Daran ist die Jugendarbeit<br />

selbst nicht ganz schuldlos, denn sie hat eigentlich eine seit mindestens 50 Jahren<br />

anhaltende Erfolgs- und Wachstumsgeschichte hinter sich. Aber dabei hat sie trotzdem<br />

anhaltend geklagt und so ihren „Klagebonus“ erst einmal verspielt. Nun geht es ihr an den<br />

Kragen, ans Eingemachte, und sie hat allen Grund <strong>zum</strong> Klagen; aber die Politik hört gar<br />

nicht mehr hin, weil sie diese alte Leier schon zur Genüge kennt.<br />

Daher wäre neben allen Bildungsaktivitäten konsequent und präzise darzulegen und zu<br />

dokumentieren, welche Konsequenzen bestimmte Einsparmaßnahmen haben werden, damit<br />

die entscheidende Politik einen Eindruck davon erhält, wie und wo die Aufgabenerfüllung<br />

der kulturellen Kinder- und Jugendarbeit beeinflusst wird. Das ist nicht ganz einfach,<br />

weil hier kaum exakte Standards existieren. Und deshalb fallen Kürzungen, so schwer sie<br />

sein mögen, solange kaum ins Gewicht, wie das Tagesgeschäft davon unberührt bleibt.<br />

<strong>Kultur</strong>elle Kinder- und Jugendarbeit wird weiter stattfinden, die Zumutbarkeiten sind dehnbar,<br />

ein rapider Zusammenbruch wird sich kaum ereignen. Aber erst fassbare Standards<br />

würden Verluste sichtbar und deutlich machen, sofern sie nachweisbar für das Erreichen<br />

einer bestimmten unerlässlichen Qualität stehen.<br />

Eine solche Vorgehensweise gilt gegenwärtig am augenfälligsten für die Kooperation mit<br />

Schule. Sofern im künftigen Miteinander beider Institutionen die Kooperation auf Augenhöhe<br />

ernst zu nehmen ist, braucht sich die kulturelle Jugendbildung keineswegs zu verstecken.<br />

Bereits auf der Basis, dessen, was nun über ihre Wirkungen bekannt ist – und auch<br />

das wird weiter zu entwickeln sein –, bleibt die kulturelle Jugendbildung allemal ein selbstbewusster<br />

und ein starker Partner. Wenn man ihn denn lässt.

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