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TAGUNG KULTURELLE BILDUNG 351<br />

<strong>Kultur</strong> berücksichtigen. Das Recht auf Kunst und Spiel, das die Kinderrechts-Konvention<br />

der Vereinten Nationen den Kindern und Jugendlichen zuspricht, gilt für alle Menschen.<br />

Daraus leitet sich allerdings für die Bildungs- und <strong>Kultur</strong>politik die Verpflichtung ab, angemessene<br />

Teilhabemöglichkeiten zu schaffen<br />

Ziel des Projektes zur Überarbeitung der Konzeption kultureller Bildung war es, Aktualisierungsnotwendigkeiten<br />

im Hinblick auf kulturelle Bildung aufzuzeigen. Neben dieser Zielstellung<br />

hat sich jedoch gerade im Verlaufe der Fachtagung gezeigt, dass eine weitere Fragestellung<br />

sinnvoll behandelt werden kann und muss: den Beitrag aufzuzeigen, den kulturelle<br />

Bildungsarbeit nicht bloß bei einer Reform der Schule (Stichwort Ganztagsschule), sondern<br />

durchaus auch bei einer Konzeptüberprüfung anderer Bildungs- und <strong>Kultur</strong>einrichtungen<br />

spielen kann. Die Aktualisierung kultureller Bildungsarbeit wurde im Hinblick auf<br />

die folgenden Aspekte angesprochen:<br />

Zur Arbeit am Konzept kultureller Bildung<br />

Lange Zeit und in einigen Fällen bis heute hält sich die These, dass „Kunst nicht messbar“<br />

sei, dass kulturelle Bildungsarbeit daher im Gegensatz zu Mathematik und Naturwissenschaften<br />

keiner Evaluation unterzogen werden könne. Diese Meinung ist aufgrund vorliegender<br />

Erfahrungen zu revidieren, wobei gleichzeitig dafür zu kämpfen ist, dass es<br />

möglicherweise nicht dieselben Evaluierungsmethoden sein können, die in der Mathematik<br />

und den Naturwissenschaften funktionieren.<br />

<strong>Kultur</strong>elle Bildungsarbeit muss zudem ihre spezifische Leistungsfähigkeit in den unterschiedlichen<br />

Etappen des Lebens präzisieren. Insbesondere gilt dies für die Entwicklungsaufgaben,<br />

die in den späteren Phasen des Lebens zu bewältigen sind. Für die einzelnen künstlerischen<br />

Fächer ist es ein wichtiger Entwicklungsschritt, sich selber im Kontext einer pluralen<br />

ästhetischen und kulturellen Bildung zu sehen. Allgemeinvertretungsansprüche der einzelnen<br />

Kunstsparten sind weder sachlich zu begründen noch politisch hilfreich.<br />

Eine ständige Aufgabe jeder Bildungs- und <strong>Kultur</strong>einrichtung und jedes kulturellen Bildungsangebotes<br />

ist die Frage der Erreichbarkeit: Eben weil insbesondere die Künste leicht<br />

<strong>zum</strong> Ausschluss von Bevölkerungsgruppen führen können (Bourdieu), ist die Berücksichtigung<br />

dieses Aspektes integraler Bestandteil jedes professionellen Angebotes.<br />

<strong>Kultur</strong>elle Bildung in der Schule – Schule im sozialen Kontext<br />

Die Umsetzung des weiten Bildungsbegriffs braucht viele Bildungsorte. Die Schule ist und bleibt<br />

für Kinder und Jugendliche der zentrale Bildungsort, weil sie Aufgaben erfüllt, die keine andere<br />

Bildungsinstanz erfüllen kann. Allerdings kann auch die Schule nicht der Weite und der Komplexität<br />

des Bildungsbegriffs gerecht werden. Notwendig ist daher, dass sich die Schule offensiv<br />

mit anderen Bildungsorten in ihrem Stadtteil vernetzt. In anderen Kontexten spricht man von<br />

einer „Sozialraumorientierung“, von einem lokalen Bildungsbündnis, das die Spezifik jedes Bildungsorts<br />

respektiert, dieses aber in einen umfassenderen Kontext einbringt.<br />

Schule wird mehr als bisher lernen müssen, dass auch Kinder und Jugendliche nur als<br />

Subjekte ihres eigenen Lernens mit Freude den legitimen gesellschaftlichen Bildungsaufgaben<br />

gerecht werden. Die Vermittlung objektiver und subjektiver Interessen ist daher ein<br />

entscheidendes Qualitätsmerkmal gelingender Bildungsarbeit. Die Schule muss und kann<br />

sich dabei an ihren eigenen Erfolgsmodellen orientieren: Zum einen gibt es auch im PISA-

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