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286 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

nach Bildung, nach der Entstehung und nach der Verwendung von Wissen keineswegs<br />

dahinter zurücktreten, im Gegenteil.<br />

Welchen Beitrag können nun die Länder einbringen, um die kulturelle Bildung von Kindern<br />

und Jugendlichen zu fördern?<br />

Die Länder engagieren sich in vielfältiger Weise sowohl im schulischen als auch im außerschulischen<br />

Bereich in der kulturellen Bildung. Betrachtet man das Engagement der Länder<br />

unter dem Ansatz des Lebensphasenkonzeptes, so übernehmen die Länder spätestens<br />

mit Beginn des Kindergartenalters eine „offizielle“ Bildungsverantwortung für Kinder. Sie<br />

sind sich dieser Verantwortung auch sehr bewusst. Deshalb haben die Kultusministerkonferenz<br />

(KMK) und die Konferenz der Jugendministerinnen und Jugendminister in diesem<br />

Jahr erstmals gemeinsame Bildungsziele für die Arbeit in den Kindertagesstätten vereinbart.<br />

Der „Gemeinsame Rahmen der Länder für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen“<br />

hat <strong>zum</strong> erklärten Ziel, bei den Kindern die Lust und die Freude am Lernen zu<br />

wecken, ihre Kreativität zu fördern und den kindlichen Forscherdrang zu unterstützen. Die<br />

musische, also die kulturelle Bildung ist dabei ein unverzichtbarer Teil einer ganzheitlichen<br />

Förderung, die an den individuellen Interessen der Kinder anknüpft und auf spielerisch<br />

erkundende Lernformen setzt. Die kulturelle Bildung steht gleichberechtigt neben der Förderung<br />

der Sprachentwicklung, der Kommunikation, dem Umgang mit Medien, der Bewegung,<br />

der Gesundheitserziehung und dem Erkunden von Natur und kultureller Umwelt.<br />

Dabei ist eine frühe Förderung besonders entscheidend für den späteren beruflichen<br />

und gesellschaftlichen Weg des Kindes und erfüllt den Anspruch des Kindes, gleichzeitig<br />

gefördert und gefordert zu werden. Dieser Grundsatz war lange Zeit umstritten. Es ist<br />

jedoch nicht das Ziel, schulische Bildung in die Kindertagesstätten vorzuziehen, sondern<br />

einen altersadäquaten eigenen Ansatz zu finden. Deshalb legen wir bei der Fort- und Weiterbildung<br />

der Erzieherinnen und Erzieher großen Wert auf die Kooperation mit Dritten,<br />

in Rheinland-Pfalz bei der kulturellen Bildung <strong>zum</strong> Beispiel mit der Landesmusikakademie.<br />

Im Schulbereich hat die kulturelle Bildung im Unterricht schon lange einen festen Platz.<br />

Dies gilt insbesondere für die Inhalte der Fächer Musik, Bildende Kunst, Darstellendes<br />

Spiel, Deutsch, aber auch darüber hinaus, denn kulturelle Bildung kann und sollte nicht<br />

auf einzelne Unterrichtsfächer eingeengt, sondern als übergreifendes Ziel und Projekt verstanden<br />

werden.<br />

<strong>Kultur</strong>elle Bildung und die in ihr manifestierten Projekte prägen mehr als viele andere nicht<br />

nur das Selbstbewusstsein und das Klima einer Schule, sondern auch ihr Ansehen in der<br />

Öffentlichkeit – beispielhaft sind hier zu nennen Schulchor, Schulorchester, Schulband,<br />

Theater-AG oder auch eine Schulbibliothek. Diese Angebote des Schulalltags bieten Schulen<br />

eine große Chance, alle Kinder zu erreichen und soziale Selektivität zu vermeiden.<br />

Viele bundesweit vereinbarte Maßnahmen zur kulturellen Bildung belegen eindrucksvoll<br />

das Engagement der Länder. Ich nenne stellvertretend aus dem Bereich des Darstellenden<br />

Spiels die Vereinbarung der KMK aus Jahr 1990 <strong>zum</strong> „Schultheater der Länder“, das jährlich<br />

stattfindende Theatertreffen der Jugend in Berlin, bei dem sich schulische und außerschulische<br />

Gruppen begegnen oder den Jugendtheater-Wettbewerb „Schiller 05“ des ZDF,<br />

für den die KMK zusammen mit dem Intendanten des ZDF die Schirmherrschaft übernommen<br />

hat.

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