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Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

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Jarin war gerührt:"Ich danke ihnen, aber das kann ich ihnen nicht zumuten." Auf<br />

<strong>ein</strong>mal hörte sie das Zischen von Gleiter-Motoren.<br />

Sie riss sich nach oben auf die B<strong>ein</strong>e, ihr Herz raste wieder. "Ich muss weg!" "Warte<br />

Mädchen, wir halten sie auf. Hier nimm den Mantel und die Hose." Sie reichte ihr zwei<br />

dicke Fell-Kleidungsstücke. Die alte Dame setzte noch etwas hinzu:"Aber warte noch,<br />

vielleicht ist es ja nicht mehr nötig, dass du weg rennst." "Danke, aber..." die Beiden<br />

gingen durch <strong>ein</strong>e Holztür. Als sie hastig die mit Fell gepolsterten Kleidungsstücke<br />

überzog, hörte sie das Ehe-Paar und die kalte Stimme ihres Arztes. "Guten Abend der<br />

Herr, was machen sie hier zu so später Stunde? Können wir ihnen <strong>ein</strong> Bier oder etwas<br />

zu Essen anbieten?" "N<strong>ein</strong> danke. Ich suche <strong>ein</strong>e junge Frau, ist sie hier vorbei<br />

gekommen?" "Eine junge Frau? Bernhard, hast du <strong>ein</strong>e junge Frau gesehen?" "Eine<br />

junge Frau? N<strong>ein</strong>...nur die junge Tochter vom Nachbarhaus war eben hier, um sich <strong>ein</strong><br />

Glas Milch zum backen zu leihen." "Oh ja, die junge Margritt. Ein nettes Mädchen.<br />

Aber was bin ich für <strong>ein</strong>e Wirtsfrau? Hier, nehmen sie doch <strong>ein</strong>en Glühw<strong>ein</strong>, der erste<br />

geht auf Kosten des Hauses." Die kalte Stimme des Arztes versuchte irgendwie die<br />

beiden alten Menschen abzuschütteln:"Gern aber..." Danach hörte sie noch wie die<br />

alte Frau <strong>ein</strong> paar Gläser scheppernd zu Bruch gingen liess, dann rannte sie in das<br />

Morgengrauen. Sie rannte und rannte wie als ob der Teufel hinter ihr her war, dass die<br />

Sonne links neben ihr aufging, merkte sie gar nicht mehr. Der kalte Wind zehrte an<br />

ihren Kräften. Sie stolperte über Wurzeln und St<strong>ein</strong>e. Jarin kroch unter <strong>ein</strong>em<br />

vermoderndem Baumstamm hindurch, dann lief sie weiter. Auf <strong>ein</strong>mal hörte sie <strong>ein</strong><br />

leises Rauschen: Ein Fluss, der direkt neben ihr aus dem Boden kam. Ein leises<br />

Knacken...noch <strong>ein</strong>es: Sie sah unter sich, <strong>ein</strong>e dünne Eis-Decke, welche langsam<br />

<strong>ein</strong>brach. Dann fiel sie nach unten, der kurze Schrei, der ihr dabei noch gelang, wurde<br />

dann von dem eisigen Wasser gestoppt. Unter der dünnen Eisdecke wurde sie<br />

mitgerissen, dann kam sie ans Freie, konnte sich gelegentlich hochkämpfen um <strong>ein</strong>en<br />

Atemzug zu erhaschen, um dann wieder unter die eisigen Fluten gerissen zu werden<br />

und manchmal gegen Feslen zu prallen. Zehn Minuten später wurde sie von <strong>ein</strong>er<br />

besonders starken Welle an das Ufer <strong>ein</strong>es Sees gespült, in den der Fluss hin<strong>ein</strong><br />

strömte. Ihr Körper schmerzte, teilweise taub. Jarin schob <strong>ein</strong>en Arm unter die Brust<br />

und stemmte sich hoch. Zitternd brach sie wieder zusammen. Sie durfte hier nicht<br />

liegen bleiben, sie könnte gefunden werden. Erneut kämpfte sie sich hoch, zuerst auf<br />

beide Arme, dann zog sie <strong>ein</strong> B<strong>ein</strong> unter ihren schwachen schmerzenden Körper und<br />

stemmte sich nach oben. Sie rutschte beim Aufstehen ab und wäre b<strong>ein</strong>ahe nach<br />

vorne hin gefallen, fing sich jedoch wieder. Sie kämpfte um jeden Schritt, die Kälte<br />

riss an ihrer Kraft, die Schmerzen hämmerten wie St<strong>ein</strong>e auf sie <strong>ein</strong>. Sechs Schritte,<br />

Sieben, Acht, Neun, Zehn...ihre B<strong>ein</strong>e zitterten, wackelten und dann gaben sie nach.<br />

Sie brach in den Schnee zusammen, ihre Sicht flackerte und ihre Augenlieder waren<br />

schwer wie Blei. Aus dem Augenwinkel konnte sie <strong>ein</strong>e Gestalt erkennen, die sich über<br />

sie beugte. "Nicht...Doktor..." "K<strong>ein</strong>e Angst." War das goldener Nebel? N<strong>ein</strong>...sicher<br />

<strong>ein</strong>e Haluzination. Sie spürte, wie sie hoch gehoben wurde...dann schlossen sich ihre<br />

Augen.<br />

Johnson hatte sich von diesem verkorksten Ehe-Paar lösen können. Diese beiden Irren<br />

hatten Jarin Ilanasi bestimmt gesehen. Aber wenn er die Beiden mit Waffengewalt<br />

gezwungen hätte ihm die Infos zu geben, wäre die Polizei auf ihn aufmerksam<br />

geworden. Hinter dem Haus hatten die Hunde <strong>ein</strong>e Fährte aufgenommen und führten<br />

ihn nun zu <strong>ein</strong>em Fluss mit <strong>ein</strong>em Eis-Einbruch. Exzellent, jetzt konnte er sie finden,<br />

er musste nur noch dem Flusslauf folgen. Nach <strong>ein</strong>er viertelstunde Fussmarsch kamen<br />

er und s<strong>ein</strong>e Truppe an <strong>ein</strong>en See. Er konnte nur hoffen, dass sie noch nicht erfroren<br />

oder ertrunken war, ansonsten war alles umsonst gewesen. Er hatte bereits zwanzig<br />

verschiedene Interessenten. Und wie sollte er sonst die Männer bezahlen? Egal, die<br />

Menge an Geld, die er bei <strong>ein</strong>er Auktion bekommen könnte...er hatte schon <strong>ein</strong>en<br />

Sport-Gleiter geordert. Er kam zu <strong>ein</strong>er Stelle, wo es aussah, als ob sich dort jemand<br />

aus dem Wasser gekämpft hatte. Da waren noch andere Fussspuren, die in den

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