Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

Thorsten:"Wollen wir?" "Wir wollen." Ein blauer Blitz und die Gasse war wieder leer.
Sor'Shri hatte sich mit dem Weibchen namens Jien'Sanja angefreundet. Obwohl sie
eine aus der untersten Stufe seines Volkes war, hatte sie etwas an sich, dass ihn
faszinierte...und im Angesicht der neuen Situation, gab es hier niemanden mehr, der
mit Schande behaftet war. Frieden war nun eine Stärke, keine Schwäche mehr.
Irgendwie ein beruhigendes Gefühl. Sor'Shri hatte sich ein kleines Haus direkt neben
dem Weibchen gesucht. Er hätte jedes Haus haben können, es sich einfach nehmen
können, schliesslich war er ein Soldat gewesen, der regelmäßig Nahrung bekommen
hatte und dementsprechend nicht unter den Mangelerscheinungen wie die übrigen
Shil'Crers hier litt. Doch er wollte sich nicht einfach ein Haus nehmen, er wollte es
friedlich beziehen. Woran er sich aber noch gewöhnen musste, war wie bunt hier alles
war. Seine Heimat war schwarz und das hier war eine Tropenlandschaft. Jede Pflanze
hier konnte sein Körper nicht verwerten, genau so konnte nichts hier seine Nahrung
verwerten, bis auf die anderen Shil'Crers natürlich. Er wendete sich an den Computer
des Hauses, ein Luxus, den er zuhause nicht gehabt hatte:"Was kannst du mir für
Nahrung anbieten?" "In meinem Datenspeicher befinden sich alle Nahrungsmittel und
Getränke, die auf den Schiffen der Shil'Crers vorfindbar waren." "Hast du auch Rhith?"
"Leider waren alle Nahrungsmittel- und Getränke-Verpackungen lediglich nummeriert.
Für eine genaue Identifizierung benötige ich die Nummer oder zumindest
verschiedene Merkmale der Substanz." Sor'Shri hatte die Nummern der Rations-
Packungen nicht im Kopf. Und die schwarz hergestellten Rausch-Flüssigkeiten wie
Tem, Sehk oder Len'Sra waren meist unbeschriftet in den Feld-Flaschen. Er musste
sich an den Chemie-Kurs erinnern, der sich über Nahrungsmittel bis zu Sprengstoffen
vorgearbeitet hatte. Vielleicht reichte aber auch schon eine Farb- und Konsistenz-
Angabe. "Also gut...Rhith ist eine Scheibe Fleisch, umhüllt mit einer gelben Paste, die
beim erhitzen ins Fleisch zieht und die äussere Fleisch-Schicht erhärtet." "In meiner
Datenbank befinden sich zehn Nahrungsmittel auf die diese Beschriebung einer
tierische Bio-Massen-Einheit mit einer Umhüllung, mit den beschriebenen
Eigenschaften, zutrifft. Sie unterscheiden sich in Gewebestruktur des Fleisches und
den Gewürz-Stoffen der Umhüllung." Dieser Computer hatte also die zwei
verschiedenen Fleisch-Sorten, das des Triikh und das der Rhahar, und die jeweils fünf
Geschmackssorten, gespeichert. Also, am liebsten mochte er Rhahar-Fleisch mit Tras-
Würzung. "Ich möchte die festere Fleischsorte, mit einer starken, vier Gewürze
umfassenden, Würzung." "Diese Fakten schränken die Auswahl-Möglichkeiten auf zwei
Gerichte ein." "Die gewünschte Speise ist dunkler in der Färbung, als das andere
Gericht." "Bestätigt, konnten sie mir die komplette Bezeichnung des Gerichts nennen,
damit ich es für zukünftige Nachfragen in die Datenbank einspeisen kann?" "Gut,
wenn ich dann endlich mein Essen kriege: Rhith vom Rhahar, mit Tras-Würzung."
"Danke, wünschen sie, dass das Gericht bereits erhitzt repliziert wird?" "Wenn du das
kannst, gerne." Auf einer weißen, glatten Platte erschien das Rhith in einem bläulichen
Blitz. Es duftete köstlich. Er nahm die Platte in die rechte Klaue, hielt sie schräg an
sein Maul und liess das Fleisch zwischen seine Kiefer gleiten, wo er es zerkaute und
runterschluckte. Es schmeckte, wie der Geruch es verhießen hatte. Nun noch etwas
Süßes hinterher:"Computer, erzeuge noch das Gericht Tremk...bitte." "Ich benötige
hierzu wieder Angaben über das Nahrungsmittel." "Nun...es ist ein braunes Gebäck
mit weicher Struktur. Es sind fünf verschiedene Cremes in das Gebäck gespritzt." "Das
Gericht wurde gefunden. Ich repliziere es." Das duftende Gebäck stand kurz darauf
auf dem Tisch, den Sor'Shri sich schon herstellen lassen hatte. Auch dieses mal
schmeckte es wie zuhause.
Mit amüsiert hin und her pendelndem Schwanz setzte er sich auf das Kissen, welches
er neben den Tisch gelegt hatte und lehnte sich gegen die Wand. Er hatte viel über die
Spezies hier glernt, hauptsächlich ihre Stärken und Schwächen um sie vernichten zu
können. Doch er wollte sie nun einmal von ihrer alltäglichen, privaten Seite kennen
lernen. "Was gibt es hier an Kommunikationseinrichtungen?" "Die frequentierteste