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KULTURPÄDAGOGIK UND SCHULE 243<br />

der Jugendhilfe mit der Schule erleichtert oder auch nur begreifbar macht. Denn die höchst<br />

einseitige Sicht auf Jugendhilfe wird durchaus auf Seiten der Schule geteilt. Eine Schulsozialarbeit<br />

als Netz für Problemfälle ist durchaus akzeptabler für die Schule als eine Jugendhilfe<br />

als Bildungspartnerin. Denn dann müsste man das eigene Selbstverständnis, umfassend<br />

und professionell für eine entsprechend eng verstandene „Bildung“ verantwortlich zu sein,<br />

verändern. Insbesondere gelingt es dadurch nicht, den Blick der Schule auf die Breite von<br />

Jugendhilfeangeboten zu öffnen, wie es Olk in seinem Beitrag anspricht.<br />

Trotz dieser permanenten Engführung finden sich Vorschläge und Präzisierungen, die zwar<br />

für die Schulsozialarbeit gedacht sind, deren Übertragbarkeit man jedoch auf andere Felder<br />

der Jugendhilfe durchaus überprüfen kann. Abb. 33 zeigt etwa eine Gegenüberstellung<br />

unterschiedlicher Ansätze von jeweils Schule und „Jugendhilfe“ bei durchaus gleichen Funktionen.<br />

Ebenso sind die Bedingungen einer Kooperation auch für andere Felder gültig.<br />

Abb. 33: Schule und Jugendhilfe im Vergleich<br />

Schule<br />

Jugendhilfe<br />

1. Reproduktionsfunktion als Reproduktion und Weiterentwicklung der Gesellschaft durch das<br />

Tüchtigmachen und subjektiv gewollte Einordnen des Einzelnen<br />

· Qualifikation (Kompetenzentwicklung und<br />

Kritikfähigkeit)<br />

· Integration (Zugehörigkeit entwickeln,<br />

Angenommensein erzeugen)<br />

· Allokation (gesellschaftliche und berufliche<br />

Statuszuweisung)<br />

· Lebensbewältigung (Anpassung an unveränderbare<br />

Bedingungen; Befähigung zur Bedingungsveränderung)<br />

· Integration (Entwicklung der Zugehörigkeit<br />

durch Abbau von durch Selektion entstandenen<br />

Zuständen)<br />

· Beratung und Unterstützung von Eltern bei<br />

der Erziehung<br />

2. Humanfunktion als Aufwachsen und Unterstützen der jungen Menschen in Gleichwertigkeit<br />

· Entwicklung gesunder Lebensweise<br />

· Entwicklung der Beziehungskultur<br />

· Entwicklung des ästhetischen Umfeldes<br />

· Schutz- und Behütungsfunktion<br />

· Erhaltung und Schaffung positiver Lebensbedingungen<br />

sowie einer kinder- und familienfreundlichen<br />

Umwelt<br />

3. Emanzipationsfunktion als „Freigabe der Erzogenen“ (Blankertz), als Entwicklung der<br />

Individualität und der Gemeinschaftsfähigkeit<br />

· Entwicklung der Mündigkeit<br />

· Entwicklung der Selbstständigkeit<br />

· Entwicklung von Mitbestimmung<br />

· Entwicklung des Gemeinsinns<br />

· Förderung der individuellen und sozialen Entwicklung<br />

junger Menschen<br />

· Vermeidung oder Abbau von Benachteiligungen<br />

· Entwicklung der Eigenverantwortung<br />

· Entwicklung der Gemeinschaftsfähigkeit<br />

Quelle: Hartnuß/Maykus 2004, S. 104

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