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TAGUNG KULTURELLE BILDUNG 327<br />

Bildungspolitische Orientierungen und Reformbemühungen<br />

der Sektion „Soziokultur und kulturelle Bildung“<br />

Drei Aspekte lassen sich – trotz der Vielfalt und notwendigen Differenzierung der unterschiedlichen<br />

soziokulturellen Akteure und Handlungsfelder – aus der soziokulturellen Programmatik<br />

herausstellen, die eine große Wichtigkeit für anstehende Bildungsreformprozesse<br />

beanspruchen können.<br />

1. Der umfassende Bildungsbegriff der Soziokultur<br />

Bildung ist Lebenskompetenz, ist die Orientierungs- und Handlungskompetenz des Individuums,<br />

sich angesichts der Komplexität und Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Entwicklungen<br />

zurecht zu finden und in der eigenen Lebensplanung nicht zu scheitern.<br />

Bildung ist die subjektive Seite von <strong>Kultur</strong>, wenn <strong>Kultur</strong> die Art und Weise ist, wie Menschen<br />

leben und die Welt gestalten, so hat es der Vorsitzende der Bundesvereinigung <strong>Kultur</strong>elle<br />

Jugendbildung und Vorsitzende des Deutschen <strong>Kultur</strong>rates, Prof. Dr. Fuchs, in vielen Beiträgen<br />

auf den Punkt gebracht. Sich in der Welt entdeckend, deutend und gestaltend zu<br />

bewegen, das ist Bildung. Und als solche ist sie immer auch ein lebenslanger Prozess, der<br />

sowohl in formalen Bildungsgängen und zu bestimmten Zeiten als auch im täglichen Alltagshandeln<br />

geschieht und grundsätzlich nicht abgeschlossen werden kann.<br />

Auf der Basis eines solchen Bildungsverständnis beschränken sich Bildungsreformprozesse<br />

auf keinen Fall auf die Reform der formalen Bildungssysteme Schule/Hochschule/berufliche<br />

Bildung. Und sind natürlich auch weit über den Bereich der kulturellen Kinder- und<br />

Jugendbildung zu denken.<br />

Mit diesem Bildungsbegriff ist es zwingend, dass eine neue Bildungsoffensive insbesondere<br />

sinnstiftende und wertebildende Angebote ausbauen und die Voraussetzungen der kulturellen<br />

Bildung hierfür auch finanziell absichern sollte.<br />

Eine Bildungsreform für mehr Lern- und Gestaltungsmöglichkeiten durch Kunst und <strong>Kultur</strong>,<br />

würde der Tatsache Rechnung tragen, dass kulturelle Bildung für den Schlüsselkompetenzerwerb<br />

und die Lebenskunst des Einzelnen ebenso wie für die demokratische Entwicklung<br />

des Gemeinwesens Entscheidendes beiträgt.<br />

Die programmatische Orientierung der Soziokultur auf einen weiten Bildungsbegriff orientiert<br />

die Bildungsreform darauf, die Bildungsdebatte nicht zu verengen und den Schlüssel<br />

für eine gelingende Bildungsreform in einer breiten Bildungspartnerschaft von Schule,<br />

Ausbildungs-, Jugend-, Sozial- und <strong>Kultur</strong>bereich zu sehen.<br />

2. Programmatische Dimension: Der aktivierende Lernbegriff kultureller<br />

Selbsttätigkeit<br />

Lernen im Feld der Soziokultur ist zwar auch die Heranführung an ein <strong>Kultur</strong>elles Erbe<br />

und die Vermittlung von Kenntnissen über Kunstwissenschaften, <strong>Kultur</strong>geschichte etc.<br />

Vor allem aber sind es Selbstbildungsprozesse, die Menschen die Chance eröffnen, Kunst<br />

und <strong>Kultur</strong> in ihren Methoden, Sichtweisen und Formen experimentell zu erproben und<br />

handwerklich zu üben. Es sind Lernprozesse der schöpferischen Selbsttätigkeit mit allen<br />

nur vorstellbaren Materialien und künstlerischen Medien, es sind Experimente kreativer

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