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RAHMENBEDINGUNGEN EINFÜHRUNG IN KULTURELLER DIE FRAGESTELLUNG BILDUNG 11<br />

Zeche Zollverein in Essen durchgeführt. Im Jahr 1998 erschien die Publikation „Weiterbildung<br />

in künstlerischen und kulturellen Berufen“, in der sich mit der Frage auseinandergesetzt<br />

wurde, wie mehr Transparenz in der Weiterbildung in künstlerischen Berufen hergestellt<br />

werden kann und welche Weiterbildungsanforderungen in künstlerischen Berufen<br />

bestehen. Darauf aufbauend legte der Deutsche <strong>Kultur</strong>rat im Jahr 2002 die Publikation<br />

„Zukunft der <strong>Kultur</strong>berufe – <strong>Kultur</strong>elle Bildung in der Wissensgesellschaft“ vor, in der die<br />

Frage aufgeworfen wurde, wie sich die künstlerischen Berufe und die Berufe der <strong>Kultur</strong>vermittlung<br />

durch den Einsatz der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

verändern und welcher Veränderungsbedarf hieraus für die Aus- und die Weiterbildung<br />

entsteht.<br />

Fragen der kulturellen Bildung spielen also für den Deutschen <strong>Kultur</strong>rat ebenso wie für<br />

seine Mitgliedsverbände bereits seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle. Anliegen des Deutschen<br />

<strong>Kultur</strong>rates war und ist es, das gesamte Spektrum an Meinungen und Positionen aus<br />

seinen Mitgliedsverbänden zu bündeln und als Position des Deutschen <strong>Kultur</strong>rates an die<br />

Politik weiterzugeben. Entsprechend weit ist auch der Begriff der kulturellen Bildung, der<br />

in der Konzeption <strong>Kultur</strong>elle Bildung zugrundegelegt wird. Unter kultureller Bildung wird<br />

sowohl die Allgemeinbildung verstanden, die mit kulturpädagogischen Methoden – also<br />

z.B. mittels Tanz, Musik, Theater, bildender Kunst, Literatur, Film, Rhythmik und neuen<br />

Medien – vermittelt wird, als auch die künstlerische Ausbildung sowie die Ausbildung von<br />

<strong>Kultur</strong>vermittlern. <strong>Kultur</strong>elle Bildung in diesem Sinne reicht von der frühkindlichen Erziehung,<br />

über die Vorschulerziehung, die Schule, zur Ausbildung bis hin <strong>zum</strong> lebensbegleitenden<br />

Lernen. <strong>Kultur</strong>elle Bildung findet in der Familie, bei Tagesmüttern und -vätern, in den<br />

Krippen, Kindergärten, in der Schule, in der außerschulischen Bildung, an den Hochschulen,<br />

den Volkshochschulen, den Kirchen, in Vereinen und <strong>Kultur</strong>einrichtungen statt. <strong>Kultur</strong>elle<br />

Bildung wird von Eltern, Erziehern, Künstlern, <strong>Kultur</strong>pädagogen, ehrenamtlich<br />

Aktiven, Freunden und Peer-Groups sowie den Medien vermittelt. <strong>Kultur</strong>elle Bildung erfolgt<br />

teilweise institutionalisiert in den Kindergärten, der Schule, der außerschulischen Bildung,<br />

der Ausbildung und der Weiterbildung. Die informelle kulturelle Bildung darf aber<br />

nicht außer Acht gelassen werden. Die Medien, insbesondere die elektronischen, bilden.<br />

Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde vom Gesetzgeber ein Informations- und Bildungsauftrag<br />

auf den Weg gegeben, aber auch jenseits dieses Auftrags haben die Medien,<br />

seien es private oder öffentlich-rechtliche, einen starken Einfluss auf die Wahrnehmung<br />

von <strong>Kultur</strong>. So findet die Sozialisation – mithin auch Bildung – in Popularkultur v.a. durch<br />

die elektronischen Medien statt. Ebenso hat die gebaute Umwelt einen wichtigen Einfluss<br />

auf die Wahrnehmung von Baukultur.<br />

Sehr wichtig für den Deutschen <strong>Kultur</strong>rat ist, dass kulturelle Bildung mehr meint als die<br />

kulturelle Kinder- und Jugendbildung. <strong>Kultur</strong>elle Bildung ist ein lebenslanger Lernprozess.<br />

Gerade angesichts des demografischen Wandels kommt der kulturellen Erwachsenenbildung<br />

sowie speziell der „Seniorenkulturarbeit“ eine wachsende Bedeutung zu. Ebenso sollten die<br />

Chancen der kulturellen Bildung bei einem produktiven Umgang mit der Zuwanderungsgesellschaft<br />

stärker in den Blick genommen werden. „<strong>Kultur</strong> öffnet Welten“, so lautet eine Kampagne<br />

der Bundesvereinigung <strong>Kultur</strong>elle Jugendbildung mit Blick auf die kulturelle Kinderund<br />

Jugendbildung. <strong>Kultur</strong> öffnet aber ebenso den hier bereits seit Jahrzehnten lebenden<br />

Migranten Welten, wenn sie deutsch lesen und schreiben lernen und damit aktiv an der<br />

Gestaltung der Demokratie teilnehmen können. <strong>Kultur</strong>elle Bildung ermöglicht Teilhabe an<br />

den Angeboten von Kunst und <strong>Kultur</strong>. <strong>Kultur</strong>elle Bildung eröffnet Chancen, sich selbst künst-

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