Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

machten sie ein weiteres Nickerchen. Für Teladi war im allgemeinen gültig, dass ihre
Elternschaft leichter war als die von Menschen, Schlüpflinge konnten ja auch schon
sagen was sie wollten. Lasmios und Simaneas trugen ihre Kinder ins Nest und setzten
sich dann in die Küche um ihr Frühstück zu beenden.
Thorstens Augen waren geschlossen, zumindest die Biologischen. In einer fernen
Galaxie, die Neunte die er erreicht hatte, trafen seine Naniten auf ein bisher
unbekanntes Phänomen: Laut seinen Scans war es ein Schwarzes Loch, das ein Stück
Subraummaterie aufgesogen hatte, die nun im Schwerkraftsog des Gravitations-
Riesen gefangen war. Es war nichts Lebendiges und auch keine Maschine, nur eine
Verklumpung, wahrscheinlich aus einem Sprungtor, welches einmal hier
vorbeigedriftet war. Die Subraummaterie rotierte sehr schnell um den unebenen
Körper des Schwarzen Loches, dann geschah es: Die Subraummaterie striff an der
Oberfläche des winzigen Körpers entlang. Es entstand eine seltsame Mischung aus
Subraum-Strahlung und, so unglaublich es im Vakuum des Alls klingt, Schall. Von
dieser Welle erfasst, gab es schwere Fehler in den Computern der Naniten. Diese
Fehler breiteten sich in Thorstens gesamten System aus, wie ein Virus. Als Zweigstelle
diente Thorstens Gehirn.
Der Datenverkehr war unermesslich und bedeutungslos, lauter Datenschrott der durch
seine Gedanken schoss. Seine Augen verdrehten sich nach oben und er hatte einen
Krampf, der seinen ganzen Körper packte. Der maschinelle aus Daten bestehende
Bereich seiner Gedankenwelt brach zusammen. Die Naniten blieben unbeweglich,
reagierten nicht mehr, Thorstens Geist wohnte noch in ihnen, aber dieser Bereich
seines Geistes war wie betäubt, torkelnde Gedanken. Sensor- und Datenfeedback
welches ihn lähmte, zum erliegen brachte. Seine Computersysteme arbeiteten nur
noch mit einem Prozent Leistung, immer noch mehr Rechenkapazität, als allen
Computern die er kannte zusammengeschaltet zur Verfügung stand, doch kaum
genug um die riesigen Datenmengen die er Aufnahm zu verarbeiten. Mit seiner Seele,
seinem Bewusstsein konnte er gerade noch so viel Kontrolle über die Naniten
ausüben, dass die Fehlermeldungen und Dummy-Daten sie nicht dazu brachten, die
Phasenverschiebung, in der sie sich dauerhaft befanden, aufzuheben und sich zu
bewegen. Der Krampf liess nach und sein Körper blieb kraftlos liegen.
Thorsten fühlte sich matschig, ausgelaugt und krank, ganz zu schweigen von den
hämmernden Kopfschmerzen und dem Rauschen aus Daten das durch seinen Kopf
zog.
Es war eine Katastrophe! Er konnte nichts mehr unternehmen, war blind für das was
im Universum geschah, ausser er konnte es mit seinen modifizierten biologischen
Sinnen wahr nehmen.
Mühsam richtete er sich auf, liess die Beine auf den Boden sacken, setzte die Füsse
auf, stiess sich mit den Händen von der Matratze ab...und schlug mit dem Kopf gegen
die Wand als er wie ein nasser Sack um fiel.
Jarin wachte von dem Gepolter auf:"Thorsten? Wo bist du? Thorst...was machst du
denn da auf dem Boden?" die von den Anstrengungen des Krampfes gebeutelten
Stimmbänder taten ihren Dienst nur unter Schmerzen und Mühen:"Mir...geht es
überhaupt nicht gut." "Warum? Was ist passiert?" "Ich verstehe es selbst nicht so
ganz...und könntest du bitte etwas leiser sprechen? Mir dröhnt der Kopf." Jarin sprang
aus dem Bett, lief darum herum und kniete sich zu ihm runter, sie flüsterte nun
fast:"Okay. Was ist denn nun?" "Ein Stück Subraummaterie ist an dem Kern eines
Schwarzen Loches entlang geschabt und hat dabei irgend eine Strahlung verursacht,
dabei hab ich lauter Computerfehler bekommen. Alles ist offline. Durch meinen Kopf
rauschen Daten ohne Sinn und Zweck, ich habe Kopfschmerzen wie seit
Jahrhunderten nicht mehr." "Kann ich dir irgendwie helfen?" "Ein Glas Wasser wäre
jetzt eine wahre Wohltat." Der Computer hörte diese Aussage und erzeugte selbiges
Glas neben Thorstens Gesicht. Thorsten hob mit letzter Kraft das Glas zum Mund und
trank. Jarin wirkte überascht:"Dann kann ich ja gar nichts für dich tun." "Du könntest