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TAGUNG KULTURELLE BILDUNG 285<br />

Auch außerhalb der Schulen gibt es eine gut ausgebaute Infrastruktur von kulturpädagogischen<br />

Einrichtungen, die mit unterschiedlichen Ansätzen arbeiten und damit den unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen junger Menschen entgegenkommen. Es ist gerade in Zeiten angespannter<br />

öffentlicher Haushalte besonders wichtig, dass die kulturelle Jugendbildung ihren<br />

Beitrag zur ästhetischen und musischen Bildung der nachwachsenden Generationen leisten<br />

kann. Hierzu bedarf es einer breiten gesamtgesellschaftlichen Übereinkunft und verstärkter<br />

Anstrengungen des Staates, aber auch der Unterstützung der Wirtschaft und von Privatpersonen.<br />

Bereits vorhandene Initiativen müssen, gerade unter dem Vorzeichen des demographischen<br />

Wandels, stärker als bisher koordiniert und vernetzt werden, um neue Wege und<br />

Möglichkeiten zu suchen, die Wahrnehmungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen für<br />

komplexe Zusammenhänge zu schulen und sie so zu einer aktiven und verantwortlichen<br />

Mitgestaltung der Gesellschaft zu ermutigen.<br />

Was können wir tun, um Kinder und Jugendliche noch mehr als bisher mit <strong>Kultur</strong> in Kontakt<br />

zu bringen und ihre kulturelle Bildung zu fördern?<br />

Wenn ich wir sage, habe ich dabei die unterschiedlichsten Akteure im Blick. <strong>Kultur</strong>elle<br />

Bildung wird geleistet in der Familie, im Kindergarten, in der Schule, von außerschulischen<br />

Jugendverbänden und <strong>Kultur</strong>einrichtungen. Dabei gibt es mitunter ein Problem, dass bei<br />

der Vermittlung zu stark aus der Sicht der Institutionen gedacht wird – und zu wenig aus<br />

der des Kindes.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass wir bei all unseren Bemühungen von der jeweiligen Lebensphase<br />

und Entwicklungsstufe der Kinder und Jugendlichen ausgehen müssen. Wir sollten<br />

also an einem Konzept anknüpfen, bei dem vorschulische, schulische und außerschulische<br />

Angebote sinnvoll ineinander greifen.<br />

Die Bildungs- und Erziehungstheorien der Moderne haben, bezogen auf das Ästhetische,<br />

seit der Mitte des 18. Jahrhunderts vielerlei Erwartungen formuliert. Eine positive Wirkung<br />

des Ästhetischen ist nach wie vor unbestritten und dieser günstige Einfluss wird in der<br />

Pädagogik heutzutage ergänzt durch den Hinweis, dass die Bildung des Ästhetischen in<br />

einer Wechselbeziehung mit der Ausbildung von Schlüsselkompetenzen stehe. Und tatsächlich<br />

zeigt die Praxis, dass Kinder und Jugendliche, die inner- oder außerhalb der Schule<br />

künstlerisch aktiv sind, diese Schlüsselfähigkeiten quasi nebenbei mit lernen können:<br />

Offenheit für das Neue und Fremde,<br />

konstruktiver Umgang mit Unsicherheiten,<br />

genaue Wahrnehmung der veränderten Realität,<br />

Bewertung dieser Realität,<br />

Auswahl von relevanten Informationen und Optionen,<br />

Zusammenführen von Elementen,<br />

Kommunikation und Produktion von Ideen,<br />

Reflexionsvermögen,<br />

kreative Problemlösungskompetenz<br />

und Steuerungskompetenz.<br />

Unsere Gesellschaft ist auf dem Weg zu einer Wissensgesellschaft, die in erheblichem Maß<br />

auf Informationsgewinn und Informationsverbreitung angewiesen ist. Dabei haben wir es<br />

mit dem Phänomen einer historisch bisher nie gekannten Beschleunigung von Wissenserwerb<br />

und Wissensverbreitung zu tun. So eindeutig dieser Prozess ist, so darf doch die Frage

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