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TAGUNG KULTURELLE BILDUNG 305<br />

Richard Stang<br />

NACHRICHTEN AUS DER LUXUSABTEILUNG<br />

<strong>Kultur</strong>elle Bildung in der Erwachsenenbildung<br />

Einführung<br />

Im aktuellen Bildungsdiskurs ist es keine Selbstverständlichkeit, dass auch die allgemeine<br />

Erwachsenenbildung zu Wort kommt. Vielmehr konzentriert sich der Bildungsdiskurs<br />

in Deutschland heute im Wesentlichen auf die Schulen, die Hochschulen und die berufliche<br />

Bildung. Dies ist sicher berechtigt, aber im Hinblick auf die demographische Entwicklung<br />

unserer Gesellschaft fatal. Denn wir werden in Zukunft auf allen gesellschaftlichen<br />

Ebenen zunehmend auf die Kompetenzen der Älteren zurückgreifen müssen, um die Probleme<br />

der Gesellschaft lösen zu können, und diese Kompetenzen gilt es zu entwickeln.<br />

Bezogen auf die <strong>Kultur</strong>elle Erwachsenenbildung könnte man es sich einfach machen und<br />

darauf verweisen, dass durch die Probleme, die durch PISA offensichtlich geworden sind,<br />

der <strong>Kultur</strong>ellen Erwachsenenbildung eine wichtige Funktion zukommt: die Nachsorge für<br />

die Kompetenzen, die in den anderen Bildungsbereichen nicht ausreichend entwickelt wurden.<br />

Doch dieser Aspekt soll hier nicht überbetont werden. Dies wird in anderen Beiträgen<br />

geschehen. Vielmehr soll die Situation der <strong>Kultur</strong>ellen Erwachsenenbildung als eigenständiger<br />

Bildungsbereich in den Blick genommen werden.<br />

Dabei möchte ich meine Ausführungen anhand von folgenden Themen auffächern:<br />

1. <strong>Kultur</strong> und Bildung als gesellschaftliche Basis<br />

2. Ökonomische Codierung von <strong>Kultur</strong>eller Erwachsenbildung<br />

3. Rechtliche und politische Rahmung von <strong>Kultur</strong>eller Bildung<br />

4. <strong>Kultur</strong>elle Bildung auf dem Weiterbildungsmarkt<br />

5. Professionalität als Qualitätsmerkmal<br />

6. <strong>Kultur</strong>elle Bildung als Entwicklungsfeld für das lebenslange Lernen<br />

1. <strong>Kultur</strong> und Bildung als gesellschaftliche Basis<br />

„Was uns bevorsteht ist die Aussicht auf eine Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit ausgegangen<br />

ist, also die einzige Tätigkeit, auf die sie sich noch versteht. Was könnte verhängnisvoller<br />

sein?“(Arendt 1967)<br />

Dieses Zitat stammt nicht aus einem analytischen Kommentar zur aktuellen Situation unserer<br />

Gesellschaft, sondern wurde von Hannah Arendt 1967 in ihrem Buch „Vita Activa<br />

oder vom tätigen Leben“ formuliert.<br />

Was Hannah Arendt Mitte der 1960er Jahre formulierte, ist heute in einer Weise aktuell,<br />

dass man sich fragt: Haben wir in 40 Jahren nichts gelernt? Arbeit steht auch heute als<br />

Inbegriff menschlicher Existenz im Fokus der gesellschaftlichen Diskussionen, und es<br />

fällt uns schwer zu akzeptieren, dass sie uns im früher gewohnten Maße auszugehen droht.<br />

Wir beklagen dies ständig, vergessen darüber allerdings allzu oft, dass jenseits der Arbeit<br />

vor allem <strong>Kultur</strong> und Bildung die zentralen persönlichkeitskonstituierenden Elemente<br />

sind.

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