04.11.2013 Aufrufe

zum Download (8,57 MB) - Kultur bildet

zum Download (8,57 MB) - Kultur bildet

zum Download (8,57 MB) - Kultur bildet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

202 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

werden muss, dessen Motivation nicht im Wissen selbst liegt, sondern in der Schule institutionell<br />

„produziert“ werden muss. Schulwissen ist i.d.R. in Fächer zersplittert – nicht<br />

bloß in schülerfeindlicher Absicht, sondern zur Reduktion von Komplexität, so dass Lerngegenstände<br />

wechseln. Schule ist kaum schülergesteuert, sondern stets in der Verantwortlichkeit<br />

von Lehrern – auch dann, wenn Schülerorientierung ein gewolltes Prinzip ist.<br />

All dies formuliert die Schultheorie schon seit Jahrzehnten, <strong>zum</strong> Teil seit Jahrhunderten<br />

und gibt gute Gründe dafür an. Wer nur in der Lebenswelt verbleibt, verfestigt soziale<br />

Strukturen und verstößt gegen das Prinzip der Chancengleichheit. Es geht vielmehr darum,<br />

auch Distanz zu sich und <strong>zum</strong> eigenen Alltag zu gewinnen, um Neues kennen lernen zu<br />

können, so H. Giesecke. Es geht um die bewusste Überschreitung der Unmittelbarkeit der<br />

eigenen Existenz, und dies in einem Schutzraum, der einen Übergang von Spiel zur Arbeit<br />

ermöglicht, so seinerzeit schon H. Nohl. Natürlich ist mit der Formulierung dieser Prinzipien<br />

nicht festgeschrieben, wie Schule ein für alle mal zu sein hat. Es gibt vielmehr viele<br />

Ansatzpunkte für die (notwendige) Reform von Schule. Hierzu ist eine Vergewisserung der<br />

einzelnen Dimensionen von Schule (als Erfahrungs- und Lebensraum und als Lernort) nützlich<br />

(Abb.19 auf Seite 203).<br />

Schule muss sich schon deshalb ändern, da sie vielfältig eingebettet ist in die unterschiedlichsten<br />

gesellschaftlichen Wandlungsprozesse (Abb. 20 auf dieser Seite).<br />

Reform muss sein, doch lohnt eine Vergewisserung über grundsätzliche Widersprüchlichkeiten<br />

von Schule. Eine Liste möglicher Spannungsfelder gibt Abb.21 auf Seite 204 wieder.<br />

Abb. 20<br />

Veränderungen in der Schule durch<br />

Wandel/Innovation/Erkenntnisfortschritt<br />

Wandel von<br />

Kindheit und<br />

Jugend?<br />

gesellschaftlicher<br />

Wandel<br />

Individualisierung<br />

etc.<br />

Postmoderne<br />

- kultureller Wandel, v.a.<br />

- Wertewandel<br />

Stadtteilentwicklung<br />

lokale Vernetzung<br />

Subjektivitätsvorstellungen<br />

Familienforschung<br />

Wandel der<br />

Familie<br />

Qualifikation<br />

Wandel der<br />

Arbeitsgesellschaft<br />

SCHULE<br />

Unterricht<br />

Führung/Leitung<br />

Wandel<br />

politische<br />

Steuerung<br />

Lehrplan/Klassen<br />

Schulkultur<br />

Organisationsstruktur<br />

Wandel in der<br />

Lernforschung<br />

Wissenswandel<br />

neue<br />

Organisationslehren

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!