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262 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

· in kulturtheoretischer Hinsicht, wobei die Vielschichtigkeit des <strong>Kultur</strong>begriffs eine wichtige<br />

Rolle spielt, die von der anthropologischen Erkenntnis des Menschen als einzigem<br />

kulturell verfassten Wesen bis zur Dynamik und Pluralität heutiger <strong>Kultur</strong>begriffe reicht;<br />

· in gesellschaftstheoretischer Hinsicht, wobei in historischer Perspektive die immanente<br />

strukturelle Widersprüchlichkeit der Moderne in Hinblick auf heutige Erscheinungsformen<br />

dieser Widersprüchlichkeit berücksichtigt werden muss. Hierzu gehört auch die Tatsache<br />

des derzeit sich vollziehenden Wandels vom Fordismus <strong>zum</strong> Postfordismus.<br />

Zu all diesen Aspekten gibt es aus dem Feld der <strong>Kultur</strong>pädagogik Beiträge (ein Überblick<br />

über Themen und die Geschichte ihrer Einbeziehung in die <strong>Kultur</strong>pädagogik findet sich in<br />

Zacharias 2001 sowie anhand von Texten in BKJ 2003).<br />

Ich selbst habe zu kunst-, bildungs- und kulturtheoretischen Aspekten eine ganze Reihe<br />

von Texten vorgelegt (die ich hier nicht gesondert aufführen will, die aber auf der Homepage<br />

der Akademie Remscheid zur Verfügung stehen und die leicht anhand ihrer Titel in die<br />

entsprechende Rubrik eingeordnet werden können), so dass sich – wenngleich auch bislang<br />

nicht in einer geschlossenen aktuelleren Monographie (vgl. Fuchs 1994 als Zusammenfassung<br />

eines früheren Erkenntnisstandes) – durchaus Konturen eines umfassenderen Theorieentwurfs<br />

ergeben.<br />

Neu ist an dem vorliegenden Text u.a., dass er sich auf die grundlegende Widersprüchlichkeit<br />

unseres Arbeitsfeldes einlässt und sogar die durchaus mögliche Vision benennt, dass<br />

sich die öffentliche Hand vollständig aus der Bildungs-, <strong>Kultur</strong>- und Sozialpolitik zurückzieht.<br />

Viele Kritiken und Reformansätze gehen nämlich immer noch davon aus, dass es<br />

weiterhin – wenngleich auch nicht im selben Umfang – einen gut ausgebauten Wohlfahrtsstaat<br />

geben wird. Es könnte sein, dass dies ein Irrtum ist.<br />

Daher war es notwendig, einen Blick auf die kaum zu überschätzenden Veränderungen zu<br />

werfen, die in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft heute geschehen und die unter<br />

dem Stichwort „Neoliberalismus“ eingeordnet werden können. Damit erfüllt sich jedoch –<br />

wenngleich möglicherweise anders, als es die entsprechenden Autoren wollten –, eine Forderung<br />

der Kritiker der Neuen <strong>Kultur</strong>pädagogik: nämlich ein zeitgemäßes Konzept von<br />

<strong>Kultur</strong> in die kulturpädagogische Theorienbildung einzubeziehen. Immerhin endet der Text<br />

nicht in einer lähmenden Depression: Gerade eine ambitionierte <strong>Kultur</strong>pädagogik kann<br />

den Kindern und Jugendlichen zu einer solchen Bildung verhelfen, dass sie sich als Subjekt<br />

ihres Lebens – und nicht bloß als „Unternehmer ihrer eigenen Arbeitskraft“ – vehement<br />

für eine humane Gestaltung der Gesellschaft einsetzen.

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