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358 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

Es sollte zudem bedacht werden, dass eine integrierte Ganztagsbildung nicht ausschließlich<br />

in der Schule selbst stattfindet. Der Ausbau von Ganztagsschulen bietet die Möglichkeiten<br />

der Öffnung von Schule <strong>zum</strong> Gemeinwesen. In dem <strong>Kultur</strong>einrichtungen wie Bibliotheken,<br />

Museen, Theater und andere mehr einbezogen werden, kann die Ganztagsbildung<br />

praktisch umgesetzt werden und den Kindern und Jugendlichen neue Erfahrungsräume<br />

angeboten werden.<br />

In der Aus- und Fortbildung müssen Lehrerinnen und Lehrer aber auch die Fachkräfte der<br />

kulturellen Bildung für die gemeinsame Arbeit qualifiziert werden. Die Ganztagsschule<br />

eröffnet die Möglichkeit, die <strong>zum</strong> großen Teil noch bestehende Trennung zwischen schulischem<br />

Unterricht am Vormittag und außerschulischen Angeboten am Nachmittag zu überwinden.<br />

Damit dieses gelingt, ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und der gegenseitigen<br />

Anerkennung der spezifischen Bildungskonzepte erforderlich.<br />

Es ist außerdem zu berücksichtigen, dass es auch bei einem Ausbau der Ganztagsschule weiterhin<br />

eine funktionierende Infrastruktur außerschulischer kultureller Bildung geben muss.<br />

Die Entwicklung der Ganztagsschule begreift der Deutsche <strong>Kultur</strong>rat als eine große Herausforderung<br />

zur Weiterentwicklung des Bildungssystem. Der Deutsche <strong>Kultur</strong>rat und die<br />

ihm angeschlossenen Verbände wollen mit ihrer Fachlichkeit einen Beitrag zu dieser Innovation<br />

im Bildungswesen leisten.<br />

1.2 <strong>Kultur</strong> als Daseinsvorsorge!<br />

Berlin, den 29.09.2004. Der Deutsche <strong>Kultur</strong>rat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände,<br />

fordert den Bund, die Länder und die Gemeinden auf, die kulturelle Daseinsvorsorge<br />

zu gewährleisten.<br />

Präambel<br />

Gesellschaftliche Veränderungen wie die Globalisierung, der demographische Wandel, die<br />

interkulturelle Gesellschaft, die ökonomische Krise sowie die Ausbreitung der elektronischen<br />

Medien stellen den <strong>Kultur</strong>bereich vor neue Herausforderungen.<br />

Neben diesen Prozessen des gesellschaftlichen und kulturellen Wandels ist festzustellen,<br />

dass Kunst und <strong>Kultur</strong> vermehrte Aufmerksamkeit im Kontext internationaler Handelsverträge<br />

auf sich ziehen. Denn die Globalisierung betrifft nicht allein den weltweiten Handel<br />

mit Waren und Dienstleistungen, der in den vergangenen Jahrzehnten an Bedeutung zugenommen<br />

hat. Globalisierung bedeutet auch, dass Kunst und <strong>Kultur</strong> weltweit ausgetauscht<br />

werden und in einigen Bereichen der Warencharakter von Kunst und <strong>Kultur</strong> zunimmt. Ein<br />

Symbol für den zunehmenden Handel mit Dienstleistungen sind die GATS-Verhandlungen<br />

(Allgemeines Übereinkommen über den Handel mit Dienstleistungen), die darauf abzielen,<br />

den weltweiten Dienstleistungsverkehr zu liberalisieren.<br />

Es gibt allerdings einige Strategien, um die Ökonomisierung von Kunst und <strong>Kultur</strong> aufzuhalten.<br />

So geht man im Rahmen der Diskussion um eine UNESCO-Konvention <strong>zum</strong> Schutz<br />

der kulturellen Vielfalt davon aus, dass man es bei „kulturellen Gütern und Dienstleistungen“<br />

mit einem Doppelcharakter zu tun hat. Zum einen werden sie als Waren gehandelt,<br />

andererseits sind sie Träger von Bedeutung, von Identität und als Ergebnis kreativen Schaffens<br />

ein kultureller Ausdruck von Menschen und Gruppen.

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