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TAGUNG KULTURELLE BILDUNG 319<br />

Unsere Vision: Ein Kunstkinder-Garten, der unserer Malschule angeschlossen werden sollte.<br />

Nachfolgend möchte ich Ihnen anhand einiger Beispiel die Vermittlungsarbeit der verschiedenen<br />

Bereiche kurz vorstellen:<br />

Aus der Malschule nehme ich als Beispiel die Theaterwerkstatt:<br />

Sie existiert seit 1991 und hat in dieser Zeit mit über 30 Inszenierungen und über 160<br />

Aufführungen absolviert. Dabei halten sich die von den Kindern selbst ausgedachten und<br />

„eingekaufte“ Theaterstücke die Waage. Sind es bei den jüngeren Teilnehmern der Theaterwerkstatt<br />

eher die selber erfundenen Stücke bevorzugen die älteren Teilnehmer Klassiker<br />

wie z.B. „Bernarda Albas Haus“ von Garcia Lorca. Ein großer Erfolg ist das seit drei Jahren<br />

gespielte Weihnachtsmusical „Weihnachten mit Lükko Leuchtturm“ mit Live-Musik und<br />

über 20 Aufführungen jeweils im Dezember.<br />

In diesem Jahr, am 6. September 2004, jährte sich <strong>zum</strong> 60. Mal die Zerstörung Emdens.<br />

Wie haben das die Menschen – und besonders die Kinder und Jugendlichen – damals<br />

erlebt? Was fühlten, sahen und dachten sie? Elf Jugendliche der Theaterwerkstatt im Alter<br />

von 13-16 Jahren wollten sich damit auseinandersetzen. Sie machten hierfür Interviews<br />

mit heute 70 – 75-jährigen Emder Bürgern. Die Interviews werden ausgewertet und szenisch<br />

umgesetzt. Am 6. September um 18.25 – exakt der Zeitpunkt des Beginns der Zerstörung<br />

Emdens vor 60 Jahren, hatte eine einstündige Szenen-Kollage in einem ehemaligen<br />

Bunker – gerade umgebaut <strong>zum</strong> Bürgerzentrum – Premiere. Im Mai nächsten Jahres soll<br />

dieses Stück in der Landesvertretung Niedersachsen in Berlin aufgeführt werden.<br />

Es wird mit diesem Projekt beispielhaft demonstriert, dass die darstellende Kunst in der<br />

Malschule sich nicht im Nachspielen irgendwelcher Vorlagen erschöpft, sondern dass sich<br />

die Jungendlichen mit der jüngeren Heimat-Geschichte auseinandersetzen und in Form<br />

von Zeitzeugenbefragungen, Museumsbesuchen und Literatur <strong>zum</strong> Thema forschen.<br />

Ein anderes kleines Beispiel aus dem Malschul-Alltag am Rande:<br />

Wie wirkt Feuer? Kinder haben eigenständig einen Brennofen aus Stein gemauert um zu<br />

erforschen, wie Hitze auf Stein wirkt. Aus Fehlern kann man lernen. Unsere Kinder nahmen<br />

nämlich Kunststoffdübel anstelle von Metalldübeln – sie ahnen es – die Tür des Ofens<br />

platzte nach einigen Minuten heraus. Sie werden nie wieder in ihrem Leben Plastikdübel<br />

mit Feuer in Verbindung bringen.<br />

Aus der Museumspädagogik das Pilotprojekt Audioführer:<br />

Da uns die Kunstvermittlung so sehr wichtig ist, wollten wir unbedingt den Rundgang<br />

durchs Haus auf unseren jungen Besucher – mit oder ohne Eltern – abstimmen.<br />

So waren wir das erste europäische Kunstmuseum, dass zusätzlich zu den – mittlerweile<br />

üblichen – Audio Guides für Erwachsene, einen Audio Guide für Kinder und Jugendliche<br />

entwickelt hat.<br />

Gemeinsam mit Professor Diethard Herles von der Universität Koblenz/Landau wurde ein<br />

variabler Rundgang durch das Museum konzipiert, bei dem sowohl Kinder im Alter von 5-<br />

10 Jahren als auch Jugendliche von 11-14 Jahren eine eigens für sie entwickelte Audio<br />

Führung benutzen können. Glücklicherweise fanden wir dafür auch einen Sponsor.<br />

Es sind insgesamt 80 Werke aus der Sammlung Henri Nannen und der Schenkung Otto<br />

van de Loo für Kinder und Jugendliche im Audio Guide aufbereitet. Damit wird der An-

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