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416 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

tus, das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, die Bayern Design GmbH<br />

und die Architektenkammer die Einrichtung von „Stützpunktschulen mit Schwerpunkt<br />

Architektur“. An den Stützpunktschulen sollen mindestens zwei Lehrer unterschiedlicher<br />

Disziplinen in Zusammenarbeit mit Architekten fachübergreifend Architektur unterrichten.<br />

Die ausgewählten Lehrer durchlaufen zuvor eine spezielle Lehrerfortbildung, die ab<br />

Herbst 2004 startet. Die Stützpunktschulen sollen sich jedoch nicht nur durch ihr Lehrangebot<br />

<strong>zum</strong> Thema Architektur auszeichnen, sondern auch Anlaufstelle für andere Schulen<br />

sein.<br />

Ein etwas anders gelagertes Projekt verfolgt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Ab dem<br />

nächsten Schuljahr wird die Arbeit von denkmal aktiv in Verbünden von drei bis sechs<br />

Schulen durchgeführt, um den Austausch noch stärker zu intensivieren. Außerdem will die<br />

Stiftung in Zukunft auch grenzüberschreitende Kooperationen mit Schulen aus dem europäischen<br />

Ausland ermöglichen.<br />

Aktivposten für die baukulturelle Bildung sind schließlich die von der Bundesregierung im<br />

Herbst 2000 gestartete Initiative Architektur und Baukultur, die für 2005 geplante Stiftung<br />

Baukultur und die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „<strong>Kultur</strong> in<br />

Deutschland“. Von allen Drein sind Impulse für die weitere gesellschaftliche Debatte zu<br />

erwarten.<br />

Baukulturelle Bildung ist jedoch nicht allein eine Frage von Inhalten, sie ist ganz wesentlich<br />

auch eine Frage der räumlichen Umgebung, in der sie stattfindet. Die Gebäude, in denen sich<br />

Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu Bildungszwecken aufhalten, vermitteln mehr über<br />

Baukultur als tausend Worte, leider nicht immer Positives. Um die Qualitätsstandards zu<br />

heben, hat die Wüstenrot Stiftung bereits einen Gestaltungswettbewerb für Schulen durchgeführt<br />

und führt derzeit einen Wettbewerb für Kindergebäude durch.<br />

Erforderliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen<br />

Die Rahmenbedingungen für baukulturelle Bildung müssen eindeutig verbessert werden.<br />

In Bundesländern, wo dies noch nicht geschehen ist, sollten Architektur, Ingenieurbaukunst<br />

und Denkmalschutz in schulischen Lehrplänen verankert werden. Für eine stärkere<br />

Integration in den Unterricht wird das allein aber nicht ausreichen. Vielmehr ist eine besondere<br />

Förderung von Baukulturthemen durch die Kultusministerien erforderlich. Wichtig<br />

sind unter anderem geeignete Unterrichtsmaterialien und didaktische Konzepte zur<br />

Gestaltung des Unterrichts.<br />

Während es im Schulbereich inzwischen viele gute Beispiele mit Vorbildcharakter gibt, ist<br />

für die Früherziehung in Kindergärten erst noch Grundlagenarbeit zu leisten. Alle Beteiligten<br />

sind aufgerufen, entsprechende Initiativen zu entwickeln.<br />

Grundsätzlich wäre eine nationale Anlaufstelle nach dem Vorbild des „Pavillon of Education“<br />

in Rotterdam wünschenswert. Ein solcher Pavillon könnte durch Angebote baukultureller<br />

Bildung wichtige Impulse setzen und darüber hinaus als Schaltstelle des Wissenstransfers<br />

für Erzieher, Lehrer, Architekten, Ingenieure, Denkmalpfleger und andere dienen,<br />

die ihrerseits Bildung vermitteln.<br />

Wichtig wäre es auch, mehr in die Gestaltung und den baulichen Unterhalt der Bildungseinrichtungen<br />

zu investieren.

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