Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

einen chirurgischen Fehler zu verhindern, aber an seiner Zell- und Organstruktur
hatten sich die, damals ungebändigten, Naniten fleissig ausgetobt.
Sogar als sie ein Bewusstsein hatten...allerdings machten sie dann Dinge, die
Thorsten strikt ablehnte, nicht mehr. Thorsten hatte damals Beispielsweise eine
Carbon-Faser-Struktur in die Knochen eingearbeitet bekommen, eine Abwandlung von
Keflar zog sich unter seiner Haut hindurch und seine Muskeln waren, auf dem gleichen
Prinzip wie heute, verbessert worden, wenn auch primitiver.
Auch heute war es anders: Die Muskeln waren zellbiologisch verändert worden, auf
eine Weise, die mit Worten kaum fassbar war: Die Struktur wurde verstärkt,
zahlreiche Kraftfeldgeneratoren, kleiner als Atome, hielten die Zellstruktur bei bedarf
noch fester zusammen. Jedes Mitochondrium in Thorstens Körper hatte die Kapazität,
den elektrischen Energiebedarf des Spiralarms der Milchstraße zu versorgen...und
dass wenn mann annahm, dass jeder Stern eine übergroße Glühbirne wäre und jeder
Planet eine einzige, hochtechnisierte Maschine. Natürlich waren diese Verbesserung
seiner Mitochondrien technischer und nicht biologischer Natur. Kurzum...bis auf die
Gestalt, die Zell-Teilungsvorgänge wie Meiose und Mitose, den atomaren Aufbau und
die DNS, war Thorsten eine hochtechnologische Lebensform. Aber für normale
Sensoren wäre er ein Mensch gewesen, nur seine Atome und die Räume dazwischen
waren von Maschinen aus Subraum-Materie durchzogen. Früher, als er diese Materie
noch nicht hatte, waren zahlreiche Maschinen fast so groß wie eine Erbse...manche
sogar so groß wie eine Walnuß. Beispielsweise Thorsten Primär-Generator und sein
Haupt-Schildemitter waren damals so groß gewesen. Heute hatte er diese kleinen
Maschinen zwar immer noch in sich, aber sie waren nun kleiner als
Photonen...wesentlich kleiner.
Er war nun einmal was er war, daran konnte und wollte er nichts ändern, obwohl ihm
manchmal der Schlaf fehlte und ab und zu auch die Stille, die er hatte, als er noch
nicht mehrere Galaxien beobachten konnte.
Oft war es aber auch entspannend, die Natur an Orten zu beobachten, die Wesen mit
einer Zivilisation noch nie gesehen hatten. Jarin schlief jedenfalls immernoch. Er strich
ihr durch den Pony und sie lächelte im Schlaf.
Lasmios streckte sich kräftig durch, die letzte Nacht war von herrlichem Schlaf
gesegnet worden. Simaneas war schon wieder weg. Wie vereinbart hatten die Beiden
sich zuerst eine Woche in der Profitgemeinschaft vorgenommen und Simaneas
verbrachte jeden Morgen von sechs bis acht in der Börse und spekulierte. Die kleinen
Schlüpflinge schliefen eh immer bis neun, also war für sie auch gesorgt. Simaneas
würde in einer Sezura wiederkommen, es war schon sieben.
Lasmios lehnte an der Wand und sah aus dem Fenster der Kabine: Es gab heute viel
Verkehr in Profit-Brunnen. Alles war voller Geier, ab und an sah man auch einen
anderen TS. Auch ein paar Sektor-Patroulien waren unterwegs. Alles zusammen
wirkte recht äthethisch. Lasmios wollte etwas über das Nahrungsnetz der Station
bestellen...es war lediglich eine technische Umschreibung für einen unverschämt
überteuerten Zimmer-Service.
Lasmios betätigte mit einer Kralle den Schalter am Boden der Wand, an der er gelehnt
hatte, eine metallische Stimme drang aus dem Komm-Link:"Hier ist das automatische
Nahrungssystem der Handelsstation Profit-Brunnen, bitte äussern sie ihre Bestellung."
"Nosssstrop mit Ssssumpfpflanzsssen-Exsstrakt." "Bestätigt, ihre Bestellung erreicht
ihre Kabine in etwa einer Mizura, die 150 Credits werden von ihrem Konto abgebucht."
"Eierssssalat ist dassss teuer!!! Tshhh..." Das kleine Fläschchen erreichte ihn kurz
danach durch einen Spezial-Schacht...150 Credits waren einfach viel zu teuer für eine
Flasche, eine Frachteinheit mit einer Palette von 100 Fläschchen kostete schon um die
150...wenn man denn ein Frachter-Kapitän war. Tja, aber Lasmios hatte keine
Frachter-Lizenz. Also prostete er in Gedanken für das Glück seiner Kinder und drückte
die kleine Plastik-Flasche in sein Maul aus. Wenigstens schmeckte es.
Die Tür glitt auf und Simaneas kam hinein, mit hoch aufgerichteter