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414 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

· „Bei der Aufstellung der Lehrpläne wird das Zentralamt für Unterrichtswesen die Bedeutung<br />

der Architekturausbildung betonen. Darüber hinaus wird die Notwendigkeit des<br />

Architekturverständnisses bei der Verflechtung der Schulausbildung mit dem kulturellen<br />

Leben beachtet.“ (Beschluss 12)<br />

· „Das Unterrichtsministerium prüft die Möglichkeiten, die Architekturausbildung im Rahmen<br />

der Erwachsenenweiterbildung zu entwickeln, damit die Handlungsfähigkeit des<br />

Bürgers, auf die seine Umgebung betreffenden Entscheidungsprozesse Einfluss zu nehmen,<br />

verbessert wird.“ (Beschluss 13)<br />

· „Den Entscheidungsträgern, gewählten Vertretern und Repräsentanten der Kommunen werden<br />

Fortbildungsangebote im Bereich von Architektur und Umwelt gemacht.“ (Beschluss 14)<br />

Von Anfang an nahm die finnische Regierung also nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern<br />

auch Erwachsene in den Blick.<br />

Dagegen konzentriert sich Frankreich auf die heranwachsende Generation vom Kindergarten<br />

bis zur Sekundarstufe. Allein für die Jahre 2001 und 2002 stießen das Bildungs- und<br />

das Erziehungsministerium gemeinsam 10.000 Kurse zu baukulturellen Themen an.<br />

In Irland, um ein drittes Beispiel zu nennen, initiierte die Regierung eine „Action on Architecture<br />

2002-2005“. Von dreizehn Aktionen, die dazu dienen sollen, das Bewusstsein<br />

und Verständnis für Architektur zu stärken, sind drei im Bereich der Schulen angesiedelt.<br />

Am Beginn baukultureller Bildung standen jedoch nicht staatliche Maßnahmen, sondern<br />

zivilgesellschaftliches Engagement. Insbesondere Architektenverbände trugen viel dazu bei,<br />

Baukultur <strong>zum</strong> Bildungsthema zu machen. Um diesen Prozess grenzüberschreitend zu unterstützen,<br />

formulierte der Weltverband der Architekten Union Internationales des Architectes<br />

(UIA) im April 2002 die „Built Environment Education Guidelines“.<br />

In Deutschland sind Initiativen für mehr Baukultur in den Schulen bisher überwiegend<br />

von den Architektenkammern und den Ingenieurkammern der Länder und der Deutschen<br />

Stiftung Denkmalschutz ausgegangen.<br />

Die Aktivitäten der Architektenkammern sind breit gefächert. Sie reichen von Schulprojekten<br />

mit Architekten über die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien (bisher je ein Schulbuch<br />

für die Sekundarstufe I und II, ein Lehrerbuch für die Sekundarstufe I und Materialien<br />

für Projektwochen) und politische Initiativen bis hin zur Lehrerfortbildung. Die<br />

Bundesarchitektenkammer treibt das Thema auf nationaler und internationaler Ebene<br />

voran, unter anderem durch ein internationales Symposium anlässlich des UIA-Weltkongresses<br />

Berlin 2002 und eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Rat für Baukultur<br />

im April 2004.<br />

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz startete mit dem Schuljahr 2003/2004 die bundesweite<br />

Aktion „denkmal aktiv – <strong>Kultur</strong>erbe macht Schule“. Ziel ist ein dauerhaftes Netzwerk<br />

von Schulen, die das Themenspektrum <strong>Kultur</strong>erbe und Denkmalschutz in den Unterricht<br />

integrieren. Die Stiftung hat im Jahr 2002 Arbeitsblätter für den Unterricht herausgegeben.<br />

Außerdem ist 2003 die UNESCO-Mappe „Welterbe für junge Menschen“ erschienen.<br />

Unabhängig davon bereitet die Bundeszentrale für politische Bildung Arbeitsmaterialien<br />

für Vertretungsstunden vor.<br />

Die Architektenkammern der Länder und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz engagieren<br />

sich über die Schule hinaus für baukulturelle Bildung. Die Stiftung bietet zahlreiche<br />

weitere Jugendaktionen an, <strong>zum</strong> Beispiel Fotowettbewerbe, eine Jugendbauhütte, Broschüren,<br />

Bücher und Kinderseiten im Internet. Die Architektenkammer Hessen realisiert derzeit<br />

ein Kinderbuch, das im Herbst 2004 erscheinen wird.

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