Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

Simon folgte:"Na, dann hätte ich gerne ne Zentaur, mit ner weiblichen Stimme...nur
bitte, kein so dummes, fisteliges Blödchen-Stimmchen. Was ernst zu nehmendes. Ich
nehm auch menschlich."
Somos rieb sich seine Schnauze, zuckte einmal mit seiner Zunge über's Nasenloch
und stellte dann seine Schuppenfinne auf:"Ichhh nehme wieder ne Nova. Und da
Sssssimon und ichhhhh nen zsiemlichhh ähnlichhhen Gessschhhmack haben, nehme
ichhhh dasss Ssselbe wie er, nur alssss Teladi."
Aiktok grinste wie ein Kind zu Weihnachten:"Endlich hab ich mal die Chance, mich in
nen Perseus zu setzen. Obwohl ich nicht so dominant bin wie andere Paraniden, hätte
ich doch gerne ein männliche Paraniden-Stimme. So in der Tonlage
eines...pfff...unterstellten Soldaten, nur nicht ganz so zackig."
Masa hob sich ein bisschen höher:"Ich wollte schon immer mal in einer Hydra sitzen.
Dabei hätte ich gerne eine warme, weibliche Menschenstimme. Wie so eine
Märchentante."
N'Ra verschränkte die Arme und dann zuckten ihre Augenbrauen, anscheinend hatte
sie überlegt:"Ne Mamba. Mit ner weiblichen Split-Stimme."
Thorsten lächelte:"Die Charaktere eurer Computer werde ich mal nach euren
Charakteren aussuchen, aber bedenkt, dass es nur leblose Maschinen bleiben, ohne
Seele oder Bewusstsein. Ach übrigens, hat einer von euch etwas von der Argon-
Gesundheits-Reform gehört?"
Simon kratzte sich über seinen Zwei-Tage-Bartschatten:"Will die Präsidentin nicht die
Ausfuhr der neuen, gezüchteten Organe einschränken, wenn nicht ein Obolus an die
Argonen bezahlt wird?"
Kemmrich nickte:"So ist es offiziell bekanntgegeben worden. Aber eigentlich will sie
sich ihre Bezüge etwas aufbessern. Ich habe Ban Danna bereits gesagt, dass sie es
lassen sollte. Sie hat mich als übertechnisierten Popanz bezeichnet. Das wäre mir im
Grunde egal, aber dass sie Leuten, die Implantate brauchen, ihre Organe nur gegen
Geld geben will, widerspricht unserer Vereinbarung. Zumal zu so niederen
Beweggründen. Mein Computer hat es ihr auch gesagt, aber sie meinte, er solle nicht
so mit ihr reden, sie sei die Präsidentin. Also will ich ihr mal zeigen, was ihre Arroganz
und ihre Gier ihr einbringen, wenn sie Anderen damit schadet und sich selbst
bereichern will."
Vor ihnen erschien ein holographischer Bildschirm.
Jan wusste nur wenig über die Präsidentin, aber sie wusste, dass es eine arrogante,
eklige Kuh war, die ihr Wohl über Das all der Anderen setzte. Und das das nach der
Kürze, in der die Erde Kontakt zu den Argonen hatte, schon bekannt war, machte klar,
wie sehr sie es war.
Auf dem Holo-Bildschirm erschien jetzt die Präsidentin, wie sie eine Rede hielt, im
Ticker lief das Thema der "Organ-Bestimmungen".
Die Frau stützte sich auf's Pult:"Meine Damen und Herren. Die argonischen Sektoren
sind zum größten Exportuer für biologische Implantate und Blut geworden. Der
Transport kostet uns täglich mehrere Millionen und dieses Defizit führte auch zur
neuen Steuer-Belastung."
Es folgte eine halbe Stunde pompöses Gelaber über die Großartigkeit der Argonen und
die Schändlichkeit, dieses Angebot so auszunutzen.
Natürlich maskierte die Präsidentin alles in vorsichtigen Umschreibungen, aber es war
unmöglich zu überhören.
Nun setzte sie zum Schluss ihrer wiederlichen Rede an:"Glauben sie mir, meine
Freunde, wenn ich dies ohne Grund und nicht zu Aller Wohl mache, dann soll mich der
Blitz treff..."
Das Podium wurde in einen gleißenden, hellen Blitz getaucht, der in den Kopf der
Präsidentin einschlug. Sie konnte alles schrecklich genau erkennen. Es war wie im
Cartoon: Man konnte das Skelett leuchten sehen und die Haare standen zu Berge.
Qualmend und ziemlich verbrannt kippte die Präsidentin von der Bühne.