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TAGUNG KULTURELLE BILDUNG 287<br />

Das Darstellende Spiel ist im Übrigen ein gutes Beispiel dafür, wie sehr sich Unterricht und<br />

außerunterrichtlicher Bereich gegenseitig befruchten können. Die Palette reicht hier von<br />

der Theater-AG bis <strong>zum</strong> Fach Darstellendes Spiel in der gymnasialen Oberstufe.<br />

Im Bereich der Musik zeigt sich das Engagement der Länder beispielsweise im Wettbewerb<br />

„Jugend musiziert“. Landesjugendmusikensembles mit Chor, Jugendorchester oder Jazz-<br />

Bands oder die in den Ländern ausgerichteten Tage der Schulmusik sind nur einige Stichworte,<br />

wie an Schulen auch in Kooperation mit Dritten ein musisches Profil erarbeitet und<br />

erspielt wird. Sehr beeindruckend ist auch das Netzwerk „Orchester und Schulen“. Diese<br />

gemeinsame Initiative der Deutschen Orchestervereinigung, des Verbandes deutscher Schulmusiker<br />

und des Arbeitskreises für Schulmusik stellt unter dem schönen Titel „ Gute Noten“<br />

die Kontakte zwischen Schulen, Orchestern, Rundfunkensembles und Musiktheatern<br />

her.<br />

Viele Länder pflegen Kooperationen im Bereich der kulturellen Bildung mit Fachverbänden<br />

oder Institutionen – und beide Seiten ziehen Gewinn aus dieser Bündelung von Sachverstand,<br />

bei der Lehrkräftefortbildung, bei der Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern<br />

oder bei einzelnen Projekten. Im Bereich der Leseförderung wird beispielsweise die<br />

Stiftung Lesen in allen Ländern gefördert, ähnliches gilt für die Literaturförderung oder<br />

den Friedrich-Bödecker-Kreis bei der Begegnung von Kindern und Jugendlichen mit Autorinnen<br />

und Autoren.<br />

Die Ganztagsschule eröffnet hier sicherlich neue Optionen der Zusammenarbeit.<br />

Wir stehen, so glaube ich, am Anfang einer spannenden Entwicklung, die eine große bildungspolitische<br />

Chance für das künftige Bildungssystem in Deutschland birgt. Sie kennen<br />

sicherlich das Stichwort der rhythmisierten Ganztagsschule, die dem Rhythmus des Alltags<br />

und des Lebens folgen und Leben und Lernen wieder stärker vernetzen will. Aus meiner<br />

Sicht fordert dies alle, die Lehrerinnen und Lehrern, die <strong>Kultur</strong>einrichtungen und -verbände<br />

sowie die Träger der außerschulischen Bildung zu neuen Formen der Zusammenarbeit<br />

heraus.<br />

Ganztagsschulen verändern Lehr- und Lernbedingungen, erweitern den Zeitrahmen und<br />

bieten so Chancen zu einer neuen Offenheit und Zusammenarbeit.<br />

<strong>Kultur</strong>elle Bildung ist nicht bloß das Angebot einiger künstlerischer Aktivitäten, sondern<br />

sollte auf die Durchdringung des Lebens durch eine mittels Wahrnehmung geformte Praxis<br />

und eine mittels Praxis entwickelte Wahrnehmung zielen. Erfahrungsgeleitetes Lernen in<br />

aktivierenden Situationen, das muss das Ziel werden. Die Lernenden sollen mitbestimmen<br />

und die Lehrenden sollen sie dabei beraten und begleiten. Ziel muss es sein, Schule zu<br />

einem Ort der kulturellen – im übrigen auch interkulturellen – Begegnung werden zu<br />

lassen, in der jede Schülerin und jeder Schüler Gelegenheit erhält, seine eigenen Ausdrucksmöglichkeiten<br />

zu erkunden und in Kommunikation mit anderen deren Wirkungsmöglichkeiten<br />

zu erproben und zu erfahren.<br />

Ich glaube noch nie sind die Chancen so gut gewesen, diese Zusammenarbeit im Sinne<br />

einer konzertierten Aktion zu realisieren: Die <strong>Kultur</strong>einrichtungen haben ein großes Interesse<br />

an der Förderung der Jugendarbeit, nicht zuletzt als Investition in die eigene Zukunftsfähigkeit.<br />

Die freien Träger der Kinder- und Jugendarbeit betonen schon lange die Bedeutung<br />

von kultureller Bildung als Weg zur Vermittlung von Schlüsselkompetenzen. Die Ganztagsschule<br />

bietet die Chance, über die Integration von <strong>Kultur</strong> eine „Schule neuen Typs“ zu<br />

realisieren, die auch von Offenheit gegenüber außerschulischen kulturellen Angeboten bzw.<br />

Anbietern geprägt ist.

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