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304 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

bereit, Angebote auch außerhalb der Schule durchzuführen, die Schule zu öffnen. Es gibt<br />

also durchaus hoffnungsvolle Anätze an der Ganztagsschule – dennoch: ruhen Sie sich auf<br />

diesen Erfolgen und Möglichkeiten nicht aus. Sehen Sie auch die Gefährdungen und arbeiten<br />

Sie daher entsprechend für die Sicherung dieser Möglichkeiten.<br />

Daher mache ich Ihnen einen weiteren Vorschlag: Wie wäre es, wenn Sie mit Ihren Mitgliedsverbänden<br />

ein Memorandum erstellen würden über beispielhafte Wege musischer<br />

Bildung in Schulen? 200 Beispiele aus allen Schularten mit Hinweisen, wie dort die Umsetzung<br />

möglich wurde (Kosten, Rolle von Fachleuten, Hilfe von außen usw.).<br />

Wer auf kulturelle Bildung durch Schule setzt, muss sich in die pädagogische Diskussionen<br />

einmischen. Er muss glaubwürdig Konzepte der Persönlichkeitsentwicklung vertreten, innerhalb<br />

deren das Musische eine wichtige, wenn nicht zentrale Rolle spielt, ohne dass die<br />

anderen Aufgaben der Bildung dabei vernachlässigt würden. Die Schwierigkeit, diese Forderung<br />

zu verwirklichen, besteht darin, dass es keine verlässliche Theorie der ästhetischen<br />

Bildung gibt. Zwar hat sich die Erziehungswissenschaft in den letzten Jahren darum bemüht,<br />

aber das Ergebnis ist unbefriedigend. Yvonne Ehrenspeck resümierte 2001, 6 es gebe<br />

seit zwei Jahrhunderten zwar viele Versprechungen über die Wirkungen ästhetischer Erziehung,<br />

aber ihnen fehle die empirische Basis. Ich maße mir nicht an, Ihnen nun eine überzeugende<br />

Theorie der ästhetischen Bildung vorzustellen. Ich gehe pragmatisch vor. Ich halte<br />

es aus Erfahrungsgründen für vertretbar, die unterschiedlichen ästhetischen Felder als<br />

Bereiche zu verstehen, die für unser Leben wesentlich sein können und deren Berücksichtigung<br />

in der Erziehung und Bildung junger Menschen wir daher für wünschenswert halten<br />

– als eine Bereicherung unserer Fähigkeiten. Sie mögen für die meisten von uns in der<br />

beruflichen Karriere keine wesentliche Rolle spielen, aber ohne diese ‚Allotria’ wäre das<br />

Leben dürftiger – also arbeiten wir daran, dass Dürftigkeit kein Merkmal jugendlichen<br />

Lebens ist, dass der Reichtum unserer wie anderer <strong>Kultur</strong>en möglichst vielen jungen Menschen<br />

weiterhin zugänglich bleibt oder wird.<br />

6<br />

Yvonne Ehrenspeck, s.vorige Anm., S.14-17.

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