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352 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

Test überaus erfolgreiche Schulen, von denen man lernen kann, dass ein reichhaltiges kulturelles<br />

Milieu, eine lebendige Schul-<strong>Kultur</strong> nicht nur vom Lernen in den so genannten<br />

harten Fächern nicht abhält, sondern geradezu eine Erfolgsbedingung ist. Schule kann<br />

insbesondere von solchen Fächern wie dem Darstellenden Spiel lernen, bei dem es offenbar<br />

gelingt, das hohe Freizeitinteresse Jugendlicher an kulturellen Ausdrucksformen auch im<br />

Rahmen des Schulunterrichts aufrechtzuerhalten. Die Schule kann von den Erfahrungen<br />

der außerschulischen Kinder- und Jugendkulturarbeit auch insofern profitieren, als die dort<br />

praktizierte <strong>Kultur</strong> der Anerkennung, die der absolute Gegensatz zu der oben erwähnten<br />

„strukturellen Demütigung“ ist, auch ein Leitziel für die Schule sein muss.<br />

<strong>Kultur</strong>elle Bildung in öffentlicher Verantwortung<br />

Das Zusammenspiel von öffentlichen und freien Trägern gerade in der kulturellen Bildungsarbeit<br />

kann als zivilisatorische Leistung Deutschlands gewürdigt werden. Freie Träger<br />

garantieren eine Pluralität methodischer Ansätze, weltanschaulicher Orientierungen und<br />

flexibler Angebotsstrukturen. Sie tun dies oft in einer gelingenden Kooperation mit öffentlichen<br />

Trägern. Beide Strukturen sind notwendig und wichtig, wobei man sicherlich im<br />

Einzelfall diskutieren kann, welches die günstigste Organisationsform ist. Unabhängig von<br />

der Trägerschaft bleibt jedoch die Verantwortung für die Aufrechterhaltung und die Weiterentwicklung<br />

einer entsprechenden Angebotsstruktur auf Seiten der öffentlichen Hand.<br />

Dabei ist gerade auf kommunaler Ebene zu berücksichtigen, wie die finanziellen Verantwortlichkeiten<br />

zwischen Kommune, Land und gegebenenfalls Bund aufgeteilt werden. Die<br />

Kommune spielt eine entscheidende Rolle im Bereich der Jugend- und <strong>Kultur</strong>politik und<br />

muss daher in die Lage versetzt werden, diese Rolle auch ausüben zu können. Auch in der<br />

Schulpolitik ist die Kommune ein wichtiger Akteur. Allerdings ist – auch im Zuge der<br />

Entwicklung von Ganztagsschulen – auf die Bildungshoheit des Landes und damit auf<br />

seine Finanzierungsverantwortung hinzuweisen.<br />

4. Schlussbemerkung<br />

Die Träger kultureller Bildung und insbesondere die Mitgliedsorganisationen des Deutschen<br />

<strong>Kultur</strong>rates und seiner Sektionen sind seit vielen Jahren in der kulturellen Bildungsarbeit<br />

stark engagiert. Dieses Engagements betrifft nicht bloß eine lebendige Praxis, so wie<br />

sie in einer Vielzahl von Projekten, Angeboten und Einrichtungen deutlich wird, sie betrifft<br />

auch die Frage der konzeptionellen Durchdringung und der theoretischen Reflexion. Es<br />

scheint allerdings so zu sein, dass auch in benachbarten Bildungsfeldern die Reichhaltigkeit<br />

dieser Praxis und das Niveau der theoretischen Reflexionen nicht wahrgenommen wird. Es<br />

wird daher darauf ankommen, nicht bloß unermüdlich und ideenreich Praxis zu produzieren<br />

und Theorien zu entwickeln, sondern dies auch überzeugend nach draußen sichtbar zu<br />

machen. Zugleich müssen wir die zahlreichen positiven Bekenntnisse von Politikerinnen<br />

und Politikern, die zustimmenden Voten aus den Ministerien und Parlamenten beim Wort<br />

nehmen, damit im Interesse aller Menschen die Möglichkeiten eines aktiven Umgangs mit<br />

Kunst und <strong>Kultur</strong> erhalten und ausgebaut werden. Es ist insbesondere der Deutsche <strong>Kultur</strong>rat<br />

in der Verantwortung, kulturelle Bildung als Thema von öffentlichem Interesse und<br />

als Handlungsfeld, für das die öffentliche Hand Verantwortung hat, wachzuhalten.

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